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wattenmeer

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Wattenmeer


Dieser Artikel weist noch folgende Lücken auf: Allgemeines zum Ökosystem Wattenmeer weltweit (Großbritannien, Korea ...), s. ; Artikelabgleich mit Watt (Küste) erscheint dabei sinnvoll!

Wattenmeer der Nordsee ist eine von Ebbe und Flut geprägte Landschaft zwischen Esbjerg (Dänemark) im Norden und Den Helder (Niederlande) im Westen. Große Teile sind mittlerweile zum Nationalpark erklärt worden. 

Table of contents
1 Entstehung
2 Flora und Fauna
3 Tourismus
4 Nationalparke
5 Gefährdungen
6 Netzverweise

Entstehung

Das Wattenmeer verdankt seine Entstehung in erster Linie dem Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit. Immer wieder brach das Meer - insbesondere bei Sturmfluten - in das Land ein. So entstanden Flachwasserzonen, die bei Ebbe trockenfallen - das Watt. Das Watt ist von Tideströmen, den Prielen durchzogen, durch die das Wasser zweimal täglich aufläuft und wieder abläuft. Alte, an der ehemaligen Küstenlinie gelegene höhere Gebiete wurden zu Inseln, wie Römö in Dänemark, Sylt und Amrum in Nordfriesland, Scharhörn zwischen den Mündungen der Elbe und Weser, Langeoog, Baltrum, Wangerooge und Borkum vor der ostfriesischen Küste und Schiermonnikoog, Terschelling, Ameland, Vlieland und Texel in den Niederlanden. An der Halbinsel Eiderstedt reicht das Festland noch fast bis an die ursprüngliche Küstenlinie.

Das Watt konnte an der deutschen Küste nur entstehen durch eine Kombination aus dem regelmäßigen Wechsel von Ebbe und Flut (Tidenhub), der wellenbrechenden Wirkung der vorgelagerten friesischen Inseln sowie dem flachen Abfall der Küste. Dadurch entstand ein vor starker Brandung relativ sicherer Lebensraum, der durch den regelmäßigen Wechsel von Überflutung und Trockenfallen charakterisiert ist.

Flora und Fauna

Dieser Umstand führte zu einer Besiedelung der Küste durch verschiedene Meeresbewohner wie Krebsen, Muscheln und Meereswürmer sowie verschiedene Landbewohner, vor allem einer sehr großen Anzahl von Vogelarten. Alle diese Tierarten sind an den speziellen Lebensraum angepasst und entsprechend kommt eine große Anzahl der Arten wirklich nur hier vor.

Dazu zählen die Strandkrabben, die Wattwürmer und verschiedene Muschelarten, die im Schlamm leben. Sie stellen die Nahrungsgrundlage dar für die Vögel während der Ebbe und für viele Fische, zum Beispiel Flundern, während der überschwemmten Zeit. Doch damit nicht genug. Das Watt stellt nur einen Teil des Lebensraumes Wattenmeer dar. Hinzu kommen die Salzwiesen, Sandstrände und Dünen der Küste, die vor allem Nist- und Versteckmöglichkeiten für die Vögel bieten. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Sandbänke, die als Ruheplätze für die wohl prominentesten Bewohner der Nordseeküste dienen, die Seehunde. Auf diese Weise stellen alle diese Teilsysteme ein komplexes Ökosystem dar.

Nach dem Boden unterscheidet man Sandwatt, Mischwatt und Schlickwatt. Sehr dicht ist auch die Besiedlung durch Meiofauna und Kieselalgen. Auf den höher gelegenen Wattflächen finden sich Queller und Salzwiesenpflanzen. Es gibt 250 Arten, die ausschließlich im Wattenmeer leben!

Nicht nur durch den Artenreichtum ist das Wattenmeer ökologisch bedeutsam, es stellt auch im weltweiten Vergleich einen der Biotope mit der höchsten Produktion dar. Das Wattenmeer ist zugleich eine wichtige Kinderstube für Fische.

Tourismus

Von vielen Gemeinden und Orten an der Küste werden geführte Wattwanderungen unter der Leitung kundiger Wattführer angeboten um einerseits die Besucherströme zu lenken und andererseits die Besucher über die Vielfalt und Besonderheiten dieses einzigartigen Naturraums zu informieren.

Nationalparke

Entsprechend der Einzigartigkeit des Wattenmeeres und der zunehmenden Bedrohung des Systems durch den Tourismus und die Industrie wurde das Wattenmeer zum größten Teil unter Schutz gestellt. Bereits 1985 erfolgte die Einstufung des Schleswig-Holsteinisches Wattenmeereses zum Nationalpark, ein Jahr später folgte auch das Niedersächsische Wattenmeer. Der kleinste Teil des Wattenmeeres, das Hamburger Wattenmeer, wurde diesem Schutzgebiet erst 1990 hinzugefügt. Durch diese Aktion stand also fast das gesamte Wattenmeer mit Ausnahme einiger Schifffahrtswege unter Naturschutz. Erhöht wurde die Bedeutung 1991. Seit diesem Jahr ist das gesamte norddeutsche Wattenmeer als Biosphärenreservat der UNESCO ausgeschrieben und steht somit unter internationalem Schutz. Doch auch hier gibt es Probleme.

Gefährdungen

Regelmäßig hört man Nachrichten über Ölunfälle oder Großverschmutzungen in der Nordsee, die natürlich auch den Küstenbereich nicht aussparen. Hinzu kommt eine Übernutzung der Küste durch den Fisch-, Muschel- und Krabbenfang sowie eine teilweise intensive landwirtschaftliche Nutzung des Umlandes. Nicht zuletzt auch der Tourismus gefährdet das System, wenn es zu einem weiteren Anstieg der Besucherzahlen kommt. Verschiedene Umweltschutzorganisation wie der World Wildlife Fund (WWF), der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fordern eine strengere Regelung für den Schutz dieses und anderer Naturschutzgebiete.

Netzverweise

  • Schutzstation Wattenmeer
  • Waddenzee.nl- niederl., engl.
  • Südkoreas Feucht- und Wattgebiete - engl.

Siehe auch: Süßwasserwatt, Watt (Küste)

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