Schwesterschiff
Der Begriff Schwesterschiff bezieht sich auf die große Ähnlichkeit zweier oder mehrerer Schiffe, als ob sie aus einer Familie stammen würden.Da im Schiffbau große Kostenanteile sowohl in der Konstruktionss- und Planungsphase als auch später auf der Werft entstehen, kann man beim Bau von Schiffen mit der Wiederverwendung der Konstruktionspläne und der beim Bau gemachten Erfahrungen viel Geld sparen (Synergieeffekte). Auch die Ersatzteile bei Reparaturen werden durch solche Kleinserien billiger.
Das erste Exemplar einer solchen Baureihe wird Typschiff genannt. Die danach entstehenden Schwesterschiffe gleichen sich anfangs oft wie eineiige Zwillinge, die erst im Verlauf ihres Lebens durch verschiedene Einbauten, die meist nur aus der Nähe zu erkennen sind, unverwechselbar werden.
Da erst die Praxis zeigt, wie gut ein Entwurf alle an ihn gestellten Anforderungen erfüllt, kann es nach dem Bau des Typschiffs zu Änderungen an einigen Konstruktionsdetails kommen, die dann die Schwesterschiffe von ihrem Typschiff unterscheiden.
Aus der Ferne sind Schwesterschiffe kaum zu unterscheiden. Offiziere und Mannschaft (synonym: Crew) des einen finden sich auf einem anderen sofort zu recht, schließlich ist der Aufbau grundsätzlich gleich.
Schwesterschiffe der zivilen Schiffahrt waren zum Beispiel die Olympic, Titanic und Britannic, wobei die Olympic das Typschiff, die Titanic das größere Schwesterschiff war.
- Die Olympic blieb bis 1937 als Passagierschiff und Truppentransporter im Dienst und wurde dann abgewrackt.
- Die Titanic lief 1912 bei ihrer Jungfernfahrt auf einen Eisberg und sank.
- Die Britannic war das letzte gebaute Schiff dieser Klasse. Sie beförderte niemals zahlende Passagiere über den Atlantik, sondern wurde 1916 als Lazarettschiff in der Ägäis vermutlich von einer Mine getroffen und sank innerhalb einer Stunde.