Wiedertaufe
Wiedertaufe ist die erneute Taufe eines bereits getauften Menschen. Die meisten christlichen Kirchenn betrachten die Taufe als ein einmaliges Geschehen, wobei die Begründungen dafür unterschiedlich sind.
Table of contents |
2 "Wiedertaufe" im Neuen Testament 3 Konditionaltaufe 4 Vorwurf der Wiedertaufe |
Zum Begriff
Bei der Wiedertaufe geht es in der Regel um die Frage, ob die vorherige Taufe (die gewöhnlich in einer anderen Kirche stattfand) als gültig angesehen wird. Die taufende Kirche sieht die zweite als erstmalige Taufe, die Kirche, die die erste Taufe durchgeführt hat, sieht sie als Wiedertaufe. Gründe für die Nichtanerkennung einer Taufe sind z.B. Taufe ohne persönliche Entscheidung, Säuglingstaufe, Taufmodus (Besprengen statt Untertauchen) oder eine unterschiedliche Kirchenauffassung (Donatisten, Zeugen Jehovas)."Wiedertaufe" im Neuen Testament
Die neutestamentliche Stelle in der Apostelgeschichte 19,1-7 wird zuweilen als Beleg für eine Wiedertaufe angeführt. Sie schildert die Begegnung zwischen dem Apostel Paulus und Jüngern des Täufers Johannes. Paulus fragt sie, auf welchen Namen sie getauft seien. Sie antworten, dass sie die Johannes-Taufe empfangen hätten. Daraufhin tauft sie Paulus erneut, allerdings auf den Namen Jesus. Dieser Abschnitt wirft die Frage nach dem Verhältnis von Johannes-Taufe und christlicher Taufe auf. Man hat diese Frage unter anderem so beantwortet: Johannes habe sich als Wegbereiter Jesu verstanden. Die Johannes-Taufe sei deshalb eine Taufe auf Christus (sein Kreuz und seine Auferstehung) hin, die christliche Taufe hingegen eine Taufe von Christus her. In der interkonfessionellen Taufdiskussion gebrauchen zuweilen die Vertreter der Gläubigentaufe diese Deutung. Die Kindertaufe sei (höchstens) eine "Weg bereitende" Taufe auf Christus hin und müsse deshalb "noch einmal" vollzogen werden, wenn der als Kind Getaufte Christus persönlich gefunden habe. Diese Analogie ist allerdings nicht schlüssig, da die Johannes-Taufe ja die bewußte Umkehr (Buße) eines Menschen voraussetzte, was für einen Säugling unmöglich ist.