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stadtbahn verkehrsmittel

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Stadtbahn (Verkehrsmittel)

Eine Stadtbahn ist ein zu den Bahnen gehöriges Verkehrsmittel ähnlich der Straßenbahn und/oder U-Bahn.

Es gibt keine klare Trennlinie zwischen Stadtbahn und Straßenbahn. Der gerne herangezogene höhere Anteil kreuzungsfreier Strecken der Stadtbahn ist vielerorts nicht gegeben, wobei jedoch häufig zu mindest im Innenstadtbereich unterirdische (Tunnel-)strecken vorliegen. Ähnlich dem Begriff S-Bahn ist Stadtbahn mittlerweile mehr eine Marketingbezeichnung als eine scharf abgrenzbare technische oder juristische Bezeichnung. Betreiber verwenden den Begriff Stadtbahn, um sich von der klassischen, unmodernisierten Straßenbahn abzugrenzen.

Table of contents
1 Technik
2 Stadtbahnnetze erster Generation
3 Stadtbahnnetze neuer Generation
4 Berliner und Wiener Stadtbahn
5 Siehe auch
6 Weblinks

Technik

Stadtbahnlinien verlaufen oft auf selber Ebene mit dem Autoverkehr, sie haben jedoch meist einen eigenen, nicht unbedingt kreuzungsfreien, Bahnkörper (oft Rasengleis). Stadtbahnen sind üblicherweise mit Außenspiegeln und Blinkern ausgestattet, um auch im Straßenverkehr mitfahren zu können. Sie erhalten ihre Antriebsenergie über Stromabnehmer aus Oberleitungen oder in Tunnelstrecken aus überkopf angeordneten Stromschienen; um Strecken der herkömmlichen Eisenbahn mitnutzen zu können, gibt es Zweisystem-Stadtbahnfahrzeuge, die sowohl den Gleichstrom der innerstädtischen als auch den Hochspannungs-Wechselstrom der Eisenbahnstrecken nutzen können. Mitlerweile gibt es auch Dieselhybrid-Stadtbahnen, die zusätzlich mit einem Dieselmotor ausgerüstet sind.

Stadtbahnnetze erster Generation

Von Stadtbahn spricht man zunächst einmal dort, wo ein Straßenbahn-Netz durch Strecken- oder Tunnelneubau aufgewertet und/oder erweitert, aber kein vollkommen autarkes U-Bahn-Netz errichtet wurde. Vielerorts werden solche Stadtbahnen der ersten Generation weniger exakt als U-Bahn bezeichnet und trägt dementsprechend als Zeichen ein weißes U auf blauem Grund, im Ruhrgebiet zusätzlich mit dem Schriftzug "Stadtbahn".

Größere Netze dieser Stadtbahnen der ?ersten Generation? finden sich in Deutschland z. B. in Hannover, Köln, Stuttgart und Frankfurt am Main. Dabei ist in Hannover die Umwandlung von der ?klassischen? Straßenbahn her seit 1996 abgeschlossen, in Stuttgart wird dies bis 2008 der Fall sein. Frankfurt hat neben den ausgebauten Linien auch weiterhin ein Rest-Straßenbahnnetz. Das im Ruhrgebiet in den 1960er und 1970er Jahren projektierte Stadtbahnnetz Rhein-Ruhr sollte im Endausbau eine vollständig kreuzungsfreie Voll-U-Bahn sein. Die langfristige Auslegung der Planungen und weiter Planungsverzögerungen und -änderungen haben dazu geführt, dass 2003 dieser Zustand noch lange nicht erreicht ist und die Stadtbahnstrecken in vielen Ruhrgebietsstädten parallel zu ?klassischen? Straßenbahnstrecken betrieben werden.

Stadtbahnnetze neuer Generation

Stadtbahnen der ?neuen Generation? sind aus alten Straßenbahnnetzen nicht durch den mittlerweile außer Mode gekommenen massiven Tunnelbau, sondern durch konsequenten Streckenneu- und -ausbau hervorgegangen, wie z.B. die Stadtbahnen in Bielefeld und Freiburg im Breisgau. Ein Schlüsselelement ist vor allem die Beschleunigung und Verpünktlichung der Bahnen durch Ampelvorrangschaltungen.

Regionalstadtbahn

Auch Übernahme oder Mitnutzung von Eisenbahnstrecken und anderen Gleisen als so genannte Regionalstadtbahn gehört zu den Kennzeichen moderner Stadtbahnen. Diese äußerst erfolgreiche Idee wurde erstmals 1992 in Karlsruhe eingesetzt, wo auch die ersten Zweisystem-Triebwagen zum Einsatz kamen (mittlerweile ausgedehnt bis nach Heilbronn). Die Stadtbahn erfüllt dort mit einem einzigen Netz die Anforderungen an ein klassisches Straßenbahn- als auch an ein klassisches S-Bahn-Netz (Innenstadt- und Umlandverkehr). Siehe auch: Karlsruher Modell (Stadtbahn).

Nachahmer hat diese Idee unter anderem in Saarbrücken (Saarbahn) und in Kassel (RegioTram) gefunden; Planungen für ähnliche Systeme bestehen in Braunschweig, Bremen, Rostock und Chemnitz sowie an zehn französischen Standorten (dort als Tram-Train bezeichnet), darunter im Großraum Paris, in Straßburg und Mülhausen. Eine schmalspurige Version eines ins Umland ausgedehnten Stadtbahnnetzes existiert in Nordhausen im Südharz. Möglicherweise soll in Frankfurt am Main ein ähnliches System als Regionaltangente West eingeführt werden. In Innsbruck ist geplant, die schmalspurige Stubaitalbahn zu einer Stadtbahn auszubauen und zudem eine Ost-West-Stadtbahnlinie zu errichten.

Das Nordhausener Netz ist gewissermaßen eine Besonderheit, da dort Dieselhybrid-Triebwagen eingesetzt werden. Auch in Kassel ist ein Einsatz von Hybrid-Triebwagen vorgesehen. Die Stadtbahn überwindet dort sogar den Übergang zwischen elektrifizierter und nichtelektrifizierter Strecke.

Im Großraum Braunschweig ist eine Regionalstadtbahn in Planung. Hier stößt insbesondere die notwendige Umspurung der Straßenbahnstrecken in Braunschweig von 1100 mm auf Normalspur 1435 mm, und zum Teil großer Widerstand der Bevölkerung im Umkreis von Braunschweig noch auf Hindernisse.

Ein ?von hinten aufgezäumtes? Stadtbahnsystem gibt es in Zwickau, wo Dieseltriebwagen des Überlandverkehrs der Vogtlandbahn auf Straßenbahnschienen in die Innenstadt durchgebunden werden.

Berliner und Wiener Stadtbahn

In Berlin verstand man unter der Stadtbahn ursprünglich die quer durch Stadt führende Eisenbahntrasse. Dort und in Wien hat der Begriff Stadtbahn daher eine andere Bedeutung als sonst üblich; er bezeichnet jeweils bestimmte Strecken des S- bzw. U-Bahn-Netzes.

Siehe auch

Weblinks

  • U-Bahn/Stadtbahn Hannover
  • System Stadtbahn Stuttgart


Beurteilung:
Dieser Artikel stellt nur die Situation in Deutschland dar. Es fehlen noch allgemeine Definitionen und/oder Informationen zu anderen (deutschsprachigen) Ländern.

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