William Borm

William Borm (*7. Juli 1895 in Hamburg; ? 2. September 1987 in Bonn) war ein liberaler Politiker und Industriekaufmann.

William Borm wurde 1950 auf der Transitstrecke verhaftet und zwei Jahre später wegen "Kriegs- und Boykotthetze" zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Entlassung aus neunjähriger DDR-Haft 1960 wurde er Berliner Landesvorsitzender der FDP , 1963 Mitglied im Abgeordnetenhaus, 1965 Bundestagsabgeordneter, 1970 Mitglied des Bundesvorstands der FDP und 1971 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Borm war Ehrenvorsitzender der Berliner FDP.

Seit 1975 arbeitete der Politologe Jürgen-Bernd Runge im Büro Borms. Jürgen Bernd Runge war 1969 als RCDS-Vorsitzender der FU Berlin vom MfS angeworben worden. Seit Bekanntwerden von Runges Agententätigkeit 1993 wird diskutiert, ob auch Borm selbst in Diensten des MfS stand oder er über Runge gesteuert werden sollte.

Borm trat nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition 1982 aus der FDP aus und war maßgeblich an der Gründung der Liberalen Demokraten (LD) beteiligt.

Im September 1985 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig. Er starb im September 1987 und bekam ein Ehrengrab auf dem Städtischen Friedhof Zehlendorf in Berlin.