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mille miglia

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Mille Miglia

Die Mille Miglia(MM) war ein Autorennen über ungefähr 1000 Meilen (ca. 1600 Kilometer) auf einem Dreieckkurs von Brescia (Italien) quer durch die italienische Halbinsel nach Rom und wieder zurück nach Brescia. Sie gilt neben der Targa Florio als der Klassiker unter den Langstrecken-Straßenrennen (die Carrera Panamericana kam in den 1950er hinzu) und Grundlage für den Begriff "Gran Turismo" (GT), der schnelle Reisesportwagen beschreibt, wie sie etwa von Ferrari eigens für die MM entwickelt wurde.

Seit der Premiere 1927 gewannen fast ausschließlich Italiener auf einheimischen Fabrikaten, jedoch konnte auch Mercedes zweimal gewinnen, 1931 mit Rudolf Caracciola, und 1955 mit Stirling Moss. Dieser startete um 7:22 morgens mit der Startnummer 722 mit einem Mercedes-Benz 300 SLR, und erreichte dank des Gebetsbuches seines Beifahres, dem Journalisten Denis Jenkinson, nach 10 Stunden 7 Minuten und 48 Sekunden das Ziel. Der Schnitt von knapp 160 km/h war der schnellste jemals auf dieser Strecke gefahrene.

Bereits vor dem Krieg geriet die MM durch schwere Unfälle in die Kritik bzw. wurde in der alten Form verboten. So wurde 1940 nur ein ca. 100km kurzer Kurs in der Po-Ebene neunmal befahren. Es gewann Huschke von Hanstein auf BMW 328.

Nach dem Krieg wurde die MM auf dem großen Kurs wieder mit Begeisterung aufgenommen, die damit verbundenen Risiken beurteilte man in Vergleich zu kriegerische Auseinandersetzungen als untergeordnet. Bekannte Fahrer aus der Vorkriegszeit wie Rudolf Caracciola und insbesonders Tazio Nuvolari nahmen die Herausforderung nochmal an.

Im Jahre 1957 fand die MM zum letzten Mal statt, da ein schwerer Unfall des Spaniers Alfonso de Portago mehrere Todesopfer gefordet. Der nach einem Reifenschaden bei hoher Geschwindigkeit ins Schleudern geratene Ferrari tötete neben Fahrer und Copilot auch mehrere unbeteiligte Zuschauer und Kinder. Insbesondere die Kirche verlangte die Einstellung des Spektakels. Gegen das Team und den Reifenhersteller wurde ermittelt. Insebesondere galt es als Verschulden, auf einen Reifenwechsel kurz vor dem Ziel aus Zeitgründen verzichtet zu haben.

Seit 1977 findet jeweils im Mai als "Mille Miglia Storica" eine jährliche Neuauflage mit historischen Fahrzeugen statt, die in ähnlicher Form damals teilgenommen hatten. Natürlich wird dabei nicht mehr auf Höchstgeschwindigkeit gefahren, sondern auf Zuverlässigkeit. Diese Veranstaltung gilt als Keimzelle vieler ähnlicher Events mit Oldtimern.

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