Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

warschauer ghetto

wa wb wc wd we wf wg wh wi wj wk wl wm
wn wo wp wq wr ws wt wu wv ww wx wy wz

Warschauer Ghetto

Das Warschauer Ghetto wurde im zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten für die europäischen Juden errichtet und war das bei weitem größte Ghetto seiner Art. Es entstand Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus, westlich der Altstadt. Hierher wurden nicht nur Juden aus Warschau, sondern auch jüdische Menschen aus anderen polnischen Regionen und aus dem unter der nationalsozialischen Gewaltherrschaft stehenden deutschen Reichsgebiet und anderen besetzten Ländern deportiert.

Das Warschauer Ghetto wurde am 15. November 1940 mit einer Umfassungsmauer hermetisch abgeriegelt und von Wachen der SS bewacht. Das Warschauer Ghetto erhielt - wie andere Ghettos - eine (machtlose) "Selbstverwaltung" in Form eines Judenrats, dem eine jüdische "Ordnungspolizei" unterstand.

Trotz Überfüllung wurden immer mehr jüdische Menschen in das Warschauer Ghetto verlegt. Dessen Bevölkerung lag bei etwa 350.000 Menschen, insgesamt wurden etwa 500.000 Menschen in das Ghetto verschleppt. (Zum Vergleich: Ende 1939 lebten in Warschau insgesamt 1,31 Millionen Menschen.) Eine strikte Nahrungsrationierung zog Hunger und Seuchen nach sich. Viele Ghettobewohner wurden von der SS zu Arbeiten in verschiedenen Großbetrieben gezwungen.

Das Warschauer Ghettos wurde im Sommer 1942 im Rahmen der "Endlösung der Judenfrage" schrittweise aufgelöst. Die Ghettobewohner wurden in Vernichtungslager geschickt (allen voran Treblinka). Mit fortschreitender "Entleerung" wurden die Ghettos räumlich verkleinert. Im Norden des Warschauer Ghettos lag der sogen. "Umschlagplatz", ein kleiner Frachtenbahnhof, der dem Abtransport in die Vernichtungslager diente.

Erst sehr spät begannen die jüdischen Bewohner sich zu organisieren und zu wehren. Am 19. April 1943 begann die Jüdische Kampforganisation (poln. ?ydowska Organizacja Bojowa, abk. ?OB) einen mehrere Wochen dauernden Aufstand im Ghetto. Der Aufstand wurde am 8. Mai von der SS blutig niedergeschlagen. Der Widerstand hielt aber noch bis zum 16. Mai an. Erst mit der vollständigen Niederbrennung des gesamten Ghettos konnte die SS das Gebiet unter ihre Kontrolle bringen. Das Ghetto selbst wurde nun endgültig aufgelöst und komplett zerstört, die noch verbliebenen Bewohner wurden entweder an Ort und Stelle erschossen oder aber in Vernichtungslager abtransportiert. Die Geschichte des Ghettos wurde 2001 unter dem Titel "Uprising" (dt. "Der Aufstand") verfilmt. Die ?OB leistete den Nazis länger Widerstand als die gesamte polnische Armee zu Beginn des 2. Weltkriegs.

Table of contents
1 Berühmte Bewohner des Warschauer Ghettos
2 Literatur
3 Literatur zum Ghetto - Allgemein
4 Literatur zum Ghetto-Aufstand
5 Tagebücher und Autobiographisches
6 Weblinks
7 Weblinks zum Ghetto - Allgemein
8 Weblinks zum Ghetto-Aufstand

Berühmte Bewohner des Warschauer Ghettos

  • Mordechaj Anielewicz
  • Adam Czerniaków
  • Marek Edelmann
  • Bronis?aw Geremek
  • Jizchak Katzenelson
  • Janusz Korczak
  • Roman Pola?ski
  • Marcel Reich-Ranicki
  • Emanuel Ringelblum
  • W?adys?aw Szpilman

Literatur

Literatur zum Ghetto - Allgemein

  • Heydecker, Joe H.: Das Warschauer Ghetto. München 1999.

Literatur zum Ghetto-Aufstand

  • Ainsztein, Reuben: Revolte gegen die Vernichtung. Der Aufstand im Warschauer Ghetto. Berlin 1993.
  • Goldstein, Bernard. ?Die Sterne sind Zeugen". Der bewaffnete Aufstand im Warschauer Ghetto. Bericht eines der Anführer. Freiburg 1992.
  • Meckl, Markus: ?Sie kämpften für die Ehre." Zur symbolischen Bedeutung des Warschauer Ghettoaufstandes. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 46 (1998), S. 320-328.
  • Meed, Vladka: Deckname Vladka. Eine Widerstandskämpferin im Warschauer Ghetto.Hamburg 1999.
  • Scheffler, Wolfgang/Grabitz, Helge: Der Ghetto-Aufstand Warschau 1943 aus der Sicht der Täter und Opfer in Aussagen vor deutschen Gerichten. München 1993.

Tagebücher und Autobiographisches

  • Im Warschauer Getto. Das Tagebuch des Adam Czerniaków 1939-1942. Verlag C.H. Beck, München 1986, ISBN 3406315607.
  • Janusz Korczak: Tagebuch aus dem Warschauer Ghetto 1942. ISBN 3525335792.

  • Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000, ISBN 3423128305.
  • W?adys?aw Szpilman: Der Pianist. Das wunderbare Überleben. ISBN 3548363512.

Weblinks

Weblinks zum Ghetto - Allgemein

  • Lebendiges virtuelles Museum online: Das Ghetto Warschau
  • Informationen zu Ghetto und Aufstand bei "hagalil.com"

Weblinks zum Ghetto-Aufstand

  • Artikel des Journalisten Burkhard Schröder über den Aufstand; mit weiteren Weblinks

Impressum

Datenschutzerklärung