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Militärwesen im Alten Ägypten

Aus dem alten und mittleren ägyptischen Reich ist über das Militärwesen nur wenig bekannt. Erst mit der Zeit Thutmosis III und Ramses II , die Ägypten zur Großmachtstellung verhalfen, sind mehr Informationen über das ägyptische Militärwesen bekannt.

Table of contents
1 Das Heer
2 Die Einbeziehung im alten Reich
3 Die Waffen im alten Reich
4 Seeabwehr im neuen Reich
5 Die Schlacht von Kadesch

Das Heer

Allgemein waren die Ägypter ein recht friedfertiges Volk. Jedoch konnte der Pharao in Kriegszeiten in kürzester Zeit "das ganze Land" mobilisieren. Durch genaue Buchführung wussten die Buchhalter, Schreiber genannt, wo sie Soldaten, Priester, Handwerker und Nachschub beziehen konnten. Rekruten wurden in kürzester Zeit ausgehoben und Reservisten eingezogen. Der Pharao hatte eine straff organisierte Armee, der es möglich war, jeder Zeit für ihren Herrscher zu Wasser und zu Land zu kämpfen. Hörte man vom Pharao "Ausrüstung ausgeben", wurden von Beamten Speere, Bögen und Schilde an die Soldaten ausgegeben. Das Schicksal, in die Armee eingezogen zu werden, konnte jeden treffen: die einfachen Bauernsöhne, Söhn der Beamten und die jungen Höflinge. Sie alle konnten unter Königs Führung an die Front gehen. Zu Kriegs- und Bedrängniszeiten war Ägypten niemals schutzlos.

Die Einbeziehung im alten Reich

Jedoch gab es auch Berufssoldaten, die der Infanterie. Eingezogen wurden sie bereits im kleinsten Kindesalter. In Kasernen gesteckt, wurden sie vor Sonnenaufgang geweckt, gehetzt und zum Arbeiten gezwungen bis die Sonne unterging. Wenn er kämpfte, tat er dies, wenn auch mit Furcht, betend zu seinem Gott. Angreifen und Verteidigen tat er sich mit Keule, Schwert und Speer, über weite Strecken auch mit Pfeil und Bogen. In Friedenszeiten konnte er zu seiner Familie und wurde gut gepflegt. Auch Landfremde und Kriegsgefagene wurden zu Soldaten ausgebildet. Höhergestellte traten häufig in die Kampfwagenabteilung ein. Sie kauften sich einen eigenen Wagen, wodurch sie Sonderstatus erlangeten.

Die Waffen im alten Reich

Pfeil und Bogen waren die meistgebrauchten Waffen. Gekämpt wurde mit ihnen vom Kampfwagen aus oder auch zu Fuß. Diese Kampfwagen wurden von zwei Pferden gezogen. Ein Fahrer und ein Bogenschütze befanden sich auf ihm. Die Bogenschützen auf diesem Kampfwagen überschütteten die Feinde mit einem Pfeilregen, bevor das Fußvolk die Gegner mit Nahkampfwaffen im Handgemenge niedermetzelte. Die bevorzugten Nahkampfwaffen waren Beil, Dolch und Keule, haupt Halbnahkampfwaffe war der Speer.

Seeabwehr im neuen Reich

Zwar hatte Ägypten keine selbstständige Marine, dafür konnten sie sich aber gut zu helfen wissen. Als die Ägypter von einem Seefahrervolk bedroht waren, hatten sie zwei entscheidende Vorteile. Dadurch, dass die Schlacht am Nil stattfand, hatten sie "Heimvorteil." Ihre Feinde hatten nur Segel, sie selber hatten jedoch Ruder und konnten so wesentlich besser manövrieren. Erst hielten sie die Feinde mit Pfeilen auf Distanz, dann nahmen sie ihre Gegner in die Zange, enterten und kenterten dann ihre Boote.

Die Schlacht von Kadesch

Die einzig strategische Schlacht Altägyptens

Zur Strategie und Taktik der alten Ägypter lässt sich nur wenig sagen. Es wurde uns nur wenig überliefert. Wahrscheinlich ist, dass einfach das Beste aus der Situation gemacht wurde. Es wird wohl kaum eine intensive Planung gegeben haben, da Stabsoffiziere oder ähnliche Dienstränge nicht vorhanden waren. Man weis nur von einer einzigen Militäraktion, bei der so etwas wie Strategie vorhanden war:

In seinem 5. Regierungsjahr beschloss Pharao Ramses II., den Hethiterkönig Muwatallis und seine Verbündeten anzugreifen. Ramses teilte sein Heer in vier Divisionen ein, nämlich in die des Amun, Ptah, Re und Seth. Das Heer ließ er quer durch die Wüste Richtung Totes Meer marschieren. Sie sollten am Oberlauf des Orontes die Stadt und Festung Kadesch angreifen, wo Ramses das Hethiter Heer vermutete. Eine zweite Armee wurde auf Schiffe verladen. Sie sollte nördlich von Byblos an Land gehen und dann landeinwärts ebenfalls Richtung Kadesch vorstoßen. Die "Seearmee" diente hauptsächlich als Sicherung des Nachschubs für die Hauptarmee, bei der sich auch der Pharao selbst mit seiner Leibgarde aufhielt. Die Art der Strategie war ersichtlich: Ramses wollte die Hethiter in einer Zangenbewegung vernichten. Jedoch beging Ramses hierbei einen taktisch schwerwiegenden Fehler: Er ließ seine Truppen mit einem Abstand von 10 km marschieren, was unter den dortigen Umständen einen ganzer Tagesmarsch ausmachte. Ausserdem überquerten die Truppen zu unterschiedlichen Zeiten den Orontes und Ramses unterließ es, Aufklärungstruppen zur Überprüfung des Geländes voranzuschicken. Kurz vor Kadesch eskalierte die Situation zum Chaos. Die 1. Division, einschließlich dem Pharao, hatte den Orontes bereits überquert und näherte sich Kadesch. Die 2. Division hatte auch soeben den Fluss überquert, doch die 3. und 4. Division lagen noch vor dem Orontes. Aufgrund der Aussage zwei gefangen genommener hethitischer Beduinen glaubte Ramses leichtfertig, dass sich die Hethiter zurückgezogen hätten und wiegte sich somit in falscher Sicherheit, denn bei den beiden Beduinen handelte es sich in Wirklichkeit um zwei hethitische Spione. 1000 hethitische Kampfwagen mit je 4-5 Mann Besatzung brachen über die 2. Division herein. Sie wurde an einer Furt angegriffen und in kürzester Zeit vernichtet. Das Ergebnis dieser Schlacht war nun eine klaffende Lücke von 20 km zwischen der 1. Division mit Ramses und den beiden letzten Divisionen. Ausserdem lag noch der mächtige Fluss Orontes zwischen ihnen. Dem Pharao blieb nicht anderes übrig, als mit seiner 1. Division auf einen Hügel zu flüchten. Dort errichteten sie ein befestigtes Lager, doch die hethitische Armee schaffte es durch ihre Übermacht, die 1. Division fast komplett einzunehmen. Nur durch viel Mut und Glück gelang es dem Pharao und seiner verbliebenen Leibgarde, einer Verhaftung zu entgehen. Die beiden hinteren Divisionen, durch Boten benachrichtigt, nahmen noch Flüchtlinge der 2. Divisions auf und bliesen zum Rückzug. Dank der Seearmee, die ankam, konnte Ramses sein verlorenes Land zurückerobern und die Hethiter in die Flucht schlagen. Die Hethiter zogen sich zurück und Ramses erreichte in Eilmärschen seine Heimat.

Ramses hatte die Grundregeln der Kriegsführung missachtet und so als Heerführer versagt. Er hatte seine Einheiten viel zu weit auseinander marschieren lassen, das Land zu wenig erkundet und sich viel zu leichtfertig benommen...

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