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microsoft visual c plusplus

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Microsoft-Visual-C-Plusplus

Microsoft-Visual-C++ ist ein System zur Entwicklung von Software in der Programmiersprache C++ unter dem Betriebssystem Windows von der Firma Microsoft.

Das System ist heute nicht mehr einzeln erhältlich, sondern nur noch als Teil eines Produktes namens Microsoft Visual Studio .NET.

Auch wenn der Aufruf von Compiler und Linker nach wie vor per Kommandozeileneingabe in einem DOS-Fenster möglich ist, bietet das System stattdessen eine grafische Benutzeroberfläche.

Das System erzeugt und verwaltet ein Programm, das man entwickelt, als ein so genanntes "Projekt", welches physisch aus einem Directory-Baum (Verzeichnisbaum) mit den unterschiedlichsten Files besteht, unter anderem

  • Quellcode-Dateien *.cpp
  • Header-Dateien *.h
  • Ressourcen-Dateien (diese definieren Aussehen und Bestandteile der grafischen Benutzeroberfläche)

Von den verwirrend vielen Möglichkeiten, ein neues sog. "Projekt" anzulegen, sind vor allem zwei relevant:
  • Herkömmliche Programme in C, die in einem DOS-Fenster laufen, beginnt man als Win32-Projekt und wählt "Konsolanwendung".
  • Windows-Programme mit einer eigenen Grafischen Benutzeroberfläche beginnt man als MFC-Projekt. MFC bedeutet Microsoft Foundation Classes und bezeichnet diejenige Klassenbibliothek, die mit dem wenigsten Aufwand die meisten vorgefertigten Komponenten zu benutzen gestattet um zu gewährleisten, dass das eigene Programm den Standards üblicher Windows-Programme folgt.

Dem Benutzer bleibt bei einem MFC-Projekt verborgen, wie sein Programm als ganzes aufgebaut ist, insbesondere, dass anstelle des früheren Hauptprogramms main() jetzt ein Windows-Hauptprogramm winmain() getreten ist, dessen Quellcode er gar nicht zu sehen bekommt, und das in einer Hauptmeldeschleife immer wieder abfragt, ob ein Ereignis (Mausklick o.dgl.) eingetreten ist, worauf es reagieren muss.

Stattdessen erzeugt Microsoft Visual C++ als Ausgangsmaterial ein funktionsloses Programm mit allen dazu gehörenden Quellcode-, Header- und Resourcendateien. Der Benutzer kann dabei grob aus verschiedenen Kategorien auswählen und einige Details einstellen. Danach führt Microsoft Visual C++ den Benutzer mit Hilfe verschiedener Assistenten (Popup-Eingabeformularen) zu den Stellen, an denen er vorhandenen Quellcode ergänzen oder mit einem so genannten "Ressourcen-Editor" per Mausklick Steuerelemente in Dialogfelder einfügen muss.

Der Benutzer arbeitet dabei hauptsächlich mit folgenden Fenstern:

  • In der Mitte und etwas größer sieht er entweder einen geöffneten Quellcode-Editor, wobei er mit Registerkarten zwischen verschiedenen zu editierenden Dateien umschalten kann, oder einen Dialogfeld-Editor, um per Mausklick Steuerelemente einzufügen, zu skalieren, zu verschieben und zu gestalten
  • Meist links oben befindet sich ein Fenster, in dem man mit Registerkarten zwischen dreierlei Ansichten des Projekts umschalten kann:
    • Die Projektansicht zeigt die Dateien (Quellcode, Header, Ressourcen usw.).
    • Die Klassenansicht zeigt die Klassen, wobei eine Klasse eine Datenstruktur ist, die zusätzlich zu Daten auch Unterprogramme zum Manipulieren der eigenen Daten enthält. Da eine Klasse im Sinne einer hierarchischen Vererbung die Elemente der Basisklasse mit enthält, von der sie abgeleitet ist, kann man in der Klassenansicht die Vererbungshierarchie bis hin zum Urahn aller Klassen, der Klasse CObject, zurückverfolgen. Die meisten Klassen sind bereits vorhanden, man fügt nur wenige eigene hinzu und verändert die jeweilige Basisklasse, aus der man eigene Klassen abgeleitet hat, nur wenig.
    • Die Ressourcenansicht zeigt die Dialogfelder, Menüs und ähnliches, die man nicht durchs Editieren von Text, sondern grafisch mit der Maus gestaltet.
  • Meist links unten befindet sich das Eigenschaftenfenster mit den Eigenschaften dessen, was man gerade aktiviert hat. Man kann dort eine Zuordnung zwischen Ereignissen und Unterprogrammen, die auf Ereignisse reagieren, gestalten.
  • Meist rechts befindet sich ein Vorrat an Steuerelementen für Dialogfelder, die von dort mit der Maus ins zu editierende Dialogfeld geschoben werden können
  • Meist unten befindet sich ein Fenster, in dem terminal-ähnlich die Meldungen des Compilers oder des Debuggers durchscrollen.

Wenn das Entwickeln von Windows-Anwendungen mit Hilfe der Klassenbibliothek MFC das Ziel ist, benötigt man einen Aufwand von ca. 6 Mannmonaten Arbeit, um die Bedienung von Microsoft Visual C++ zu erlernen. Hierzu benötigt man Literatur - Microsoft Visual C++ für sich alleine ist ohne begleitende Literatur zum Erlernen seiner Bedienung ungeeignet. Vor dem Erlernen ist es hilfreich, notwendige Ziele von zeitraubendem Luxus zu trennen, um entbehrliche Themen zu überspringen. Beispiel: Diagramme und Zeichnungen verschwinden, wenn man das Programm minimiert oder seine Fenstergröße ändert. Man kann entweder sehr viel Zeit vergeuden um zu erlernen, wie man sie irgendwo speichert und nach solchen Ereignissen noch einmal zeichnet, oder man kann von vorne herein das Minimieren oder das Ändern der Fenstergröße als entbehrlichen Luxus definieren und grundsätzlich sperren.

Das System ist als Ein- oder Mehrbenutzerlizenz erhältlich. Wenn der Arbeitgeber eine Einbenutzerlizenz erworben hat, ist es ausdrücklich erlaubt, dass man es zusätzlich zuhause auf seinem privaten Notebook installiert und benutzt, allerdings nur solange man bei diesem Arbeitgeber beschäftigt ist (Quelle: telefonische Auskunft von Microsoft Deutschland).

Unter Windows XP Professional kann es vorkommen, dass sich Microsoft Visual C++ nicht mit Lotus Notes verträgt. Dieses Problem lässt sich umgehen, indem man ein separates Benutzerkonto nur für Microsoft Visual C++ und ohne Lotus Notes anlegt, mit Administratorrechten, und Microsoft Visual Studio .NET als dieser Benutzer installiert, also weder als Administrator noch unter dem normalen Benutzerkonto.

Literatur

Shepherd, George and Kruglinski, David: Inside Visual C++ .NET. Microsoft Press Deutschland. ISBN 3-86063-678-2

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