Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

seeon

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Seeon

Seeon ist ein Ort und ein Kloster im Norden des Landkreis Traunstein, heute Teil der Gemeinde Seeon-Seebruck.

Geschichte

Kloster Seeon und die Klosterkirche St. Lambert wurden im Jahre 994 vom Pfalzgrafen Arbio I. gegründet. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts entstand ein Neubau des Klosters im romanischen Stil. Dieser Bau stand jedoch nur ein knappes Jahrhundert; um 1180 errichtete man die im wesentlichen noch heute bestehende Kirche mit einer Apsis als Abschluss im Osten. Erneut umgebaut wurde die Kirche dann Anfang des 15. Jahrhunderts von Konrad Pürkhel. Einzigartig ist die Ausmalung der Kirche mit den Renaissancefresken von 1579. Sehenswert ist auch der Grabstein aus Rotmarmor von Abt Hornorat Kolb sowie die in der Burgkapelle an den Wänden aufgereihten Grabsteine der Äbte aus dem 15. u. 16. Jahrhundert. In der Mitte des Raumes steht das Stifterhochgrab des Pfalzgrafen Arbio I., gefertigt von Hans Heider um 1400. Zu besichtigen ist auch der renovierte Klosterkreuzgang. Das Original der Madonna mit Kind" - 1433 von dem sog. "Meister von Seeon" geschaffen - gilt als eine der schönsten Darstellungen Mariens mit dem Kind. Sie ist seit 1855 im Nationalmuseum in München zu bewundern, eine Kopie steht seit 1947 im Hochaltar der Pfarrkirche Seeon.
Bis zur Säkularisation war das Benediktinerkloster Seeon ein Ort der Gelehrsamkeit und der Kultur: Mozart wirkte hier zwischen 1767 und 1769. Die Benediktiner entwickelten eine bedeutsame Schreibschule, in der nicht nur Handschriften für den eigenen Bedarf, sondern auch für andere Klöster und Kirchen angefertigt wurden. Bedeutendster Auftraggeber war Kaiser Heinrich II., der einen Teil der Bücher dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg schenkte. 
Nach der Säkularisation 1803 erlebte das Inselkloster manche Wechselfälle, so diente es dem europäischen Hochadel, Herzogsfamilien und Geschäftsleuten als Unterkunft, wurde als Heilbad, Erholungsheim und Kaserne genutzt. 1989 wurde es schließlich vom Regierungsbezirk Oberbayern erworben und konnte 1993 nach langer Renovierungszeit als Kultur- u. Bildungszentrum wieder eröffnet werden. Heute werden hier Konzerte, Ausstellungen sowie Seminare, Tagungen und Workshops abgehalten.

Impressum

Datenschutzerklärung