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weltra tsel

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Welträtsel

Die Welträtsel bezeichnet eine der zentralen philosophischen Fragen aus der weltanschaulichen Diskussion der Naturforscher um die Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. Jahrhundert.

"Die Welträtsel" war der Titel eines weltbekannten Buches von Ernst Haeckel, das 1899 erschien. Es stellte eine naturwissenschaftlich-materialistische Antwort auf die Rede von Emil Du Bois-Reymond aus dem Jahre 1880 über "Die sieben Welträtsel" dar. Zugleich ist es Haeckels zusammenfassende Darstellung seiner materialistisch-atheistischen Weltanschauung dar (siehe Monismus).

Als unlösbares Welträtsel sah Du Bois-Reymond

  • "das Wesen von Materie und Kraft",

  • "den Ursprung der Bewegung" und

  • "das Entstehen der einfachen Sinnesempfindung" an.

Für lösbar hielt er dagegen:

  • "die erste Entstehung des Lebens",

  • "die anscheinend absichtsvoll zweckmäßige Einrichtung der Natur",

  • die Erklärung des "vernünftigen Denkens und der damit eng verbundenen Sprache",

  • "die Frage nach der Willensfreiheit".

Haeckel hielt die Frage nach der Willensfreiheit für kein Objekt wissenschaftlicher Erklärung, sondern für subjektive Täuschung. Die übrigen "lösbaren" Welträtsel führt Haeckel aber auf den Ansatz der Entwicklungslehre zurück. Die "unlösbaren" Welträtsel konnte auch Haeckel nicht hinreichend beantworten.

Er nahm einen allgemeinen Träger der Grundeigenschaften der Welt(siehe Substanz) mit den Eigenschaften Materie, Energie, Empfindung an. Haeckels "Welträtsel" fanden ein großes Echo. Die Stellungnahmen zu seinen Standpunkten reichten von entschiedener Ablehnung bis zur rückhaltlosen Begeisterung.

siehe auch ignoramus et ignorabimus, Grundformen der Bewegung

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