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Stolac

Stolac ist eine Kleinstadt nahe Mostar in der Herzegowina, dem südlichen Teil Bosnien-Herzegowinas. Stolac liegt in einem fruchtbaren Tal in der ansonst kargen und verkarsteteneten Herzegowina. Die Gemeinde Stolac hat 10.912 Einwohner (Stand: 31.12.2003).

Geschichte

Stolac besteht seit dem Mittelalter und war immer ein lebhaftes Handelszentrum. Bis vor dem letzten Krieg war es etwa zur Hälfte muslimisch/bosniakisch und zur Hälfte kroatisch

Während dem Krieg 1992-1995 erreichte Stolac traurige Berühmtheit, da es hier vor allem 1993 zu heftigen Kämpfen zwischen Muslimen (wie die Bosniaken damals noch offiziell bezeichnet wurden) und Kroaten kam, nachdem letztere ihre so genannte Republik Herceg-Bosna ausgerufen hatten. Kroatische Nationalisten zerstörten alle Moscheen, darunter auch die sog. Kaisermoschee, eine der ältesten überhaupt in Bosnien-Herzegowina, und steckten alle männlichen "Muslime" in Konzentrationslager, während Frauen und Kinder ausgewiesen wurden. Die orthodoxe Kirche wurde ebenfalls zerstört. Das größte "Konzentrationslager" der bosnischen Kroaten befand sich nahe dem Städtchen Stolac.

Nicht zuletzt wegen der äußerst schwierigen wirtschaftlichen Situation in diesem Teil Bosnien-Herzegowinas, aber auch wegen noch immer anhaltender Spannungen geht die Rückkehr von Bosniaken nur sehr langsam voran. Derzeit leben hier schätzungsweise nur ein paar hundert Bosniaken.

Am 26. Februar 2004 kam Stolac durch den Flugzeugabsturz des makedonischen Präsidenten Boris Trajkovski erneut in die Schlagzeilen. Dabei kam es in darauffolgenden Suche nach dem Wrack zu einigen Unstimmigkeiten. Das französische SFOR-Battaillon hatte erst der lokalen Polizei eine Beteiligung an der Suche versagt, musste aber später zugeben, dass sie am falschen Ort gesucht hatten, etwa 15 km von der wahren Absturzstelle entfernt. Der 22-jährige französische Soldat, der die Flugsicherung vom Boden aus übernommen, wurde zurückgezogen, ohne eine Untersuchung anzusetzen.

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