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sommerzeit

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Sommerzeit

Als Sommerzeit (abgekürzt auch DST für engl: Daylight saving time) bezeichnet man die Zeitperiode, während der die Uhrzeit gegenüber der jeweiligen Zonenzeit zur besseren Ausnutzung des Tageslichts im Sommer um eine gewisse Zeitspanne ? üblicherweise eine Stunde ? vorgestellt wird.

Table of contents
1 Mitteleuropäische Sommerzeit
2 Andere Sommerzeitregelungen
3 Liste aller Staaten mit Sommerzeit
4 Pro und Kontra
5 Weblinks

Mitteleuropäische Sommerzeit

In den Staaten Europas gilt die mitteleuropäische Sommerzeit (Zeitzonenbezeichnung MESZ) vom letzten Sonntag des Monats März bis zum letzten Sonntag des Monats Oktober jeweils 1 Uhr UTC (Weltzeit), das entspricht 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ, engl. CET) bzw. 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ, engl. CEST). Um die doppelt erscheinenden Stunden von 2 bis 3 Uhr am Ende der Sommerzeit unterscheiden zu können, wird die Stunde vor der Zeitumstellung mit 2A Uhr, die Stunde nach der Umstellung mit 2B Uhr bezeichnet.

Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland gilt während der Sommermonate von Ende März bis Ende Oktober die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Die Zeitdifferenz zu UTC beträgt während der Sommerzeit +2 Stunden.

Die weltweit erste Sommerzeit wurde zum 30. April 1916 in Deutschland eingeführt, allerdings drei Jahre später wieder abgeschafft. Zwischen 1940 und 1949 gab es dann eine zunächst kriegsbedingte Sommerzeit.

1947 wurden die Uhren zwischen 11. Mai und 29. Juni im Rahmen der sogenannten Hochsommerzeit sogar zwei Stunden vorgestellt.

Die Einführung der Sommerzeit wurde 1978 beschlossen und trat 1980 in Kraft. Zum einen wollte man sich bei der Zeitumstellung an die Nachbarländer anpassen, zum anderen hatte dies energiepolitische Hintergründe, als Nachwirkung der Ölkrise vom Jahre 1973.

Ursprünglich galt die MESZ in Deutschland für die Zeit zwischen dem letzten Sonntag im März und dem letzten Sonntag im September. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Diese Regelung gilt auch in den politisch zur EU gehörenden Landesteilen, die geographisch abseits liegen, wie zum Beispiel den Kanaren. Dadurch wurde die Sommerzeit in Deutschland um einen Monat verlängert und gilt jetzt bis zum letzten Sonntag im Oktober (erstmals 1996).

Auszug aus dem deutschen Zeitgesetz vom 25. Juli 1978 in der geänderten Fassung vom 13. September 1994:

§ 3 Ermächtigung zur Einführung der mitteleuropäischen Sommerzeit

(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit und zur Angleichung der Zeitzählung an diejenige benachbarter Staaten durch Rechtsverordnung für einen Zeitraum zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober die mitteleuropäische Sommerzeit einzuführen.

''(2) Die mitteleuropäische Sommerzeit soll jeweils an einem Sonntag beginnen und enden. Die Bundesregierung bestimmt in der Rechtsverordnung nach Absatz 1 den Tag und die Uhrzeit, zu der die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt und endet, sowie die Bezeichnung der am Ende der mitteleuropäischen Sommerzeit doppelt erscheinenden Stunde.

Österreich

Auch in Österreich wurde 1916 die Sommerzeit eingeführt. Sie galt bis 1920. In den Kriegsjahren waren es klarerweise die selben Zeiten wie in Deutschland. Sie galt bis einschließlich 1948. 1980 wurde sie zeitgleich wie in Deutschland für die Zeit von März bis September wieder eingeführt. 1996 wurde sie wie in der gesamten EU bis Ende Oktober ausgedehnt.

Schweiz

In der Schweiz galt in den Jahren 1941 und 1942 die Sommerzeit von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Seit 1981 gilt in der Schweiz die gleiche Sommerzeitregelung wie in ihren Nachbarstaaten: von 1981 bis 1995 Ende März bis Ende September, seit 1996 Ende März bis Ende Oktober, mit Umstellung jeweils Sonntag um 2 Uhr MEZ (1 Uhr UTC).

Andere Sommerzeitregelungen

In einigen Staaten wie zum Beispiel Russland beginnt und endet die Sommerzeit an den selben Tagen wie in Europa, andere Staaten mit Sommerzeit haben abweichende Regelungen. Gemeinsam ist jedoch daß die Sommerzeit in den Monaten März oder April beginnt und im September oder Oktober endet (für Staaten auf der Südhalbkugel umgekehrt).

Vereinigte Staaten / Kanada

In den USA und in Kanada beginnt die Sommerzeit am ersten Sonntag im April, also eine Woche später als in Europa. Sie endet am letzten Sonntag im Oktober, dem gleichen Tag wie in Europa. In den USA werden die Uhren nicht wie in Europa gleichzeitig umgestellt, sondern im April jeweils um 2:00 Lokalzeit (z. B. 10:00 UTC in Kalifornien, 7:00 UTC in New York) vorgestellt, und im Oktober um 2:00 lokaler Sommerzeit auf 1:00 Uhr zurückgestellt. In den Bundesstaaten Arizona, Indiana und Hawaii und den meisten amerikanischen Außengebieten gibt es keine Sommerzeit, ebenso nicht in der kanadischen Provinz Saskatchewan.

Liste aller Staaten mit Sommerzeit

Die folgenden Listen basieren auf Daten von 2004.

Pro und Kontra

Das ursprünglich verfolgte Ziel der Energieeinsparung konnte durch die Sommerzeit nicht erreicht werden. Tatsächlich fällt die Energiebilanz sogar negativ aus, da durch das verschobene Aufstehen die Heizperiode verlängert wird. Trotzdem wurde die Sommerzeit nach Ablauf der "Probezeit" beibehalten, da ein Teil der Bevölkerung die längere Helligkeit der Sommerabende befürwortet.

Während Befürworter der Sommerzeit argumentieren, es sei für Menschen natürlich eher abends das Leben zu genießen, wodurch ihre Produktivität erhöht wird, argumentieren die Gegner, die Anpassung an den neuen Tagesrhythmus dauere mehrere Tage, sei gesundheitsschädlich und verringere während der Umstellungsphase die Produktivität. Der Aufwand, der durch die Umstellung entsteht, sei zu hoch um die Vorteile zu rechtfertigen. Auch geschehen in der Umstellungsphase messbar mehr Autounfälle, meist durch Übermüdung oder durch Wild, das sich noch nicht an die früher beziehungsweise später einsetzenden Stoßzeiten gewöhnen konnte. Aus der Landwirtschaft ist bekannt, dass die Milch-Kühe 1-2 Wochen benötigen um sich auf die neuen Melkzeiten umzustellen. Besonders bei der Herbst-Zeitumstellung ist das an dem lauten Blöken einiger Kühe morgens deutlich mitzuverfolgen. Bei der Frühjahrsumstellung ist die Milchleistung einige Tage lang geringer.

Die englische Bezeichnung für die Sommerzeit, daylight saving time (DST), spiegelt am ehesten den Sinn und Zweck der Einführung der Sommerzeit wieder. Es wird der verlängerten Tagesphase während der Sommermonate, also der verlängerten Zeit mit Tageslicht Rechnung getragen, und somit wird eine Stunde mit Tageslicht eingespart bzw. hinzugewonnen (frei übersetzt).

Siehe auch: Zeit, Uhr, PTB

Weblinks

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