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wibrandis rosenblatt

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Wibrandis Rosenblatt

Wibrandis Rosenblatt (*1504 in Säckingen, ? 1. November 1564 war nacheinander die Frau der drei bedeutenden Reformatoren Johannes Oekolampad, Wolfgang Capito und Martin Bucer.

Sie war die Tochter eines kaiserlichen Feldhauptmannes, der kaum je bei seiner Familie zu Hause war. Über ihre Kindheit ist nichts bekannt. Ihre Mutter zog später nach Basel, woher ihre Familie stammte und wo sie mehrere Verwandte im Stadtrat hatte.

1524 heiratete sie den Basler Humanisten Ludwig Keller, der sich auch Ludwig Cellarius nannte. Schon 1526 starb Cellarius und liess sie mit einer Tochter zurück, die wie die Mutter Wibrandis hiess..

1528 heiratete der Reformator Johannes Oekolampad die 22 Jahre jüngere Wibrandis, die eine begeisterte Anhängerin der neuen Lehre war. Sie war genau die Ehefrau, wie sie sich die damaligen Reformatoren wünschten: arbeitsam, bescheiden, gehorsam und bibelkundig. Durch sie als Basler Bürgerin bekam Oekolampad 1530 ebenfalls das Basler Bürgerrecht. Aus dieser Ehe entsprangen drei Kinder: Eusebius (nach dem Kirchenlehrer Eusebius von Caesarea, Irene (von griechisch Friede) und Aletheia (von griechisch Wahrheit). Als Frau eines Reformators hatte Wibrandis das Haus voll mit Gästen, Flüchtlingen und Notleidenden. 1531 starb Oekolampad und liess Wibrandis als Witwe mit vier Kindern zurück.

Bereits fünf Monate nach dem Tod von Oekolampad wurde sie in Strassburg die Frau seines Freundes Wolfgang Capito, der zusammen mit Bucer Pfarrer in Strassburg war. Dieser Ehemann war nicht einfach, er litt an Depressionen, war sehr unpraktisch veranlagt und war durch Bürgschaften, die er naiv übernommen hatte in finanzielle Bedrängnis geraten. Die Pfarrersfrau Wibrandis musste sehr sparsam sein, um die auch in diesem Haus üblichen Flüchtlinge und Hilfesuchenden versorgen zu können. Daneben schenkte sie ihrem Mann in neunjähriger Ehe fünf Kinder. 1541 starb Capito mit drei Kindern von Wibrandis während einer Pestepidemie, der auch Elisabeth Silbereisen, die Frau von Bucer zum Opfer fiel.

Der letzte Wunsch von Elisabeth Silbereisen war es, dass Martin Bucer die verwitwete Wibrandis heiraten solle. Dies tat er 1542. Wibrandis brachte vier Kinder in die Ehe, die Bucer neben seinem behinderten Sohn wie seine eigenen Kinder betrachtete. Auch hier war Wibrandis für einen grossen Pfarrhaushalt mit zahlreichen Gästen und Hilfesuchenden verantwortlich, den sie während der vielen Reisen ihres Mannes oft allein verwalten musste. Aus dieser Ehe kamen noch zwei weitere Kinder.

1549 wurde Bucer in Strassburg entlassen und zog nach England um mit Thomas Cranmer zusammenzuarbeiten, wohin ihm Wibrandis 1550 folgte. 1551 starb Bucer und Wibrandis kehrte nach Strassburg zurück, wo ihre Tochter Aletheia mit einem jungen Pfarrer verheiratet war. 1553 nach dem Tod ihres Schwiegersohns ging sie mit ihren zwei unverheirateten Töchtern in ihre Heimatstadt Basel, wo sie 1564 an der Pest starb.

Siehe auch: Katharina von Bora

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