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sinsheim elsenz

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Sinsheim (Elsenz)

Wappen Karte
fehlt noch
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Rhein-Neckar-Kreis
Fläche: 127,01 km2
Einwohner: 35.100 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner/km2
Höhe: 154 m ü. NN
Postleitzahlen: 74871-74889
Vorwahlen: 07260, 07261, 07265, 07266, 07268
Geografische Lage: 49° 15' n. Br.
08° 53' ö. L.
KFZ-Kennzeichen: HD
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 08 2 26 085
Gliederung des Stadtgebiets: 13 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Wilhelmstr. 14-16
74889 Sinsheim
Website: info@sinsheim.de
Politik
Oberbürgermeister: Rolf Geinert
Gemeinderat: CDU 17, FWV 10, SPD 8,
Aktiv für Sinsheim 4, Grüne 2
Sinsheim an der Elsenz ist eine "Große Kreisstadt im Herzen des Kraichgaus gelegen".

Table of contents
1 Allgemeines
2 Einwohnerzahlen der Stadtteile
3 Geschichte
4 Söhne und Töchter der Stadt
5 Weblinks

Allgemeines

Bekannt ist Sinsheim für das Auto- und Technikmuseum, die Messe Sinsheim, sowie die Autobahnausfahrt Sinsheim-Steinsfurt, die dreimal am Tag bei den Staumeldungen zu hören ist.

Sinsheim liegt direkt an der Bundesautobahn A6, zwischen Heidelberg und Heilbronn und grenzt an den vorderen Odenwald. Sinsheim war bis 1973 Sitz des Landkreis Sinsheim und hatte das eigene Kfz-Kennzeichen SNH

Einwohnerzahlen der Stadtteile

Sinsheim(Stadt) 12,216 
Adersbach          566
Dühren           2,331
Ehrstädt           627
Eschelbach       2,354
Hasselbach         302
Hilsbach         2,203
Hoffenheim       3,273
Reihen           2,061
Rohrbach         1,988
Steinsfurt       3,260
Waldangelloch    1,732
Weiler           1,985
----------------------
Gesamt          34,898

Geschichte

Urgeschichte

Der spektakulärste und älteste Fund aus der Entstehungsgeschichte Sinsheims datiert etwa 700.000 Jahre vor unserer Zeit. In einem Steinbruch bei Mauer zwischen Sinsheim und Heidelberg wurde im Jahr 1907 der Unterkiefer des Homo heidelbergensis gefunden, der bis dahin älteste Fund eines Vorfahren des Homo sapiens in Europa. In der weiteren Entwicklungsgeschichte der Erde bildete sich das Kraichgau über die Jahrtausende zu einer Hügellandschaft aus, die gleichermaßen fruchtbare Flussauen als auch schwer zugängliche Rückzugsgebiete bot, wodurch die Region für die Ansiedelung früher Kulturen wie geschaffen war.

Erste Besiedlung

Erste Besiedlungsspuren auf dem Gebiet der heutigen Gemarkung Sinsheim stammen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Insgesamt konnten bis heute 26 Hügelgräber aus dem zweiten und dritten vorchristlichen Jahrtausend in und um Sinsheim gefunden werden, daneben steinzeitliche Urnenfelder sowie Steinbeile, Lanzenspitzen und zahlreiche weitere Funde.

Im Ortsteil Dühren bestand um 400 v. Chr. ein helvetischer Ringwall, und auch aus keltischer Zeit sind Funde in Sinsheim bekannt, z.B. das so genannte "Fürstinnengrab" mit reichen Grabbeigaben.

Römerzeit

Ab dem Jahr 90 n. Chr. drangen die Römer vom Rhein kommend westlich zum Neckar vor, wo sie verschiedene Kastelle längs des Neckarlimes errichteten. Das heutige Sinsheim liegt inmitten des damals neu besetzten Gebietes, des so genannten Dekumatlandes. Ein römischer Viergötterstein, der in Sinsheim gefunden wurde, benennt eine Siedlung "Saliobriga". Von den Römern zeugen auch die Fundamente römischer Gutshäuser auf der Gemarkung Sinsheim sowie die größte jemals in Süddeutschland gefundene Jupitergigantensäule, die im heutigen Ortsteil Steinsfurt geborgen werden konnte.

Mit dem Zerfall des Neckarlimes und dem Abzug der Römer um 260 n. Chr. drangen Germanenstämme auf das Gebiet des heutigen Sinsheim vor. Aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. sind alemannische Siedlungsspuren bekannt. Um das Jahr 500 kommt das Gebiet von Sinsheim zum Fränkischen Reich und bereits um das Jahr 550 datieren die ältesten fränkischen Siedlungsspuren im Bereich der heutigen Kernstadt.

Die Besiedlung von Sinsheim war durch den Lauf der Elsenz und die alte Straße von Heilbronn über Steinsfurt nach Sinsheim begründet.

Erste schriftliche Erwähnung im Lorscher Codex

Im Lorscher Codex wird erwähnt, dass im Jahr 770 ein gewisser Hagino dem Kloster Lorsch einen Hof in "Sunnisheim" übereignet hat. Diese Siedlung war bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts relativ bedeutend, da ein großer fränkischer Friedhof gefunden wurde, der Aufschluss über diese Zeit gibt. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Sunnisheim bereits zu dieser Zeit der Sitz eines fränkischen Gaugrafengeschlechts war.

Sinsheim zur Zeit der Salier

Die in Rheinfranken herrschenden Salier überließen nach dem Tode Ottos von Kärnten 1024 das Kraichgau und die umliegenden Ländereien dem Gaugrafen Wolfram als Lehen. Dieser errichteten um 1050 eine Grabanlage auf dem Michaelsberg, wo bereits seit langer Zeit eine sakrale Einrichtung bestanden haben muss. Sein Sohn Gaugraf Zeisolf erhielt 1064 von Heinrich IV. das Marktrecht in Sunnisheim, 1067 auch das Münzrecht.

Kaiser Heinrich IV. weilte in der Stadt, als im Jahr 1100 das Augustinerkloster durch Bischof Johannes von Speyer (den Bruder Ottos von Kärnten) zu einem Benediktinerkloster umgeweiht wird. Bei diesem Anlass werden dem Kloster auch größere Ländereien, z.B. der heutige Stadtteil Steinsfurt, zugeschlagen.

Stadtrecht durch Heinrich VI.

Im Jahr 1192 verlieh Kaiser Heinrich VI. dem Ort städtische Rechte. Die erste Erwähnung als "civitas" (Stadt) erfolgt in einer Urkunde aus dem Jahr 1234. Aus dem Jahr 1300 ist das älteste Stadtsiegel überliefert. Der Stadtname lautete inzwischen "Sunnensheim".

Besitzverhältnisse im späten Mittelalter

Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden die Herren von Laufen Gaugrafen in Kraichgau und Elsenzgau, anschließend wurde Sinsheim mehrfach verpfändet und hatte häufig wechselnde Herren. Zudem bestanden mit benachbarten Dörfern territoriale Verbünde. Es regierten die Markgrafen von Baden, die Herren von Gemmingen und Hirschhorn und schließlich 1329 die Pfalzgrafen, die Sinsheim ab 1362 dem kurpfälzischen Oberamt Mosbach unterstellten. Im Jahr 1410 fiel die Stadt an Pfalzgraf Otto I. von Mosbach, der ab 1440 auch Ansprüche auf das Nachbardorf Reihen erhob und dieses 1472 erwarb.

1496 wurde das Sinsheimer Benediktinerkloster unter Abt Michael von Angelloch zu einem weltlichen adligen Ritterstift umgewandelt.

Nach dem Tod des letzten Mosbachers im Jahr 1499 ging Sinsheim an die Hauptlinie der Pfalzgrafen zurück. Umliegende Dörfer unterstanden zumeist den in Sinsheim ansässigen Adligen.

Auf das späte Mittelalter datieren ebenfalls die ersten Erwähnungen einer jüdischen Gemeinde in Sinsheim, die jedoch bis weit ins 18. Jahrhundert unbedeutend sein sollte.

Zeit der Reformation und Bauernkriege

Im Bauernkrieg 1525 wurde Sinsheim von bewaffneten Bauern bedrängt, die nach der Öffnung der Stadttore unter Anführung des früheren Eppinger Pfarrers Eisenhut das katholische Ritterstift erstürmten und zahlreiche Zerstörungen hinterließen. Viele Adlige aus dem Kraichgau schlossen sich in den Folgejahren den Thesen Luthers an. Das katholische Stift in Sinsheim wurde von 1528 bis 1533 wieder instandgesetzt , docxh war sein Schicksal bereits 1565 besiegelt, als der calvinistische Kurfürst Friedrich III. im Zuge der Reformation die Einrichtung schließen und katholisches Inventar verbrennen ließ. Bereits 1557 hatte Pfalzgraf Ottheinrich sich zur Augsburger Konfession bekannt, wodurch seine Gebietsbesitze bereits protestantisch geworden waren.

Dreißigjähriger Krieg

Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 wurde Sinsheim mehrmals von marodierenden Truppen heimgesucht und unter der Bevölkerung herrschte Armut und Elend. Einige verlustreiche Schlachten fanden im Umland statt, z.b. die Schlachten bei Wiesloch und bei Wimpfen im Jahr 1622, und der kaiserliche Feldherr Johann Tserclaes Tilly verwüstete auch Sinsheim.

Nach Tilly zogen die Schweden ein, anschließend Kroaten, danach Franzosen. Im heutigen Ortsteil Reihen reduzierte sich die Bevölkerung von 300 zu Beginn auf 14 Personen zum Ende des Krieges. Ähnlich verlustreich ging es auch in Sinsheim selbst zu.

Nach dem Westfälischen Frieden 1648, wonach das Ritterstift zur Wiederherstellung der umliegenden Häuser vollends abgebrochen wurde, kehrte jedoch kein Frieden in Sinsheim ein. Die Stadt wurde während der Franzosenkriege im Jahr 1674 Schauplatz einer Schlacht, in der 20.000 Soldaten aufeinandertrafen und der französische Marschall Turenne die deutschen kaiserlichen Truppen empfindlich schlug. Im Jahr 1689 brannten Truppen Ludwigs XIV. unter General Melacc die Stadt komplett nieder. Trotz weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts konnte das Sinsheimer Rathaus bis 1714 wieder errichtet werden.

Im gesamten heutigen Stadtgebiet fanden folglich auch zahlreiche Kirchenneubauten, -umbauten und -abrisse statt. 1750 werden in verschiedenen heutigen Stadtteilen ebenfalls jüdische Gebetshäuser errichtet.

Sinsheim im 19. Jahrhundert

Ab der MItte des 18. Jahrhunderts waren die Kriege um Sinsheim beendet und die Stadt erfuhr Wiederaufbau und bescheidenes Wachstum, so dass Goethe im Jahr 1797 die Stadt in "Dichtung und Wahrheit" als "heiteres Landstädtchen" beschreiben konnte. Mit dem Ende der Kurpfalz im Jahre 1803 wurde der Ort kurzzeitig dem neugebildeten Fürstentum Leiningen zugeschlagen, um dann ab 1806 inzwischen als Amtsstadt dem neugegründeten Großherzogtum Baden zuzufallen.

Im Jahr 1816 erfolgte die Gründung eines Franziskanerklosters.

Ab 1819 hatte Karl Wilhelmi das Dekanat in Sinsheim inne. Im Jahre 1830 erfolgte durch ihn die Gründung der Sinsheimer "Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit", durch welche die Sicherung und Erfassung der vorzeitlichen Bodendenkmäler begonnen wurde.

Dennoch herrschten weiter finanzielle Probleme, so dass die Stadt beispielsweise die Planung und den Bau einer Synagoge ab dem Jahr 1827 nur mittels der Bereitstellung von Bauholz unterstützen konnte und bis zur Fertigstellung des schlichten Bauwerks über 10 Jahre vergingen.

Während der Revolution 1848 kam es in Sinsheim zu Aufständen demokratischer Bürger und Handwerker. Die Revolutionäre Karl Bauer, Eduard Speiser und Müller Rau herrschten ab April 1848 im Sinsheimer Rathaus und riefen dort die demokratische Republik aus, um anschließend mit 250 bewaffneten Freischärlern nach Heidelberg zu ziehen, um dort dem Revolutiönär Friedrich Hecker beizustehen. Die Niederschlagung des Hecker-Aufstandes führte in ganz Baden zu einer Auswanderungswelle in die USA, wo viele Badener in der Nordstaatenarmee kämpften. Der gebürtige Sinsheimer Franz Sigel erreichte dort den Generalsrang.

Generell setzte zwischen 1830 und 1870 eine große Auswanderungswelle aus dem Gebiet um Sinsheim nach Nordamerika ein. Dagegen aus Amerika kamen in den 1870er Jahren die Reblaus und andere Weinberg-Schädlinge, so dass der seit dem 16. Jahrhundert in und um Sinsheim betriebene Weinbau binnen weniger Jahre praktisch zum Erliegen kam. Viele Weinberge wurden zu Äckern oder Wiesen.

Sinsheim im 20. Jahrhundert

Im Jahr 1900 wurde die Bahnverbindung zwischen Sinsheim und Eppingen eröffnet, ebenfalls um diese Zeit die Strecke von Meckesheim nach Jagstfeld. Der Bau der Eisenbahn brachte wirtschaftlichen Aufschwung, die zum Bau der Trassen benötigten Steinbrüche boten Arbeit für viele Männer.

Um 1910 waren die meisten heutigen Stadtteile elektrifiziert und an Wasserleitungen angeschlossen.

Nach der Vereinigung der Bezirke Eppingen und Neckarbischofsheim wurde Sinsheim im Jahr 1924 Kreisstadt mit Sitz eines Landratamtes. Trotz Inflation konnte bis 1928 das Wohnbauprojekt in der Gartenstadt abgeschlossen werden.

Die Wirtschaftskrise ab 1929 sorgte erneut für hohe Arbeitslosigkeit und große Armut, es wurden Suppenküchen in der Stadt betrieben, um Erwerbslose mit dem Nötigsten zu versorgen. Der Aufschwung der frühen 30er Jahre wurde mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh beendet.

Besonders die letzten Kriegstage brachten schwere Zerstörungen in Sinsheim. Die Sprengung vieler Neckarbrücken vor den anrückenden Amerikanern sollte noch lange Jahre für infrastrukturelle Probleme sorgen. Der Krieg war für Sinsheim mit dem Einmarsch der Amerikaner am 2. April 1945 zu Ende. Der Landkreis Sinsheim wurde von der amerikanischen Militärverwaltung direkt nach dem Krieg umgebildet.

Ab 1946 sorgte der Zuzug von mehreren Tausend Flüchtlingen für ein großes Bevölkerungswachstum in der Stadt. Sehr viel Bauland musste erschlossen werden. Die vormals im Stadtkern ansässigen Bauern wurden ausgesiedelt, die Innenstadt modernisiert und Schulen und Sporteinrichtungen vergrößert oder neu errichtet.

Der Bau der Autobahn A6 von Heilbronn nach Mannheim Mitte der 60er Jahre, die direkt an Sinsheim vorbeiführt, schloss Sinsheim an internationale Verkehrswege an.

Im Zuge der Kreisreform im Jahr 1973 wurde der Landkreis Sinsheim aufgelöst und Sinsheim wurde durch die Eingemeindung zahlreicher Nachbarorte zur Großen Kreisstadt erhoben.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

  • Auto- und Technikmuseum

  • Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis
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