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sigismund august wolfgang von herder

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Sigismund August Wolfgang von Herder

Sigismund August Wolfgang Freiherr von Herder (* 18. August1776 in Bückeburg ; ? 29. Januar 1838 in Dresden) war Geologe, Mineraloge und Sächsischer Oberberghauptmann.

Leben und Wirken

Sigismund August Wolfgang Herder kam als zweiter Sohn des Dichters Johann Gottfried Herder und dessen Frau Marie Karoline, geb. Flachsland, zur Welt. Seine Paten waren Goethe, Johann Georg Hamann und Matthias Claudius. Insbesondere durch Goethe wurde bei ihm das Interesse an der Mineralogie geweckt.

1795 nahm Herder ein Studium an der Universität Jena auf und schrieb sich ab 1797 an der Bergakademie in Freiberg bei Prof. Abraham Gottlob Werner ein. Es folgte ein weiteres Studium an der Universität Wittenberg mit Promotion zum. Dr. phil. im Jahre 1802. 1802 erhielt Herder eine Anstellung im kursächsischen Bergdienst und war bei den Bergämtern Marienberg (Erzgebirge), Geyer, Ehrenfriedersdorf und Schneeberg (Erzgebirge) tätig.

Nachdem Herder bereits 1809 im Auftrag des sächsischen Königs und Großherzogs von Warschau Friedrich August III das Eisenwerk Panki organisiert hatte, legte er 1811 seine Pläne zur Verbesserung des Bergbaus in Polen vor, für die er vom König in den Freiherrnstand erhoben wurde. Vor allem war Herder mit der Regelung des speziellen Verhältnisse bei dem gemeinschaftlichen Besitz der königlichen Bergstadt Wieliczka zwischen Sachsen und Österreich beauftragt, jedoch verzögerten sich die Verhandlungen immer wieder.

Seit 1813 nun in Freiberg (Sachsen) wohnhaft, erarbeitete Herder Vorschläge zum Wiederaufleben des Bergbaus in dem nach dem Kriege stark verkleinerten Sachsen. Es folgte ein steiler Karriereaufstieg, der nach der Ernennung zum Vizeberghauptmann (1819) schließlich 1826 die Berufung zum Oberberghauptmann, dem höchsten Beamten im sächsischen Bergstaat, folgte.

Unter Herder erfolgte ein Aufschwung des sächsischen Bergbaus durch Einführung von Maschinen. Er förderte die Verwendung von Steinkohle im Hüttenwesen und die Einführung der Gasbeleuchtung. Gleichzeitig erhielt das Studium an der Bergakademie durch seine Anregungen zu wissenschaftlicher Forschung und strengere Aufnahmekriterien eine deutlich höhere Qualität. 1827 veranlasste Herder die Herausgabe eines 'Kalenders für den Sächsischen Berg- und Hüttenmann' durch die Bergakademie.

Herder, der auch der Musik und Dichtkunst sehr zugetan war, förderte die Verbreitung und Aufführung bergmännischen Liedgutes. 1824 führte Herder die Russischen Hörner für den Berghautboistenchor in Freiberg ein. Riesige prächtige Bergaufzüge in prunkvollem Berghabit waren seine besondere Leidenschaft. Das Tragen eines Ehrensäbels mit 108 Brillanten, ein Geschenk aus Serbien, zur Berguniform wurde ihm vom König gestattet.

Erst nach seinem Tode wurde mit dem Bau des von ihm entworfenen Tiefen Meißner Erbstolln begonnen, jedoch aus Kostengründen nur in reduziertem Ausmaß. Dieser Stolln, der der Entwässerung des Freiberger Bergreviers dient, ist der Rothschönberger Stolln.

Entsprechend seinem letzten Wunsch wurde der Freund aller Knappen 1838 auf der Halde der Grube Heilige Drei Könige bei Freiberg mit einer nächtlichen Bergparade beigesetzt. Auf dem Grab wurde ihm zu Ehren das Denkmal Herdersruh nach Entwürfen von Johann Eduard Heuchler errichtet.

Familie

Herder heiratete am 17. Juni 1805 in Schneeberg (Erzgebirge) die Pfarrwitwe Susanne Sophie Berger, geb. Hähnel. Der Ehe entstammt ein Kind, der Sohn Eugen Wolfgang.

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