Westfalenlied
Das 1868 entstandene Westfalenlied soll Hymne und Identifikation der westfälischen Kultur sein, es soll die Bewohner Westfalens in den verschiedenen Einzelregionen und deren Charakter beschreiben.Erstmals veröffentlicht wurde die bekannteste Version im "Wochenblatt für den Wahlkreis Iserlohn-Altena" in einer Ausgabe im April 1869. Verfasst wurde dieser Text von dem Kaufmann, Lyriker und Rezitator Emil Rittershaus (1834-1897).
Die wohl bekannteste Vertonung ist zeitgleich entstanden und stammt von Peter Johannes Peters (1820-1870).
Neben der Rittershaus-Version existieren noch weitere und ähnlich aufgebaute Texte anderer Autoren, die ebenfalls den Titel "Westfalenlied" tragen, jedoch weitaus weniger bekannt sind.
Ihr mögt den Rhein, den Stolzen, preisen,
Der Liedtext
Das Westfalenlied
Der in dem Schoß der Reben liegt,
Wo in den Bergen liegt das Eisen,
Da hat die Mutter mich gewiegt.
Hoch auf dem Fels die Tannen stehn'
Im grünen Tal die Herden gehen,
Als Wächter an des Hofes Saum
Reckt sich empor der Eichenbaum,
Wir haben keine süßen Reden
Und schöner Worte Überfluss
Und haben nicht so bald für jeden
Den Brudergruß und Bruderkuss.
Wenn Du uns willst willkommen sein,
So schau auf's Herz, nicht auf den Schein,
Und schau uns grad hinein ins Aug',
Gradaus, das ist Westfalenbrauch!
Und unsre Frauen, unsre Mädchen,
Mit Augen, blau wie Himmelsgrund,
Sie spinnen nicht die Liebesfädchen
Zum Scherze für die müß`ge Stund'.
Ein frommer Engel Tag und Nacht
Hält tief in ihrer Seele Wacht,
Und treu in Wonne, treu in Schmerz
Bleibt bis zum Tod ein liebend Herz.
Begüt' dich Gott, du rote Erde,
Du Land von Wittekind und Teut,
Bis ich zu Staub und Asche werde,
Mein Herz sich seiner Heimat freut!
Du Land Westfalen, Land der Mark,
Wie deine Eichenbäume stark,
Dich segnet noch der blasse Mund
Im Sterben, in der letzten Stund'!
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