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stecha pfel

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Stechäpfel

Stechäpfel

Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
Systematik
Abteilung: Blütenpflanzen (Magnoliophyta)
Klasse: Zweikeimblättrige (Magnoliopsida)
Unterklasse: Lippenblütlerähnliche (Lamiidae)
Überordnung: Solananae
Ordnung: Solanales
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Stechäpfel (Datura)
Arten (Auswahl)
  • Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
Die Stechäpfel (Datura) sind eine Gattung der Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae) und bestehen aus rund 20 Arten.

Table of contents
1 Beschreibung
2 Verbreitung
3 Bedeutung, Geschichte, Kultur
4 Moderner therapeutischer Einsatz
5 Weblinks

Beschreibung

Der Stechapfel ist ein einjähriges buschiges Kraut mit einer langen, hellen Wurzel und zahlreichen Kapillarwurzeln.

Ab dem Frühjahr bildet er einen Stängel aus, der abhängig von den Wachstumsbedingungen zwischen 100 und 300 cm groß sein kann. Die weichen, dünnen und grob gebuchtet-gezähnten Blätter sind ca. handgroß, dunkelgrün an der Oberfläche und graugrün an der Unterseite.

Die Datura bildet Blüten vom Frühling bis zum Herbst aus, diese sind trompetenförmig, ca. 10 cm lang und öffnen sich erst zur Nacht, da sie hauptsächlich von Nachtfaltern besucht werden. Daturablüten sind (teilweise unangenehm) starkduftend.

Aus den Blüten entstehen dann walnußgroße, ovale Samenkapseln, rundum bedeckt mit Stacheln. Mit Einsetzen der Reife öffnet sich die Kapsel von oben her und gibt zahlreiche, dunkelbraune Samen frei.

Verbreitung

Datura wächst überall außer in polaren und subpolaren Klimazonen. In Mitteleuropa kommt der Gemeine Stechapfel häufig als Ackerunkraut vor.

Bedeutung, Geschichte, Kultur

Die Pflanze wird bereits seit Jahrtausenden als Rauschmittel und bekannt und wurde sowohl in der Antike als auch im europäischen Mittelalter als Heilkraut verwendet. Ebenfalls im Mittelalter erhielt die Datura ihren dunklen Ruf, da sie wegen ihrer Rauschwirkung Bestandteil von Hexensalben war. In nativ-amerikanischen Kulturen hatte sie sowohl zeremonielle als auch medizinische Bedeutung. Heutzutage wird die Datura hauptsächlich als Zierpflanze verwendet, da Ihre Blüten sehr schön sind. Von dieser Nutzung gehen öffentliche Stellen allerdings wegen der Giftigkeit der Pflanze zunehmend ab.

Moderner therapeutischer Einsatz

Alle Datura-Arten enthalten hochgiftige Alkaloide, im wesentlichen Hyoscyamin, Atropin und Skopolamin. Der (weiße) Stechapfel wird zur Gewinnung der Alkaloide benützt. Er wird selten als Krampflöser bei Asthma bronchiale und Keuchhusten oder als auswurfförderndes Mittel bei Bronchitis eingesetzt, wobei bei der Anwendung stets das Abhängigkeitspotenzial und die Tatsache zu beachten ist, dass die Schulmedizin bei diesen Erkrankungen wirksamere und sicherere Medikamente zur Verfügung stellt.

Warnung

Da die Verwendungsmöglichkeit des Stechapfels als Droge seit langem bekannt ist und sein Ruf als Hexenpflanze ihn für manche sehr interessant macht, werden immer wieder Selbstversuche mit Extrakten des Stechapfels vorgenommen. Da jedoch einerseits die Grenzwerte von berauschender und toxischer Dosis sehr nahe beieinanderliegen und andererseits der Wirkstoffgehalt in der Datura (bei variabler Wirkstoffzusammensetzung) drastisch zwischen 0,2% und 0,4% schwankt, können sehr schnell schwerste Vergiftungen auftreten, die aufgrund der hohen Toxizität der Stoffe auch tödlich enden können. Die tödliche Dosis liegt bei Scopolamin bei 50 mg, niedrigere Dosen können jedoch bereits durch Atemlähmung den Tod herbeiführen.

Vergiftungssymptome: Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit und/oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen und komatöse Zustände, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung.

Weblinks

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