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Seevölkersturm

Der Begriff Seevölkersturm umschreibt eine Völkerwanderung, die im 13. und 12. Jahrhundert v. Chr. insbesondere den Raum des östlichen Mittelmeerbeckens erschütterte. Ihr Ausmaß ist nicht bekannt.

Auch ist die Identität der sie tragenden sog. Seevölker noch nicht zweifelsfrei geklärt, jedoch sind sie vermutlich überwiegend indoeuropäischer Herkunft gewesen. Ihren Anfang nahm diese Völkerwanderung im Raum der proto-illyrischen östlichen Urnenfelderkultur im Raum des heutigen Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien. Die von hier aus nach Süden drückenden Auswanderer rissen andere Völker, auf die sie trafen, mit sich oder schoben sie vor sich her.

Der Stoß in den südlichen Balkanraum führte zum Eindringen der nordgriechischen Dorer in den Raum des eigentlichen Griechenland, wo die frühgriechische mykenische Kultur der Achäer zusammenbrach. Nach Kleinasien setzten thrakische und mit diesen verwandte Völkerschaften, wie die Phryger, Lyder und Bithynier über und zerstörten die Stadt Troja (Ursprung der homerischen Sagen) und trugen maßgeblich zur Vernichtung des hethitischen Reiches in Kleinasien und Syrien bei.

Die Eroberung von Kreta und Zypern durch dorische bzw. achäische Einwanderer steht vermutlich ebenfalls im Zusammenhang mit der Vernichtung des hethitischen Reiches.

Im weiteren Verlauf stießen die Seevölker zu Lande und zur See entlang der syrischen und phönizischen Küste nach Süden vor, bis sie im Nildelta durch den Pharao Ramses III in einer dramatischen Schlacht 1177 v. Chr geschlagen werden konnten. Das hieran beteiligte Volk der Pulsata wurde anschließend unter den Namen Philister an der Küste Kanaans ansässig (von diesen stammt der Name Palästina).

Weitere Seevölker scheinen die späteren Etrusker (Tyrsener), Sarden, Sikanen und Sikuler (beide später auf Sizilien) gewesen zu sein.

siehe auch: Seevölker

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