Systematik
Eine Systematik (auch Klassifikation, Taxonomie) ist eine planmäßige Darstellung von Klassen, Kategorien oder anderen Konzepten, welche nach bestimmten Ordnungsprinzipien gestaltet ist.Die einzelnen Klassen werden in der Regel durch den Vorgang der Klassifikation, das heißt durch die Einteilungen von Objekten anhand bestimmter Merkmale, gewonnen und hierarchisch angeordnet. Die Anwendung einer Klassifikation auf ein Objekt heißt Klassifizierung.
Beispiele für Systematiken sind die Biologische Systematik des Systema Naturae von Carl von Linné, die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) und verschiedene Bibliothekssystematiken (siehe unten).
Table of contents |
2 Einsatz von Klassifikationen 3 Beispiel für die Klassifizierung eines Buches 4 Beispiele von Klassifikationen 5 Siehe auch 6 Weblinks |
Vom Grundprinzip her lassen zwei Klassifikationsstrukturen unterscheiden: Bei einer Monohierarchie (starke Hierarchie bzw. auch Hierarchie mit Einfachvererbung genannt) besitzt jede Klasse nur eine Oberklasse, so dass die gesamte Klassifikation eine Baumstruktur besitzt. Bei der Polyhierarchie (schwache Hierarchie bzw. mit Hierarchie mit Mehrfachvererbung genannt) kann eine Klasse auch mehreren Oberklassen untergeordnet werden. Wenn die Polyhierarchie stärker ausgeprägt ist und weitere Beziehungen zwischen den Klassen hinzukommen, spricht man eher von einem Thesaurus.
Eine andere Unterscheidung ist die in Analytische Klassifikation (vom Allgemeinen zum Besonderen, auf Präkoordination ausgerichtet) und 'Synthetische Klassifikation'\ (vom Besonderen zum Allgemeinen, auf Postkoordination ausgerichtet). Die meisten Klassifikationen sind eher analytisch aufgebaut; ein prominentes Beispiel für synthetische Klassifikation ist die Facettenklassifikation.
In Klassifikationssystemen lassen sich zwei Bezeichnungsarten unterscheiden:
Systematiken werden zur Dokumentation (dort spricht man eher von 'Klassifikation'), in der Warenwirtschaft (dort spricht man eher von 'Warengruppen') und in der Wissenschaft (dort spricht man eher von 'Systematik') verwendet. Ziel einer Systematik ist es, einen Überblick über die darin geordneten
Objekte zu verschaffen (Analyse) und die thematische Suche unter ihnen zu ermöglichen (Ordnung).
Leistungen von Klassifikationssystemen sind:
In der Regensburger Verbundklassifikation gibt es die Klasse der
mit der Notation NU 3025
für die Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin.
Die dazu gehörende Klasseneinteilung ist folgende:
Das Buch Kommilitonen von 1933 über die Vertreibung von
Studierenden der Berliner Humboldt-Universität ist beispielsweise
zusätzlich den Klassen AL 50712 (Geschichte des Hochschul-
und Universitätswesen der Humboldt-Universität) und NU 7100
(Sonstige Geschichte der Studenten als Teil der Geschichte der
Wissenschaften) zugeordnet.
In anderen Fällen muss jedoch eine Klasse als Einteilung
genügen. Die Signatur in Bibliotheken, die den Aufstellungsort eines individuellen Buches bezeichnet, muss eindeutig sein, denn es kann nur an einer Stelle aufgestellt werden. Umgekehrt können mehrere Bücher dieselbe Signatur besitzen.
Arten und Aufbau von Klassifikationen
Einsatz von Klassifikationen
Vorteile von Klassifikationssystemen sind:
Nachteile von Klassifikationssystemen sind:
Beispiel für die Klassifizierung eines Buches
Die meisten Klassifikationen sind streng monohierarchisch
aufgebaut, d.h. eine Klasse kann nur eine Oberklasse haben.
Zur Klärung der Bedeutung einzelner Klassen setzt man u.a.
Kommentare (so genannte Scope Notes) und Verweisen zwischen
verwandten Klassen ein. In den meisten Systemen können Objekte
auch mehreren Klassen zugeordnet werden.Beispiele von Klassifikationen
Artikel zu konkreten Klassifikationen
Siehe auch
Weblinks