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stubai

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Stubai

Die Marke Stubai bezeichnet die von der Stubaier Werkgenossenschaft hergestellten Produkte. Der Name Stubai bezeichnet darüber hinaus auch das Stubaital, dessen BewohnerInnen sich nicht etwa StubaitalerInnen, sondern StubaierInnen nennen. In der Alpinistik sind auch die Berge des Stubaitales unter dem Namen Stubai, manchmal auch Hochstubai bekannt.

Die Stubaier Werkgenossenschaft mit ihren Produktionsstandorten in Fulpmes im Stubaital ist eine der bekanntesten Herstellerfirmen der qualitativ hochwertigen Kleineisenindustrie. An die hundert Firmen mit meist weniger als einem Dutzend Angestellten produzieren, zusammengeschlossen in einer Genossenschaft verschiedene Kleineisen, vor allem Messer, Scheren, Äxte, Hämmer sowie Spezialwerkzeuge für die Holzverarbeitung. In den letzten Jahren hat sich darüber hinaus das Geschäftsfeld von Karabinern für den Klettersport sowie Eispickeln und Steigeisen entwickelt.

Die Stubaier Werkgenossenschaft kann auf mehr als 500 Jahre Firmengeschichte zurückblicken, als sich die Schmiedemeister in Fulpmes zur Vermarktung ihrer Produkte in einer Genossenschaft zusammentaten. Wandernde Verkäufer brachten die Produkte bis ins Baltikum. Die Stubaier Produkte genossen vor allem auf Grund ihrer Eisen- und Verarbeitungsqualität besonderen Ruf. Wurde im 16. und 17. Jahrhundert das notwendige Erz im Stubaital abgebaut, so mussten die Rohstoffe in den nachfolgenden Jahrhunderten zugekauft werden.

Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Qualität zu fallen begann und die großindustrielle Konkurrenz vor allem aus den deutschen Stahlgebieten immer größer wurde, wurde in Fulpmes eine Fachschule für Eisenverarbeitung gegründet, welche bis heute als Höhere Technische Lehranstalt fortbesteht. Zudem wurde Fulpmes mit der Stubaitalbahn im Jahr 1904 an das Eisenbahnnetz angeschlossen, indem eine Verbindung nach Innsbruck geschaffen wurde, dem Kreuzungsunkt von Brennerbahn, Arlbergbahn und Mittenwaldbahn.

Im Ersten Weltkrieg bewahrte die Werkgenossenschaft die Einwohner von Fulpmes vor der Einberufung an die Front, weil die Industriebetriebe für die Rüstungsproduktion eingesetzt wurden.

Bis heute hat sich die Stubaier Werkgenossenschaft ihre Organisationsform bewahrt, besitzt jedoch neben den meisterlichen Kleinbetrieben auch Fabriken für die industrielle Massenproduktion. Die genossenschaftliche Organisationsform verhinderte auch das Entstehen einer sozialistischen ArbeiterInnenbewegung in Fulpmes - die ArbeiterInnen der Werkgenossenschaft waren nahezu vollständig stets im Katholischen Arbeiterverein, welcher christlich-sozial ausgerichtet war, organisiert.

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