Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

selk nam

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Selk'nam

Der Stamm der Selk'nam eine der vier ethnischen Gruppen, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts auf Feuerland siedelten. Ebenso wie die anderen Ureinwohner Feuerlands wurden sie im Zuge der Besiedelung durch weisse Siedler bereits anfangs des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet. Die Selk'nam (auch: Onas) waren Jäger, die im Zentrum und Nordwesten der Hauptinsel Feuerlands in Zelten ("paravientos") lebten. Das wichtigste Jagdtier dieser Landnomaden war der Guanaco, dessen Fleisch sie aßen und dessen Haute sie zu Kleidungsstücken weiterverarbeiteten. Die wichtigsten Jagdwaffen, die ebenfalls teilweise aus den Knochen der Tiere gemacht wurden, bestanden aus Pfeil und Bogen sowie Boas. Sie kannten keine Steinwerkzeuge, sondern benutzen stattdessen Materialien wie Knochen, Holz und Tiersehnen.
Die Selk'nam siedelten in Gemeinschaften von etwa 50 Personen unter der Führung eines so genannten "koon", eines Schamanen, der rituelle und medizinische Aufgaben innehatte. Ihre Sprache war reich an Metaphern und ihre Gesichter meist mit schwarzen, roten und weißen Farben bemalt.
Erste Kontakte zwischen den Ureinwohnern und Europäern datieren aus 1580, als Sarmiento de Gamboa die Selk´nam als große Menschen bekleidet mit Guanako Fellen und konischen Kopfbedeckungen beschrieb. Schon 1599 am es zu ersten Kämpfen mit einer holländischen Expedition. Mit der zunehmenden Nutzung der Grasländer Feuerlands als Weideplätze für Schafe Ende des 19. Jahrhunderts kam es zum systematischen Genozid an diesem kriegerischen Volk. Durch die Errichtung von Zäunen in den Jagdgebieten der Selk´nam entzogen die großen Schafzuchtbetriebe den Ureinwohnern die Jagdgebiete und als diese begannen, Schafe (sgn. Weiße Guanakos) zu erlegen, kam es zu blutigen Konflikten und zum systematischen Genozid dieser Ureinwohner Feuerlands. So ist etwa nachgewiesen, dass die Besitzer der großen Estancias Kopfgelder auf getötete Indianer aussetzten.
Eine zwiespältige Rolle bei diesem Völkermord spielte dabei die Salesianer Mission, die gegen finanzielle Entschädigung durch die Farmer, Überlebende des Genozids in ihren Missionen bei Rio Grande oder auf der Isla Dawson ansiedelten. 1911 lebten noch etwa 300 Selk´nam in diesen Reservaten, aber eine Masernepedimie im Jahre 1925 tötete den Großteil dieser Menschen. 1966 bzw. 1969 starben die letzten Selk´nam: Esteban Yshton und Lola Kiepje.

Impressum

Datenschutzerklärung