Subjektiv (Philosophie)
subjektiv (lat subiectum : "das (einer Aussage oder Erörterung) Zugrundeliegende" ) bezeichnet
- 1. in der Erkenntnistheorie: nur dem erkennenden Subjekt (nicht aber dem Erkenntnisgegenstand) zukommend, vom einzelnen Subjekt und seinem Bewußtsein abhängig, durch das Subjekt bestimmt, von ihm bedingt. Gegensatz: objektiv
- 2. umgangssprachlich : nicht dem tatsächlichen Sachverhalt entsprechend, einseitig, willkürlich, unsachlich.
Die Erkenntnis als Prozess und Resultat der Widerspiegelung der objektiven Realität bildet stets eine Einheit von Subjektivem und Objektivem. Subjektiv ist zunächst die Erkenntnis als Prozess insofern, als dieser Prozess mit der Aufnahme ausschließlich adäquater Umweltreize durch die Rezeptoren des erkennenden Subjekts und der Umwandlung dieser Reize in systemeigene Signale beginnt und in seinem gesamten Verlauf durch die Spezifik der menschlich bedingt-reflektorischen Nerventätigkeit bestimmt wird.
Andererseits ist die Nerventätigkeit ein Entwicklungsprodukt der Materie - da sich die neurodynamischen Grundlagen des Erkennens im Verlauf der gesamten biologischen und gesellschaftlichen Entwicklung des Menschen herausgebildet haben -, und insofern ist das Erkennen stets auf historisch und genetisch konkrete Weise objektiv determiniert.
Subjektiv ist das ideelle Abbild (d.h. die Empfindung, Wahrnehmung, Begriff u.a.) in bezug auf seine Form, objektiv in bezug auf seinen Inhalt, da die Form durch das Subjekt der Erkenntnis, der Inhalt durch die Eigenschaften des Gegenstandes der Erkenntnis bestimmt wird, wobei zwischen ideellem Abbild und objektiv existierendem Abgebildetem eine Formähnlichkeit im Sinne einer Homomorphierelation besteht. Zur Erkenntnis als Einheit vom Subjektivem und Objektivem
Zum Inhalt und Form der Erkenntnis beim Subjekt