Straßburger Eide
Die sogenannten Straßburger Eide aus dem 9. Jhrd. n.Chr. dokmentieren den Friedensschluß zweier Herrscher, die ihre Gebietsansprüche auf die romanische und germanische Sprachgrenze festlegen:Als der Zusammenbruch des Römischen Reichs dem germanischen Stamm der Alemannen im 4. Jahrhundert n. Chr. die Möglichkeit gibt, sich jenseits des Rheins niederzulassen und die römische und keltische Bevölkerung sprachlich und kulturell zu beeinflussen, kommt die deutsche Sprache ins Elsaß. Ein Jahrhundert später siedeln sich auch die germanischen Franken im Elsaß an und jenseits der Vogesen.
Eine Sprachgrenze bildet sich anschließend rasch entlang der Vogesen. Östlich und westlich davon entwickeln sich eigene romanische (französisch) und germanische (deutsch) Sprachen. Der Straßburger Eid von 842 n. Chr. ist ein Symbol für diese neuen Verhältnisse: Der Friedensvertrag zwischen Karl dem Kahlen (Herrscher des Westreiches) und Ludwig dem Teutschen (Herrscher des Ostreiches) wurde in beiden Sprachen abgefaßt.
Die Grenze zwischen dem deutschen und dem französischen Sprachraum hatte nun für mehr als Tausend Jahre Bestand.