Statische Berechnung
Statische Berechnung (umgangssprachlich auch Statik) ist die Berechnung der Spannungen und Verformungen einer Konstruktion ohne Einfluss von Bewegungen oder zeitlichen Schwankungen der Belastung, beispielsweise in- Bauingenieurwesen,
- Maschinenbau,
- Schiffbau (Längsfestigkeit, Querfestigkeit).
Praxis im Bauingenieurwesen: In Deutschland wie in vielen anderen Ländern muss ein Bauvorhaben von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Dies beantragt man mit einem Bauantrag. Dabei werden die Ergebnisse aller schriftlich fixierten Berechnungen zum Tragwerk des Bauwerks zum Nachweis der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit eingereicht. In Deutschland muss je nach Landesbauordnung die statische Berechnung möglicherweise von einem zweiten Statiker (auch Prüfstatiker) geprüft werden.
Praxis im Schiffbau: Die Klassifikationsgesellschaften geben Regeln zur Dimensionieren von Bauteilen heraus, die die statische Berechnung unterstützen und teilweise ersetzen. Wenn davon abgewichen wird, ist mit einer eigenen statischen Berechnung ein Festigkeitsnachweis zu erbringen. Statische Berechnungen bestehen aus der Längsfestigkeit - das Schiff wird näherungsweise als Biegebalken unter dem ungleichmäßig verteilten Einfluss von Gewicht, Ladung und Auftrieb betrachtet - und aus der Querfestigkeit, in der eine herausgeschnittene "Scheibe" unter dem Einfluss von Eigengewicht, Ladung und hydrostatischem Druck nach Balkentheorie berechnet wird. Ähnlich wie der Prüfstatiker im Bauingenieurwesen erbringen Klassifikationsgesellschaften die Dienstleistung, Festigkeitsrechnungen im Schiffbau und schiffbaunahen Branchen zu zertifizieren.