Sowjetischer Revolutionskalender
Der Sowjetische Revolutionskalender war von 1929 bis 1940 in der damaligen Sowjetunion in Gebrauch.
Die Sowjetunion hatte auf Beschluss Lenins im Jahr 1918 vom Julianischen auf den Gregorianische Kalender umgestellt, mit einem Sprung vom 1. Februar auf den 13. Februar. Dieser Kalender hatte bis zum 30. September 1929 Gültigkeit.
Am 1. Oktober 1929 wurde ein neuer Kalender eingeführt, der zwölf Monate zu je 30 Tagen hatte, dazu fünf eingeschobene Feiertage, die keinem Monat zugerechnet wurden und auch nicht als Wochentag zählten. Die Tage waren:
- Lenin-Tag nach dem 30. Januar
- zwei Tage der Arbeit nach dem 30. April
- zwei Tage der Industrie nach dem 7. November
- sowie in Schaltjahren ein Schalttag nach dem 30. Februar.
Die Unterteilung in Gruppen machte die neue Regelung trotz der Erhöhung der Ruhetage unbeliebt, weil sie das familiäre und soziale Leben beeinträchtigte. Die erwartete Steigerung der Produktion trat ebenfalls nicht ein.
Mit dem 1. Dezember 1931 wurde wieder das westliche System der Monatslängen benutzt. Das Wochentagssystem wurde beibehalten, jedoch ein gemeinsamer Ruhetag für alle Arbeiter am 6., 12., 18., 24. und 30. jeden Monats eingeführt. Der 31. Tag eines Monats wurde nicht als Wochentag berücksichtigt und wechselte zwischen Arbeits- und Ruhetag.
1940 wurde schließlich die traditionelle Sieben-Tage-Woche wieder eingeführt, da sich die Tradition des Sonntags als Ruhetag in der Bevölkerung nicht unterdrücken ließ. Arbeiter blieben häufig sowohl am offiziellen Ruhetag als auch am Sonntag der Arbeit fern.