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szekler

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Szekler

Die Szekler (ungar székely, Mehrzahl székelyek) bewohnen einen Teil des östlichen Siebenbürgen (Transsilvanien, ungar. Erdély, rumänisch Ardeal, Transilvania) in Rumänien. 2002 lebten auf dem Boden des historischen Szeklerlandes rund 650.000 Ungarn und etwa 100.000 Rumänen und Roma. Die Szekler sind nach Sprache und nationaler Identität ein Teil der ungarischen Nation, obwohl sie historisch nur für kurze Zeit Teil des ungarischen Staates waren.

Ihre Herkunft ist nicht gänzlich geklärt. Es gibt keine Belege dafür gibt, dass Szekler jemals eine andere Sprache oder Kultur als die ungarische besaßen und vor dem 11. Jh. existent waren. Die landnehmenden Ungarn/Szekler waren zum Teil finnougrischsprachig, turksprachig und auch iransischssprachig. Die ungarische Sprache setzte sich bis zum Hochmittelalter im Donau-Karpatenraum gegenüber den beiden anderen Sprachgruppen und den angetroffenen Slawen flächendeckend durch.

Theorien über ihre angebliche awarische, hunnische, gepidische oder rumänische Herkunft werden seit Jahrzehnten von Seiten der Wissenschaft als ahistorisch angesehen. In den Quellen taucht der Begriff Siculi sie erstmalig im Jahre 1116 auf.

Die Szekler sind nach ihrer Umsiedlung aus dem westlichen und südlichen Siebenbürgen ins zentrale und östliche Siebenbürgen eher als eine Rechtsgemeinschaft im mitteralterlichen Sinne zu einer spezifischen ungarischen ethnographischen Gruppe geformt worden. In den Aufgeboten der ungarischen Könige und siebenbürgischen Fürsten sind Szeklerkontingente seit dem späten Mittelalter vertreten.

Zwischen dem 12/13. Jahrhundert und 1876 besaß die territorialgebundene Rechtsgemeinschaft der Szekler eine mit den Siebenbürger Sachsen vergleichbare innere Autonomie in vielen Lebensbereichen. Bis ins frühe 18. Jahrhundert fungierten sie in den ihnen zugewiesenen Teilen des Historischen Ungarn als "Grenzwächter".

Das Szeklerland war in 7 Stühle und 4 Unterstühle geteilt. Die Szekler sind zum Teil römisch-katholischer (Csík, Gyergyó, und Kászon und der nördlichen Teile von Udvarhely und Kézdiszék), calvinistischer (Marossék, Orbaíszék, Teile von Aranyossék, Udvarhelyszék, Háromszék) sowie unitarischer Konfession (Udvarhely, Sepsi, Aranysoszék).

Szekler wanderten immer wieder in grösserer Zahl seit dem 18. Jahrhundert in die Moldau (Moldauer Csángós), nach Bukarest, Klausenburg und Budapest aus.

1876 verlor Siebenbürgen seine innere Autonomie und wurde integraler Teil der ungarischen Reichshälfte der Doppelmonarchie.

1918 proklamierten die rumänischen Siebenbürger den Anschluss an das Königreich Rumänien. Damit wurde auch das Szeklerland von Ungarn abgetrennt und Rumänien angegliedert. Dieser Schritt wurde durch den Vertrag von Trianon 1920 bestätigt. Die nun einsetzenden Rumänisierungspolitik führte unter anderem zur Ansiedlung einer nennenswerten Zahl von Rumänen; in kleiner Anzahl hatten Rumänen jedoch schon seit dem 17. Jahrhundert im Szeklerland gesiedelt.

Die Rückkehr gerade auch des Szeklerlandes zu Ungarn bildete in der gesamten Zwischenkriegszeit einen wesentlichen Bestandteil des ungarischen Revisionismus und belastete das ungarisch-rumänische Verhältnis schwer.

Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940 wurde das Szeklerland wieder an Ungarn zurückgegeben; 1944 eroberte die sowjetische Rote Armee und in ihrem Gefolge die rumänische Armee das Land zurück. Der Rumänisierungsdruck ist bis heute groß und belastet die Beziehungen zwischen Ungarn und Rumänien.

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