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singapur

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Singapur

Die Republik Singapur (malaiisch Republik Singapura) ist ein Stadtstaat in Südostasien, gelegen an der Südspitze der malaiischen Halbinsel. Der Name Singhapura bedeutet Löwenstadt.

(Details) (Details)
Wahlspruch: Majulah Singapura.
mal., "Vorwärts, Singapur"
Amtssprachen Malaiisch¹, Mandarin, Tamil, Englisch
Hauptstadt Singapur
Staatsform autoritäre Republik
Staatsoberhaupt Sellapan Ramanathan Nathan
Regierungschef Goh Chok Tong
Fläche 682,7 km²
Einwohnerzahl 4.131.000
Bevölkerungsdichte 6050 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 9. August 1965
Währung Singapur-Dollar (S$/SGD)
Zeitzone UTC + 8
Nationalhymne Majulah Singapura
Kfz-Kennzeichen SGP
Internet-TLD .sg
Vorwahl +65
(1) Malaiisch ist Nationalsprache

  • Religionen: Buddhismus, Taoismus, Islam, Hinduismus, Christentum, Judentum, Sikhs
  • Nationalfeiertag: 9. August (Unabhängigkeitstag von 1965)

Table of contents
1 Geographie und Klima
2 Wirtschaft
3 Geschichte
4 Touristenattraktionen
5 Verkehr
6 Rechtliches
7 Weblinks

Geographie und Klima

Die Stadt Singapur liegt bei 1° 17' nördl. Br. und 103° 50' östl. L. auf einer Insel, die durch eine Brücke mit der Stadt Johor Baharu auf dem Festland (Malaysia) verbunden ist.

Die höchste Erhebung ist mit 157 m der Bukit Timah.

Das Klima ist feucht-tropisch, jedoch nicht ungesund. Die Temperatur ist in den Monaten Oktober bis Februar bedingt durch den Monsun etwas niedriger als im restlichen Jahr, bei stärkeren Niederschlägen.

Wirtschaft

BIP: 85,648 Milliarden US-Dollar (2001), davon 32% Industrie und 68% Dienstleistungen
BIP/Kopf: 20.733 US-Dollar (2001)
Beschäftigte: Landwirtschaft 0,2%, Industrie 34,2%, Dienstleistungen 65,5% (2000)
Außenhandel: 208,3 Mrd. S$ Import und 223,9 Mrd. S$ Export (2002, vorläufig)
Singapur zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt.

Geschichte

Die Insel wurde zunächst 1160 v. Chr von Hinterindien aus bevölkert.

1819 gründete Sir Thomas Stamford Raffles, Agent der britischen Ostindischen Handelskompanie, am alten Handelssitz Singapur ("Stadt des Löwen") die erste Niederlassung. Die Insel war zuvor nur von 20 malaiischen Fischerfamilien bevölkert und eine Zuchfluchtstelle für Seeräuber.

1824 hatte die Kompanie die gesamte Insel vereinnahmt, die sie dem Sultan von Johor für 60.000 Dollar und eine Jahresrente von 24.000 Dollar abkaufte.

Von 1867 an hatte Singapur den Status einer britische Kronkolonie, bis die Insel im Zweiten Weltkrieg von Japan erobert wurde.

Die Einwohnerzahl ganz Singapurs im Jahr 1881 betrug 172.993.

1945 wurde Singapur an die Briten zurückgegeben, welche dem Land 1963 die Unabhängigkeit gewährten (1. September). Darauf schloss sich Singapur der Föderation Malaysia an (16. September). Zwei Jahre später (1965) verließ Singapur die Föderation und wurde eine eigenständige Republik (9. August).

Bis heute gibt es Streitigkeiten mit Malaysia.

  • Streit über die Wasserverrechnung und -versorgung, die von Malaysia geliefert und von Singapur aufbereitet wird.
  • Streit über den Besitz der Insel Pedra Branca (port. Name)/Pulau Batu Putih (malaiischer Name). Eine Klärung vor dem Internationalen Gerichtshof wird angestrebt.
  • (Grenz-)Streitigkeiten über Singapurs Landgewinnung, Brückenbau und Seegrenzen.

Touristenattraktionen

Für Touristen ist Singapur vorwiegend Stop-Over-Ziel. Dennoch bietet diese Stadt zahlreiche Attraktionen, die man besuchen kann:

  • Jurong Bird Park, ein Vogelpark
  • Zoo und Night Safari
  • Botanischer Garten mit Orchideensammlung
  • Singapore River
  • Sentosa, eine Freizeitinsel
  • Arab Street
  • Chinatown
  • Einkaufszentren an der Orchard Road vor allem nennenswert sind:
    • Ngee Ann City (Orchard Road 391A)
    • The Heeren
    • Paragon
  • Lau Pa Sat Festival Market zwischen Robinson Road und Raffles Quay. Dort kan man auf Holzkohle zubereitete Spieße marinierten Fleisches kaufen, die Spezialität Satay
  • Little India nahe der Serangoon Road (MRT-Station Bugis) sowie in der Nähe Kampong Glam, das Malaiische Viertel
  • Wahrzeichen Singapurs sind der Merlion und das Esplanade, ein kürzlich eröffnetes Kulturzentrum.

Verkehr

Aufgrund der englischen Kolonialvergangenheit herrscht Linksverkehr. Es bestehen 2 Landverbindungen mit Malaysia. Der Causeway im Norden, eröffnet in den 1920er Jahren, verbindet Woodlands (Singapur) mit Johor Bahru (Malaysia) mit einer Straßen und Bahnverbindung. Außerdem ist sie die Hauptverbindung für die Wasserversorgung Singapurs. Eine zweite Verbindung besteht über eine Brücke im Westen Singapurs, welche 1996 fertigestellt wurde. Sie verbindet Tuas (Singapur) mit Gelang Patah (Malaysia). Es gab Überlegungen, den Kanal der Singapur von Malaysia trennt, aufzuschütten und so die Insel mit dem Festland zu verbinden. Dieser Plan wurde aber aufgrund von Grenzproblemen aufgegeben. Singapur hätte die Hauptkosten getragen, Malaysia bestand allerdings auf die heutige Grenzziehung in der Mitte des Kanals.

Singapur hat ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz, genannt MRT (Mass Rapid Transit) betrieben von der SMRT Corp.

Im Osten des Stadtstaates befindet sich der internationale Flughafen, der von 64 internationalen Fluglinien angeflogen wird. Der Changi Airport besteht derzeit aus zwei Terminals. Ein drittes Terminal befindet sich bis 2006 im Bau. Eine Verbindung der Terminals wird mit einer Einschienenbahn sichergestellt. In Terminal 2 befindet sich die MRT-Haltestelle, mit der man preisgünstig in die Innenstadt kommt.

Es existiert desweiteren eine eingleisige Eisenbahnverbindung (nichtelektrifiziert) mit Malaysia, betrieben von der KTM (Keretapi Tanah Melayu). Der Hauptbahnhof Singapurs befindet sich im südlichen Teil der Insel. Die gesamte Eisenbahnanlage ist exteritorrial, d. h. Eigentum Malaysias. Daher passiert man die malayische Grenzkontrolle kurz vor dem Einsteigen des Zuges und reist nach Malaysia ein, verlässt aber erst beim Erreichen der singapurischen Grenzkontrolle am Causeway den Stadtstaat. Fahrtdauer Singapur Hbf nach Kuala Lumpur Sentral ca. 7 Stunden. Durchschnittliche Zuggeschwindigkeit 40-60 km/h. Malaysia hat die Absicht, diese Verbindung auf zwei Gleise zu erweitern, sowie zu elektrifizieren, sodass Schnellzüge darauf fahren können.

Das Nahverkehrs-Bus-System ist ausgezeichnet. Es gibt keinen festen Fahrplan, sondern es werden an den Haltestellen die durchschnittliche Taktrate (z. B. 10 Minuten), wann der nächste Bus verbeifährt, angegeben. Die Haltestellen stehen im Abstand von wenigen hundert Metern auseinander. Sie werden nur bei Bedarf angefahren, d. h. dem Busfahrer muss von der Straße aus ein Signal (Handbewegung nach unten) gegeben werden. Es gibt klimatisierte wie auch noch nichtklimatisierte Busse, diese sind im Fahrpreis geringfügig günstiger. Bezahlung per Bargeld muss passend sein, es wird kein Wechselgeld herausgegeben. Sehr bequem ist die Bezahlung mit der

Rechtliches

Die Gesetze sind oft sehr streng. Ein englisches Sprichwort sagt, "Singapore is a 'fine' city" ("fine" hat die Bedeutung 'schön', aber auch 'Strafe')

  • Der Verkauf von Kaugummi war von 1992 bis Mai 2004 verboten. Grund hierfür war, dass Jugendliche mit Kaugummi die Lichtschranken der MRT-Türen unterbrachen, was zu Störungen im Betriebsablauf des Metro-Systems zur Folge hatte. Der Verkauf von Kaugummi ist eingeschränkt. Der Käufer muss ein Arztrezept und seinen Personalausweis vorzeigen. Falls der Apotheker es versäumt, den Namen des Käufers aufzuzeichnen, kann gegen ihn eine Geldstrafe von 3.000 SGD verhängt werden.

  • Hohe Geld- und Sozialarbeitsstrafen werden gegen Personen verhängt, die Müll achtlos auf die Straße werfen.

  • Autobesitz unterliegt ebenfalls Einschränkungen. Als Maßnahme der Regierung muss jeder potentielle Autokäufer zuerst ein Anpruchsberechtigung (Certificate of Entitlement (COE)) ersteigern. (Kosten um die 30.000 SGD.)

  • Essen, Drinken, Rauchen und der Transport gefährlicher Güter in öffentlichen Verkehrmitteln unterliegt hohen Strafen (500 bis 5.000 SGD)

  • Vandalismus und Graffiti haben zwingend das Auspeitschen mit dem Rohrstock zur Folge.

  • Es existiert, für westliche Verhältnisse, eine starke Zensur:
    • Einige ausländische Zeitungen und Magazine, wie das Asian Wall Street Journal und die Far Eastern Economic Review sind in ihrer Verbreitung eingeschränkt. Zeitungen aus Malaysia sind verboten (umgekehrt in Malaysia).
    • Pornographie ist verboten; die Darstellung von Sex und Nacktheit ist eingeschränkt, d. h. der Playboy und andere "Erwachsenenmagazine", wie das Cosmopolitan Magazine sind verboten. Falls Sex und Nacktheit erlaubt sein soll, muss es zu dem Kontext passen. Filme, die Nacktheit, Sex oder übermäßige Gewalt zum Inhalt haben, erhalten normalerweise in die Altersfreigabe Mature18 (M18).
    • Die Regierung zeigt jedoch Interesse daran, diese Beschränkungen aufzuweichen und hat daher kürzlich die Altersfreigabe M18 geschaffen, um über 18jährige mehr Erwachsenenmaterial zugänglich zu machen. Es bleiben allerdings die bestehenden Freigaben NC-16 und R21 bestehen.
    • Der Privatbesitz von Satellitenschüsseln ist untersagt. Internationale Sender (wie Deutsche Welle, BBC, CNN, etc.) können nur über Kabel empfangen werden.
    • Bestimmtes, politisch sensitives Material ist verboten
    • Schriften und Medien, die das Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen stören und religiöse Gefühle beleidigen, sind verboten.
    • Die Vorschriften für Betäubungsmittel sind sehr streng. Jeder der mit mehr als 13-14 g Heroin, 28 g Morphium der 480 g Cannabis erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Von 1991 bis 2004 wurden 400 Menschen durch den Strang hingerichtet, hauptsächlich wegen Drogenhandels, -besitz und -schmuggel. In Vergleich zur Bevölkerungsrate des Landes die höchste Hinrichtungsrate weltweit.

  • Sexuelle Praktiken, welcher von der Regierungs als "unnatürlich" angesehen wird, u. a. Oralsex und homosexuelle Praktiken sind illegal.

Im Jahr 2003 hat das Censorship Review Committee empfohlen, das Verbot der Zeitschrift Cosmopolitan Magazine aufzuheben. Allerdings bleibt das Verbot für den Playboy bestehen, da die singapurische Gesellschaft noch nicht für die freizügigen Fotos bereit ist.
      
In den letzten Jahren hat die singapurische Regierung einige der strengen Gesetze gelockert. Beispielsweise wurde Bungy jumping legalisiert und die Filmzensur gelockert. Es gibt auch Zeichen, dass die Regierung in Betracht zieht, sexuellbezogene Gesetze zu lockern, mit dem Gedanken, die demografische Situation zu verbessern.

Es sei angemerkt, dass einige weitere strenge (teilweise lächerliche) Gesetze existieren, die Regierung allerdings nicht sehr erpicht darauf ist, diese anzuwenden. Beispiel: Der Besitz von Pornografie ist verboten, es sind allerdings keine entsprechenden Kontrollen in Kraft, die dies durchsetzen. Und niemals wurde versucht die Vorschrift durchzusetzen, dass Oralsex nur während des Vorspiels erlaubt ist.

Todesstrafe

Die singapurische Regierung hat eine Übersicht (http://www2.mha.gov.sg/mha/detailed.jsp?artid=990&type=4#_ftnref4) veröffentlicht, auf der die Anzahl der Hinrichtungen der letzten 5 Jahre dargestellt wird. Hinrichtungen durch Erhängen finden jeden Freitag Vormittag im Changi Gefängnis statt. Angehörige werden 4 Tage vor dem Hinrichtungstag informiert. Im Falle von ausländische Deliquenten erfolgt die Benachrichtigung 7 bis 14 Tage vorher. Nachzulesen im Antwortschreiben (http://www2.mha.gov.sg/mha/detailed.jsp?artid=990&type=4) der Regierung an Amnesty International.

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