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stoetze

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Stoetze

Table of contents
1 Einordnung
2 Ortsteile
3 Geographie
4 Geschichte
5 Kommunalverwaltung

Einordnung

Stoetze ist eine Gemeinde inmitten der Lüneburger Heide im Landkreis Uelzen, Niedersachsen. Die Gemeinde Stoetze gehört zur Samtgemeinde Rosche. Stoetze hat insgesamt 692 Einwohner (Stand: 31.12.2003) und eine Fläche von 39,05 km², also 17,7 Einwohner je km². Die PLZ lautet 29597. Autokennzeichen ist UE.

Ortsteile

Die Gemeinde Stoetze besteht aus Stoetze (Ort) und den bis zur Gemeindereform 1972 selbständigen Ortschaften Bankewitz, Boecke, Groß Malchau, Nievelitz und Hohenzethen.

Geographie

Das Dorf Stoetze liegt am östlichen Rand der Lüneburger Heide, ca. 25 km nordöstlich von Uelzen am Rande des größten norddeutschen Mischwaldes, der Göhrde und des Endmoränenhöhenzugs Drawehn.

Geschichte

Gründung

Es wurde unter dem Namen Stotensen im Jahre 1335 das erste mal urkundlich erwähnt. Der Ortsname kommt aus dem Wendischen und bedeutet soviel wie Ort am Staudicht, also Wald.

Mittelalter

Im Mittelalter hatten folgende Familien des Lüneburger Landadels Besitzungen im Ort: Die von Bodendike, die Grote-Schwerin die das Dorf 1359 an Heinrich von Hodenberg verkauften. Im Zinsverzeichnis des Schlosses Bodenteich von 1482/83 werden als Pachtzahler an den Vogt Heinrich von Estorff die Namen Schulte, Busse und Titke erwähnt. Das Amtsregister des Hauses Bodenteich von 1569 listet die nachfolgenden 4 Einwohner auf: Schultze, Onsorge, Hans Retke und Hans Stern.

17. Jahrhundert

Der Ort wurde auch im Dreissigjährigen Krieg nicht verschont. Infolge des dänischen Eingreifens in den Konflikt wurde Niedersachsen in den Jahren 1625-1629 zum Schauplatz des Krieges. Obwohl das Fürstentum Lüneburg sich für neutral erklärt hatte, wurde das Territorium nicht geschont. Nach den Niederlage am 27. August [[1626] bei Lutter am Barenberge des dänischen Königs Christian IV zogen sich seine Truppen nach Norden zurück. Dabei raubten zurückweichende dänische Truppen auch den Einwohnern von Stoetze 6 Ochsen und 3 Pferde.

Die herzogliche Kammer in Celle forderte im Herbst 1628 von allen Ortschaften ein Verzeichnis der Voll- , Halb- und Nothöfe an, um zu ermittlen, wer noch in der Lage war Steuern zu zahlen. In Stoetze waren die drei Vollhöfe Schultze, Dietrich Niebauer und Lütke dazu in der Lage, während ein Hof so betroffen war, dass er verarmt war (Hans Sternbergk), während die Unterkunft des Kuhhirten verwüstet war.

Doch das war noch nicht das Ende der Kriegsleiden, denn im März 1637 wurde Stoetze diesmal von kaiserlichen Truppen überfallen, geplündert und das Vieh geraubt. Ein besonders betroffener Einwohner, Heinrich Dittmer, wandte sich im Februar des nächsten Jahres an den Herzog Friedrich mit der Bitte in Celle Almosen zum Wiederaufbau seines Hauses sammeln zu dürfen.

18. Jahrhundert

Im 18.Jahrhundert wurden auch von Stoetze aus das Vieh zur Mast in die nahegelegene Göhrde getrieben. Der Kabel (Abschnitt) "Voss-Berg" war das für das Stoetzer Vieh ausgesuchte Weidegebiet.

19. Jahrhundert

Während der Befreiungskriege gegen Napoleon Bonaparte wurde auch Stoetze von den umherziehenden Truppen nicht verschont. Knapp 200 Jahre nach den Greueln des Dreissigjährigen Krieges kam es 1813 wiederum zu Plünderungen, diesmal durch russische Truppen, die in Stoetze scheinbar fast alles gebrauchen konnten: z.B. eine Heurepe, eine Gans, eine Handsäge und ein Tischtuch.

Durch die Nähe zum ehemals königlichen, nach 1871 auch kaiserlichen Jagdrevier Göhrde kam es, daß auch die Stoetzer Jugend bei einer Kaiserjagd 1871 dem deutschen Kaiser Wilhelm I zum Frühstück patriotische Lieder vorsang.

Im 19. Jahrhundert machte auch der technische Fortschritt nicht vor Stoetze halt: Im Jahre 1888 wurde eine Poststelle eingerichtet.

20. Jahrhundert

Eisenbahn

Die Planung zum Anschluss des Ortes an das Eisenbahnnetz begannen 1910. Ihre Trassierung, die parallel zur damaligen Reichsstrasse 191 lief, war ein langer Kampf vorausgegangen, der im Grunde falsch entschieden wurde.

Die Bahn durchquert nicht nur das siedlungsarme Gebiet der Göhrde, sondern zapft zugleich zu Uelzens Gunsten Bevenser Hinterland im Raum von Himbergen und Stoetze an: sie wird im Kreis Dannenberg nicht ausgenutzt und stört die innere Struktur des Kreises Uelzen.

Der Verlauf der Eisenbahnlinie zeigt, wie gerade die für die Osthälfte des Kreises so bedeutenden lokalen Zentren Rosche und Suhlendorf ganz unbeachtet blieben und wie mit den Stationen Molzen, Oetzen, Weste und Stoetze gerade die Zone zwischen den lokalen Zentren Rosche und Suhlendorf einerseits und Himbergen und Altenmedingen andererseits begünstigt wurde.

Der trotz dieser Bedenken erfolgte Bau der Eisenbahnlinie Uelzen - Dannenberg begann 1913 und wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Erst in den wirtschaftlich besseren Zeiten der Weimarer Republik wurde der Bau fortgesetzt und führte nach deren Einweihung am 15. Oktober 1924 zur Entstehung eines eigenen Ortsteils um den Bahnhof und damit auch zu einer erheblichen Zunahme der Zahl der Bewohner.

Auch die Versorgungssituation der Einwohner wurde mit der Gründung einer Molkereigenossenschaft im Jahre 1925 und der Saatbau Ein- und Verkaufs Genossenschaft Stoetze 1929 erheblich verbessert.

2. Weltkrieg

Im 2. Weltkrieg wurden polnische Kriegsgefangene aus dem Kriegsgefangenenlager (Stalag) Fallingbostel in der Landwirtschaft eingesetzt.

Das Ende des Krieges kam durch die britische Truppen in der zweiten Aprilhälfte 1945. In Hohenzethen wurde am 20. April gegen die Richtung Elbe vorrückenden 17. Brigade der 5. britischen Infanteriedivision noch Widerstand geleistet, den 7 Deutsche, die auf dem Friedhof bei Stoetze begraben sind, mit dem Leben bezahlen mußten.

Durch die Kriegsfolgen verdoppelte sich die Einwohnerzahl des Ortes. Im Jahre 1939 waren es 122 Einwohner.

Bundesrepublik

Die Verteilung der Flüchtlinge erfolgte im Laufe der nächsten Jahre, da z.B. im Ruhrgebiet wieder verstärkt Arbeitskräfte benötigt wurden. Im Jahre 1949 waren von 284 Einwohnern Stoetzes 180 so genannte Neubürger, also Flüchtlinge, bzw. Heimatvertriebene.

In den letzten Jahren wurde Stoetze durch die Castor-Transporte nach Gorleben in Aufregung gesetzt. 1985 und 1997 kam es zu Demonstrationen im Raum Stoetze.

Kommunalverwaltung

Die Gemeindeverwaltung findet sich im Zimmer 115, Lüneburger Str. 15, 29588 Oetzen, Tel. 05805-373. Der Bürgermeister ist Heinz Schulze (CDU) (2004).


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