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silberflotte

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Silberflotte

Die spanische Silberflotte (Flota) brachte im 16. Jahrhundert das Silber aus den Silberminen der südamerikanischen Kolonien nach Spanien. Vor allem Potosi und Mexiko waren Zentren für den Abbau von Silber.

Spanien brauchte aufgrund seiner ständigen Kriege und für den Unterhalt des königlichen Hofes Unsummen an Geldmitteln. Der Reichtum der spanischen Kolonien in Übersee war für das spanische Königreich also überlebenswichtig. In einzelnen Jahrzehnten betrug die Ausbeute aus den Silberminen über 300 Tonnen. Nach 1570 wurde die 1000 Tonnen-Schwelle überschritten und in den Jahrzehnten 1580/1590 waren es über 2000 Tonnen.

Um das Silber sicher nach Spanien zu bringen ordnete König Philipp II. von Spanien im Jahre 1561 an, dass jedes Jahr zwei Flotten von Spanien nach Südamerika segeln. Die eine fuhr im April los und steuerte den Hafen von Veracruz an, die zweite stach im August in See und hatte als Ziel Porto Bello an der Landenge von Panama. Sammelpunkt für beide Flotten war La Habana (Havanna), von wo aus die Schiffe unter dem Schutz einer gut ausgerüsteten Armada von Kriegsgaleonen im darauf folgenden März den Heimweg nach Sevilla, Spanien, antraten. Dieser Schutz war auch dringend nötig, da die Silberflotte immer wieder Ziel von Freibeutern war.

Im Jahre 1628 gelingt dem Niederländer Piet Heins vor Kuba der bislang größte Kaperschlag gegen die Silberflotte. Heins handelte im Auftrag der höllandischen West-Indien-Company (WIC) und erbeutete 15 Millionen Gulden. Zu dieser Zeit standen sich die Niederlande und Spanien im Achtzigjährigen Krieg als Feinde gegenüber und der Verlust des Silbers stellte eine empfindliche Niederlage für die Spanier dar. Außerdem ermöglichte die Summe den Fortgang des niederländischen Freiheitskampfes.

Man muss jedoch anmerken, dass nur ein geringer Anteil der Schiffe Freibeutern zum Opfer fielen. Weitaus grösser war der Anteil der Schiffe, die durch Naturgewalten verloren gingen. Der Weg vom Hafen La Habanas in Kuba bis zum Heimathafen Sevilla war weit. Die Schiffe mussten etwa 5000 Kilometer über den Atlantischen Ozean segeln. Ihr Weg führte vorbei an den Bermudas-Inseln über die Azoren und von dort dann endlich zur spanischen Küste.

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