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seepferdchen

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Seepferdchen

Seepferdchen
Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Überordnung: Strahlenflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Familie: Seenadeln (Syngnathidae)
Gattung: Seepferdchen (Hippocampus)
Arten (Auswahl)
  • Zwerg-Seepferdchen ( Hippocampus bargibanti)
  • Dorniges Seepferdchen ( Hippocampus histrix )
  • Langschnäuziges Seepferdchen ( Hippocampus guttulatus)
  • Kurzschnäuziges Seepferdchen ( Hippocampus hippocampus)
  • Pygmäen-Seepferdchen ( Hippocampus denise)

Die Seepferdchen fallen besonders durch ihr Äußeres auf, dass nur sehr wenig an einen Fisch erinnert. Ihr Kopf ähnelt eher dem eines Pferdes, ihr Hinterleib einem Wurm. Dieses Aussehen brachte den Tieren auch ihren wissenschaftlichen Namen ein: Hippocampus, die Pferderaupe. Die Tiere gehören allerdings zu den Fischen, eine Tatsache, die den meisten Laien nicht bekannt ist. Gemeinsam mit den Fetzenfischen und weiteren Arten bilden sie die Gruppe der Seenadeln (Syngnathidae)

Weltweit wurden bislang etwa 32 Arten der Seepferdchen beschrieben. Die Tatsache, dass erst im Mai des Jahres 2003 eine ganz neue Art gefunden wurde zeigt allerdings, dass wahrscheinlich noch mehr Arten existieren. Bei der Zuletzt beschriebenen Art handelt es sich zugleich um den Winzling in der Gruppe, gerade mal 16 Millimeter ist das Pygmäen-Seepferdchen (Hippocampus denise) groß. Zwei Arten der Seepferdchen leben im Mittelmeer, aufgrund ihrer Kopfform werden sie als Langschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus guttulatus) und Kurzschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) benannt.

Neben ihrem Aussehen weist jedoch ihre Lebensweise auch ein paar Besonderheiten auf. Vor allem die Tatsache, dass bei ihnen nicht die Weibchen, sondern die Männchen schwanger werden, ist interessant. Die Weibchen produzieren zwar die Eier und legen mit ihnen einen recht großen Dottervorrat an, beim Geschlechtsakt spritzen sie diese jedoch dem Männchen in die dafür vorgesehene Bauchtasche, wo sie vom männlichen Sperma befruchtet werden. Diesem Einspritzen der Eier in die männliche Bruttasche geht eine lange gemeinsame Balz voraus, die aus einem spiraligen Auf und Ab im Seegras besteht. Bis zu 200 Eier gelangen so in die Bruthöhle, teilweise hintereinander von mehreren Weibchen. Im Innern dieser Tasche werden die Eier von einem Gewebe umwachsen, dass vor allem die Atmung der Embryonen regelt, also Kohlendioxid aufnimmt und Sauerstoff abgibt. Daneben stellt das Gewebe eine Umgebung her, die im Salzgehalt dem Meerwasser entspricht. Die Entwicklung der jungen Fische dauert etwa zehn bis zwölf Tage. Nach dieser Zeit zieht sich das schwangere Männchen in das Seegras zurück und beginnt unter großen Anstrengungen die Jungfische einzeln zu gebären.

Die kleinen Fische sind von nun an auf sich selbst gestellt und beginnen mit der Jagd auf Kleinkrebse im Plankton. Das Männchen hat jetzt erstmal eine kurze Pause, sofern es den Gebärvorgang überlebt hat. Bei einigen Arten dauert die Pause jedoch nicht länger als einen Tag, dann wird es von seiner Partnerin wieder mit Eiern vollgestopft.

Die Tatsache, dass diese Tiere sehr bekannt und beliebt sind, schützt sie nicht davor, dass sie zu den gefährdetsten Tieren der Welt gehören. Seepferdchen haben, abgesehen von Taschenkrebsen, nur sehr wenige Fressfeinde. Das liegt daran, dass sie mit ihren Knochenplatten, Stacheln und vielen Gräten einfach jedem "im Hals steckenbleiben". Ihr Rückgang liegt vor allem an der massiven Zerstörung ihrer Lebensräume, der unterseeischen Seegraswälder, und der intensiven Befischung der Gewässer, wodurch sie häufig als Beifang in den Netzen landen. Hinzu kommt der Glaube, vor allem in Südostasien, dass zerstoßene Seepferdchen Heilwirkung haben. Nicht zuletzt stellt ihr hoher Wert als Touristensouvenir einen Grund für ihre Gefährdung dar. Der schonendste Umgang mit einem Seepferdchen, ist sicherlich der, es als das kleinste deutsche Schwimmabzeichen bei sich zuführen.

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