Wolke
Wolkenhimmel
Eine Wolke in Bodennähe bezeichnet man als Nebel.
Ansonsten werden auch ähnlich aussehende, fliegende Ansammlungen von Staub und Sand umgangssprachlich als Wolken bezeichnet.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung besteht eine Wolke nicht aus Wasserdampf, da dieser als Gas genauso unsichtbar ist wie die restliche Luft. Es ist immer ein so genanntes Aerosol.
Erst nach dem Abkühlen des Wasserdampfes unter eine bestimmte Temperatur (der so genannte Kondensationspunkt) bleiben einzelne Wasserdampfmoleküle durch Kohäsion aneinander haften und bilden winzige Wassertröpfchen, in großer Höhe auch winzige, schwebende Eiskristalle.
Die Tropfenbildung wird beschleunigt, wenn sich in der Atmosphäre eine ausreichende Anzahl so genannter Kondensationskeime befinden. Solche Keime können zum Beispiel Staubkörnchen sein, aber auch größere Moleküle oder Pollen.
In der Meteorologie unterscheidet man Wolken nach Form und Höhe über dem Boden.
Table of contents |
2 Klassifizierung 3 Wetterbeobachtung 4 Anomalien 5 Weblink |
Wolken wie auch Nebel entstehen aus der Luftfeuchtigkeit.
Zuerst verdunstet Wasser - meist unsichtbar.
Wenn sich die Bedingungen ändern, das heißt Luftdruck und/oder Temperatur, nimmt die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ab. Irgendwann ist die Luft gesättigt, und der Wasserdampf kondensiert.
Bei sehr niedrigen Temperaturen um 0°C ist die Aufnahmefähigkeit der Luft auch in Bodennähe sehr gering. Dadurch entsteht beim nächtlichen Absinken der Temperatur Bodennebel.
Siehe Aggregatzustand.
Nach der offiziellen Klassifzierung der World Meteorological Organization werden Wolken nach ihrer Höhe in vier Wolkenfamilien eingeteilt, die zehn Wolkengattungen umfassen.
Die Höhenangaben variieren mit der geographischen Breite, da die unterste Schicht der Atmosphäre (Troposphäre) am Äquator rund doppelt so hoch reicht wie an den Polen. Außerdem sind im Winter die Wolkenstockwerke niedriger als im Sommer.
Pauschalisierend kann man sagen, dass sich die Höhen an der aktuellen Höhe der Tropopause orientieren.
In der Äquatorgegend erstreckt sich das mittlere Wolkenstockwerk von 2.000-8.000 Meter und das oberste bis 18.000 Meter, in Polnähe sind es 2.000-4.000 Meter und die Obergrenze liegt bei 8.000 Metern.
Normalerweise trifft man mehrere Wolkenformen gleichzeitig an, dadurch verbergen mitunter einige Wolken andere.
Hohe Wolken, auch Cirruswolken, Federwolken genannt, bewegen sich in 6.000 bis 12.000 Metern Höhe.
Diese bestehen ausschließlich aus feinen Eiskristallen, dadurch haben sie eine charakteristische, strahlend weiße Farbe und sind fast nicht mit anderen Wolkenfamilien zu verwechseln.
An ihrer Bewegung kann man die Richtung und Geschwindigkeit der Höhenwinde abschätzen, die für eine Wettervorhersage entscheidend sind.
Cirren (Abkürzung: Ci) sind zarte Fäden oder schmale Bänder, deren Ränder meist durch die Höhenwinde ausgefranst sind. In der Regel besitzen sie dennoch scharfe Umrisse. Häufig treten sie zusammen mit Cirrocumuli oder Cirrostratus auf. Falls sie sich verdichten und weite Cirrostratusflächen auftreten, wird bald eine Warmfront ankommen.
Cirrocumulus (Cc) sind kleine, miteinander verwachsene Wolken, die zusammen eine gerippelte Wolkenschicht bilden (?kleine Schäfchenwolken?).
Diese können mitunter so hoch werden, dass sie unter sich cirrusuntypische Schatten bilden, und mit Altostratus (siehe unten) verwechselt werden können
Cirrostratus (Cs) sind feine Schleier aus Eiskristallen, die sich bilden, wenn große Warmluftmassen langsam emporsteigen, sich dabei abkühlen und die Feuchtigkeit kondensiert. (?Schleierwolken;)
Sie sind Vorboten einer Warmfront und damit einer Wetterverschlechterung. Cirrostratus erzeugen oft Haloss.
Kondensstreifen sind künstliche, von Flugzeugen erzeugte Cirrus- oder Cirrocumuluswolken. Bei der Verbrennung von Flugbenzin entsteht neben CO2 auch Wasserdampf, welcher fast augenblicklich gefriert.
Kondensstreifen können je nach Wetterlage lange Bestand haben, und mit zusätzlicher Luftfeuchtigkeit mächtige, regelrechte Cirrus- beziehungsweise Cirrocumulusstraßen bilden.
In niedrigeren Luftschichten erzeugen Flugzeuge kein ähnliches Phänomen.
Mittelhohe Wolken befinden sich zwischen 2.000 und 6.000 Metern Höhe. Sie bestehen überwiegend aus Wassertröpfchen und sind relativ uncharakteristisch; Verwechslungen mit tiefen Wolken kommen häufig vor.
Einziges Indiz ist, da die Winde in dieser Höhe in der Regel stärker sind, dass die Wolken kleinere, länglichere Formen bilden, und trotz starkem Wind scheinbar viel langsamer vorbei ziehen, als die niederen Wolken.Entstehung
Klassifizierung
Hohe Wolken
Cirrus
Cirrocumulus
Cirrostratus
Kondensstreifen
Mittelhohe Wolken
ca. 9 h | Die Sonne ist ein wenig getrübt, aber mit scharfem Rand durch die Wolkenschicht sichtbar |
ca. 6 h | Die Sonne ist nur noch als heller Fleck in der Wolkendecke sichtbar |
bis 3 h | Sonne ist ganz verschwunden und unter der Wolkenschicht schweben einige Ac pan |
Niedrige Wolken bewegen sich unter 2.000 Metern Höhe.
Da sie aus Wassertröpfchen bestehen, sind sie oben meistens bläulich-weiß, aber an ihrer Unterseite je nach Mächtigkeit bläulich-grau bis dunkel.
Cumulus (Cu), Haufenwolke, umgangssprachlich auch ?Blumenkohlwolken? genannt, sind scharf von einander abgegrenzte, dichte Wolken und bestehen hauptsächlich aus Wassertröpfchen. Ihre Unterseite ist meist ziemlich flach.
Dies ist die klassischste, unverwechselbarste Wolkenform. Sie tritt meist bei schönem Wetter auf, wenn die Luft etwas feuchter ist.
Am frühen Morgen kann sie als Indiz gewertet werden, dass sich Gewitter bilden werden. Normalerweise entstehen Cumuluswolken im Tagesverlauf aus dem durch die Sonne verdunstenden Wasser.
Aus Cumuluswolken entwickeln sich bei genügend großer Luftfeuchtigkeit und Konvektion Cumulonimbuswolken; Anzeichen dafür sind eine turmartige Form der Wolken. Sind die Wolken eher kugelig, ist nicht genügend Luftfeuchtigkeit für die Gewitterbildung vorhanden.
Aus mächtigen Cumuluswolken kann es auch regnen, aber nur äußerst wenig, sodass man nicht von einer Regenwolke sprechen kann.
Stratocumulus (Sc), Haufenschichtwolken, entstehen ähnlich wie Cumuluswolken, allerdings bei unterschiedlicher Luftschichtung und stärkerem Wind. Dies macht die Unterscheidung vom Altostratus schwer.
Stratocumuli sind die häufigsten bei uns auftretenden (Schönwetter-)Wolken.
Meist ist durch die Sc-Schicht der Himmel zu sehen. Stratocumulus-Wolken haben häufig eine graue Unterseite.
Stratus (St) ist eine niedere Schichtwolke, auch als Hochnebel bezeichnet, die bei geeigneter Wetterlage bis zum Boden reichen kann.
Der Stratus ist völlig strukturlos und besteht aus Wassertröpfchen; aus ihm fällt häufig Niederschlag in Form von Nieselregen. Allgemein ist er eine Schlechtwetterwolke.
Stratus pannus (lateinisch zerrissener Stratus) ist eine Begleiterscheinung von Nimbostratus.
Dieser entsteht durch im Fall verdunstenden und kondensierenden Regen, wodurch er baldigen Regen ankündigt. Er ist auch bei lang anhaltendem Regen zu beobachten.
Nimbuswolken, (lateinisch Sturmwolken) oder auch Regenwolken, sind Wolken mit großer vertikaler Ausdehnung (erstrecken sich über alle drei Höhenbereiche); nur diese Wolken verursachen anhaltenden Regen oder auch Hagel.
Nimbostratus (Ns) ist eine tiefhängende, blaugraue Wolkendecke, die oft langanhaltende Niederschläge verursacht. Sie besteht aus Wassertröpfchen, Regentropfen und Eis- und Schneekristallen und entwickelt sich oft aus Altostratuswolken.
Cumulonimbus (Cb) sind mächtige Sturmwolken, die sich etliche Kilometer hoch auftürmen.
Häufig verbreitert sich das obere Ende ambossförmig, weil die sich auftürmende Wolkenmasse an die Tropopause stößt und sie manchmal sogar durchbricht (zum Beispiel beim Tornado).
Sie sind die klassischen Gewitterwolken und bestehen aus Wassertröpfchen und in den oberen Wolkenschichten aus Eiskristallen. Sie bringen massive Schauer und Hagel und sind auch die Wolkenform von Wirbelstürmen, denn sie können bis 100 Mio. Tonnen Wasser beinhalten (in Extremfällen, sonst etwa 20 Mio. t).
Allerdings ist ihre Form häufig nicht klar zu erkennen, da sie von anderen Wolken verdeckt wird.
In der Cb-Wolke herrschen extrem starke Aufwinde von bis zu 120 km/h.
Zur genaueren Beschreibung und für ungewöhnliche Wolkenformen werden diese noch in Wolkenarten und Wolkenunterarten eingeteilt:
Eine Front kündigt sich meist langsam an, indem zuerst immer mehr Cirruswolken, dann Cirrostratus, dann zusätzlich Altostratus und schließlich Nimbostratus aufziehen. Diese Abfolge läuft in umgekehrter Reihenfolge nach Durchzug der Front ab.
In der Regel ist sie begleitet von Cumuluswolken, je nach Stärke der Front auch von Cumulonimbuswolken.
Eine Warmfront unterscheidet sich von der Kaltfront bezüglich der Wolken vor allem darin, dass bei der Warmfront die Wolken langsamer aufziehen, und sie bei der Kaltfront langsamer abziehen.
Gewitter und Stürme sind die charakteristischen Cumulonimbuswolken. Sie treten in der Regel schnell auf, und verziehen sich schnell wieder. Sofern sie nicht in Verbindung mit Fronten auftreten, klart der Himmel sehr schnell auf.
In einigen Fällen sind die Wolken absolut isoliert, das heißt sie bilden einen einzelnen Block in ansonsten heiterem Himmel. Daher sind Gewitter vor allem im Gebirge tückisch. Sie können lokal innerhalb einer Stunde auftauchen, abregnen und weiter ziehen.
Es gibt aber auch extrem große Cumulonimbuswolken, so genannte Superzellen. Sie sind aufgrund der Ausdehnung mit dem Auge kaum von Nimbostratus oder einer Front zu unterscheiden. Diese können Wirbelstürme mit sich bringen, und bestimmen das Wettergeschehen viel länger, als normale Gewitter.
Anomalien sind sehr ungewöhnliche Wolken, die insbesondere dem klassischen Modell widersprechen.Niedrige Wolken
Cumulus
Stratocumulus
Stratus
Stratus pannus
Nimbuswolken
Nimbostratus
Cumulonimbus
Besondere Wolkenformen
Wetterbeobachtung
Frontpassage
Gewitter und Stürme
Anomalien