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seekrankheit

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Seekrankheit

Als Seekrankheit oder allgemeiner Reisekrankheit werden die Symptome bezeichnet, die auftreten, wenn ein Mensch sich in einem schaukelnden Boot befindet (daher der Name), oder auch, in einem Reisebus oder Auto, einem Zug mit Neigetechnik, manchmal auch in einem Flugzeug, jedoch diese Fahrzeuge nicht steuert. Sie tritt typischerweise nicht auf

  • in Zügen ohne Neigetechnik,
  • in Luftschiffen wie Heißluftballons,
  • in einer Immobilie,
  • wenn die Fahrzeuge sich nicht bewegen

Zu den Symptomen gehören häufigst
  • Übelkeit mit
  • dem Gefühl, sich übergeben zu müssen (ohne dass dies eintreten muss),
  • manchmal Schwindel und
  • manchmal trotzdem Erbrechen

Als Ursache der Seekrankheit ist gemeinhin anerkannt, dass die Gleichgewichtszentren in den Innenohren durch Beschleunigungen (Schaukeln, Stöße, etc.) oft über einen längeren Zeitraum gereizt werden, ohne dass diese Bewegungen von anderen Sinnesorganen wie den Augen bestätigt werden.

Viele (natürliche) Gifte wirken ähnlich auf die Gleichgewichtszentren. Aus diesem Grund hat die Evolution herausgebildet, dass infolge solcher Gleichgewichtsirritationen Erbrechen eintritt, um den Giftnachschub zu stoppen und somit den Körper vor einer Überdosis Gift zu bewahren.

Die Seekrankheit kann meist gelindert werden, indem der Mensch die äußere Umwelt beobachtet (also z.B. durch das Fenster schaut), am besten sich in die Rolle des Fahrzeug-Steuernden hineinversetzt. Dies gibt dem Gehirn zusätzliche Informationen, dass die Beschleunigungen tatsächlich stattfinden und keine Irritation etwa durch Gifte sind. Neuerdings existieren Brillen, die einen künstlichen Horizont erzeugen, in dem in jedem Glas etwa zur Hälfte eine Flüssigkeit eingebracht ist. Diese Brillen zeigen dem Träger die Richtung des Beschleunigungsvektors an. Es existieren auch Medikamente zur Behandlung der Symptome.

Die Seekrankheit wird meist intensiviert durch Fixierung der Sicht auf Objekte, die sich mit dem Fahrzeug bewegen, wie z.B. einem Buch. Es existieren auch psychosomatische Erscheinungen, wonach die Erwartung, unter Seekrankheit bei einer Fahrt zu leiden, die tatsächliche Wahrscheinlichkeit der Seekrankheit steigert.

In Flugzeugen und Zügen ist die Seekrankheit weniger anzutreffen, weil die Fahrten meist weniger Beschleunigungsvorgänge beinhalten und mit Ausnahme des Starts und der Landung eines Flugzeugs auch die Intensität viel kleiner ist als etwa bei Auto oder Reisebus. Wahrscheinlich wird die Seekrankheit aber bei Luft-Turbulenzen. Das ist einer der Gründe, warum fast alle Fluggesellschaften Spuckbeutel an jedem Sitz anbieten. Der ICE mit Neigetechnik (und wahrscheinlich auch andere Züge mit Neigetechnik) bilden eine Ausnahme, da die Neigetechnik oft nicht exakt mit den durchfahrenen Kurven synchronisiert ist, was zur Folge hat, dass der Mensch doppelt so viele Stöße erleidet: einmal durch die Kurve selbst und einmal durch das Einsetzen der Neigetechnik, welche die Umorientierung des Gravitationsvektors wieder ausgleichen soll.

Die Seekrankheit ist nicht zu verwechseln mit fehlender Schwindelfreiheit, obwohl die Symptome und sogar die Ursache ähnlich sind. Bei Luftfahrzeugen wie Flugzeugen, Ballons, etc. kann ein Blick in die Tiefe die Symptome also verschlimmern, indem Schwindel hinzukommt.

Weblinks

  • http://www.m-ww.de/reisemedizin/seekrankheit.html

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