Milzbrand
Milzbrand ist eine Infektionskrankheit, die durch Bacillus anthracis verursacht wird, und meist Paarhufer befällt. Sie wird auch Anthrax genannt. Der Erreger von Milzbrand ist ein sauerstoffverbrauchendes und sporenbildendes Stäbchen. Diese Sporen können unter günstigen Umständen Jahrhunderte überlebenMenschen können auch befallen werden, wenn sie hohen Dosen von Milzbrandsporen ausgesetzt sind. Die Übertragung von Mensch zu Mensch findet bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen jedoch nicht statt.
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Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurden in den USA per Post Briefe mit Milzbranderregern verschickt. Die Sendungen wurden an Regierungsstellen und hohe Persönlichkeiten der Politik verschickt. 5 Menschen starben. Ein Zusammenhang mit den Terroristen vom 11. September wird nicht vermutet. Es werden inländische Personen dafür verantwortlich gemacht.Verbreitung
Milzbrand kommt in allen Ländern und in allen Erdteilen, allerdings sehr verschieden häufig, vor. Er findet sich bevorzugt auf feuchten, sumpfigen Böden und in Überschwemmungsgebieten von Fluss- und Bachläufen, in denen die Sporen durch das Wasser verschleppt und ausgebreitet werden können. Selbst noch aus tief vergrabenen Kadavern können durch steigendes Grundwasser, auch noch nach Jahrzehnten, immer wieder Sporen an die Oberfläche gelangen. Wenn im Zuge von Baumaßnahmen die Areale ehemaliger Abdeckereien und Wasenmeistereien angeschnitten werden, die vor Jahrzehnten noch weit außerhalb der Siedlungsperipherie lagen, können Sporen wieder nach oben befördert werden.
Die Mehrzahl der Milzbrandfälle wurde in Gebieten mit Grünland- und Weidewirtschaft festgestellt. Jahreszeitlich zeichnet sich ein Höhepunkt im Frühjahr ab (6), während der statistische Tiefpunkt im Sommer (Juni) liegt. Auch in den Jahren mit extrem hohen Niederschlagsmengen muss mit vermehrten Krankheitsfällen gerechnet werden. Als Krankheit und bösartige Seuche ist der Milzbrand schon seit dem Altertum bekannt. Sowohl in der Bibel, als auch bei Griechen (Homer) und Römern (Ovid) wird davon berichtet. Die alten arabischen Ärzte bezeichneten den Milzbrand beim Menschen als "persisches Feuer".
Auch als Wildkrankheit ist der Milzbrand seit langem bekannt. Noch aus dem 9. Jahrhundert wird über regelrechte Seuchenzüge berichtet (4). Nachdem infolge der fortschreitenden Erkenntnisse der Mikrobiologie die Seuche ~ den Haustierbeständen zurückgedrängt werden konnte, wurde sie auch beim Wild in den letzten Jahrzehnten nur noch vereinzelt festgestellt. Im Hinblick auf das Vorkommen bei den einzelnen Wildarten spielt deren verschieden stark ausgeprägte Empfänglichkeit eine Rolle. Unter natürlichen Verhältnissen sind.Unterscheidung
Es gibt 3 Arten von Milzbrand:
Hautmilzbrand ist die harmloseste Form des Milzbrandes. Er wird nur durch direkten Kontakt auf der Haut übertragen und sogar unbehandelt enden nur 5-20 % der Fälle tödlich. Wenn es jedoch zu einer Infektion kommt, bildet sich an der Stelle der Übertragung ein rotes Knötchen mit einem schwarzen Punkt in der Mitte, daraus entwickelt sich ein eitergefülltes Bläschen. Bei einer weiteren Ausdehnung der Krankheit treten neue Bläschen auf. Wenn diese Bläschen sich verbinden entsteht ein Milzbrandkarbunkel, das, wenn es Anschluss an ein Blutgefäß bekommt, zu einer Blutvergiftung führen kann.
Behandlung: Penicillin G, intravenös für 2 Wochen
Behandlung: 500mg Ciprofloxacin, zweimal täglich, für 60 TageTerrorismus
Die Meinungen von Experten wieweit Milzbrandbakterien für die biologische Kriegsführung geeignet sind, gehen auseinander - Tierversuche sind jedenfalls nicht repräsentativ, da z.B. Schafe die Krankheit durch Aufnahme einer einzigen Milzbrandspore erwerben können, während Menschen dazu wahrscheinlich ungefähr 50.000 Sporen brauchen. Die Sporen sind gegen äußere Einflüsse unempfindlich (und deshalb z.B. deutlich geeigneter als das Pestbakterium Yersinia pestis).
Waffen-Anthrax wird speziell so gezüchtet, gegen Impfstoffe immun zu sein. Deutschland hat keine Impfstoffe gegen Milzbrand, auch ein Notimport aus dem Ausland wäre unnötig, da es strenge Kontrollvorschriften gibt, die Wochen dauern würden. Bis dahin wäre der Patient schon tot. Die Mittel, mit denen amerikanische Soldaten behandelt werden, sind noch unausgereift und haben viele Nebenwirkungen. Außerdem immunisieren die Impfstoffe nur gegen normalen Milzbrand. Die neuen Stämme die für den militärischen Gebrauch vom amerikanischen Militär gezüchtet wurden, sind gegen Impfstoffe immun.