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schweres akutes atemwegssyndrom

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Schweres Akutes Atemwegssyndrom

 

Liste der WHO vom 7. August 2003
Rest ist noch in Behandlung

Land Fälle Tote Genesene
Australien 6 0 6
Brasilien 1 0 1
China * 5327 349 4949
Hong Kong * 1755 296 1448
Macao * 1 0 1
Taiwan 665 180 475
Deutschland 9 0 9
Finnland 1 0 1
Frankreich 7 1 6
Großbritannien 4 0 4
Indien 3 0 3
Indonesien 2 0 2
Irland 1 0 1
Italien 9 0 9
Kanada 251 41 200
Kolumbien 1 0 1
Südkorea 3 0 3
Kuwait 1 0 1
Malaysia 5 2 3
Mongolei 9 0 9
Neuseeland 1 0 1
Philippinen 14 2 12
Rumänien 1 0 1
Russische Föderation 1 0 0
Schweden 3 0 3
Schweiz 1 0 1
Singapur 238 33 205
Spanien 1 0 1
Südafrika 1 1 0
Thailand 9 2 7
USA 33 0 26
Vietnam 63 5 58
Summe 8422 916 7442
''(*) China, Macao und Hong Kong
werden von der WHO separat aufgelistet.''

Das Schwere Akute Atemwegssyndrom (Severe Acute Respiratory Syndrome, SARS) ist eine Infektionskrankheit, die erstmals im November 2002 in der chinesischen Provinz Guangdong beobachtet wurde. Laut dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg entspricht das klinische Bild einer atypischen Lungenentzündung (Pneumonie). Der Erreger von SARS war ein bis zum Ausbruch der Epidemie unbekanntes Coronavirus das man mittlerweile als SARS-assoziiertes Coronavirus (SARS-CoV) bezeichnet.

Table of contents
1 Symptome
2 Erreger
3 Verbreitung
4 Behandlung
5 Prävention
6 Panikmache
7 Weblinks

Symptome

Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 7 Tage. Symptome sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO):

Die Krankheit überträgt sich wohl überwiegend durch Tröpfcheninfektion und damit bei engem Kontakt mit hustenden und niesenden Infizierten.

Erreger

Bakterielle Erreger wie Chlamydien, Mykoplasmen oder Legionellen, welche normalerweise die atypische Lungenentzündung verursachen, wurden bei dieser neuen Form nicht gefunden. Da die Erkrankten auf eine Behandlung mit Antibiotika nicht ansprechen, lag die Vermutung nahe, dass der Erreger ein Virus ist.

Zunächst wurden Paramyxoviren als Ursache von SARS vermutet. Um den 26. März 2003 erhärtet sich jedoch der Verdacht, dass der Erreger zu den Coronaviren gehört. Es wird vermutet, dass ein bekanntes Coronavirus entweder mutiert ist oder dass eine Virusart, die bisher nur Tiere befallen hat, auf den Menschen "übergesprungen" ist. Die derzeitigen Untersuchungen konzentrieren sich daher auf das neu entdeckte Coronavirus und als weitere Faktoren auf Chlamydien und Paramyxoviren. Bisher sei nichts gefunden worden, "was gegen die ursächliche Rolle des Coronavirus spricht", heißt es aus Fachkreisen. Kanadischen Forschern gelang es kürzlich, das Genom des Coronavirus zu entschlüsseln, was Hoffnungen auf die baldige Entwicklung eines Impfstoffes weckt.

Einige Experten glauben, das Virus hinter der asiatischen Lungenkrankheit könnte von seltenen wilden Tieren (z.B. den Larvenrollern aus der Familie der Schleichkatzen) stammen, die in Südchina gerne als Delikatesse verzehrt werden. Letzteres wird durch Berichte in der chinesischen Tageszeitung «Lianhe Wanbao» unterstützt, wonach die Krankheit vom Koch eines Spezialitätenrestaurants für wilde Tiere in Shenzhen in Südchina ausgegangen sein könnte. Auch Virologenn eines WHO-Teams halten diese Theorie für plausibel.

Verbreitung

Die Lungenkrankheit geht nach Angaben der WHO mit Sicherheit von der chinesischen Provinz Guangdong aus. Im Februar 2003 breitete sich die Erkrankung dann auf Vietnam und Hong Kong aus; in Vietnam wurde das erste Auftreten der Krankheit in Hanoi am 26. Februar 2003 beobachtet.

Bis Mitte März 2003 wurden der WHO 150 weitere Krankheitsfälle, meistens aus den asiatischen Ländern China, Vietnam, Hong Kong, Indonesien, Singapur, Thailand und den Philippinen, gemeldet. Inzwischen sind aber auch über 200 Fälle in Kanada aufgetreten. Auch in Japan wurden bei Personen, die in die betroffenen asiatischen Regionen gereist waren, die ersten SARS-Verdachtsfälle registriert. Am 12. April wurde gemeldet, dass sogar in der chinesischen Inneren Mongolei erstmals 2 Menschen an SARS gestorben seien. Zudem hätten sich in der abgelegenen Region weitere 8 Menschen mit dem Virus infiziert. Inzwischen werden dort weitere Betroffene eingeräumt. In Großbritannien und Deutschland wurden bis zum 14. April je 6 Fälle einer SARS-Infektion gemeldet. Erstmals wurde auch innerhalb Europas ein Mensch mit SARS angesteckt, ohne dass er nach Südostasien gereist war. Der betroffene britische Geschäftsmann wurde auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses behandelt.

Das Lungenvirus hat bislang nach Angaben der WHO (10. Juni 2003) 789 Menschen getötet, davon 290 in Hong Kong und 343 in den 5 chinesischen Provinzen. 81 SARS-Tote gab es in Taiwan, 32 in Kanada, 31 in Singapur, 5 in Vietnam. Rund 8.400 Personen sind mittlerweile in 32 verschiedenen Ländern weltweit infiziert, vor allem in asiatischen Ländern. Dabei unterscheidet die WHO zwischen Ländern, in denen lokale Infektionsketten bestehen, d.h. Neuansteckungen auftraten, und Ländern, in denen die Erkrankung nur bei Reisenden auftrat, die sich in den Ländern der ersten Kategorie infiziert haben. Länder mit lokalen Infektionsketten sind China, Hong Kong, Singapur, Kanada, Vietnam, Taiwan, die USA und Großbritannien. Der Schwerpunkt der Erkrankung liegt dabei eindeutig in China und Hong Kong, wo mehr als 80 % der Fälle auftraten.

In Hongkong sterben immer mehr jüngere Menschen an SARS. In China wird die Zahl der Erkrankten mit rund 5.300 angegeben. Peking ist am schwersten betroffen. Das Zentrum der Epidemie ist Guangdong. In Hongkong, wo es offenbar die verlässlichsten Daten gibt, sind rund 1.750 Personen infiziert. Besonders verbreitet ist das Virus hier unter Klinikmitarbeitern. Vor einigen Wochen starb erstmals ein Ausländer in China am akuten Atemnotsyndrom. Es handelt sich dabei um einen 53jährigen Finnen, der für die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Peking eine Konferenz vorbereitet hatte. Am 20. April 2003 wurden der chinesische Gesundheitsminister Zhang Wenkang und der Bürgermeister von Peking Meng Xuenong wegen steigender Kritik in ihrem Umgang mit der Gefahr durch SARS ihrer Ämter enthoben. Kurz davor legte China deutlich höhere Zahlen von Infektionen vor.

Am 29. März 2003 starb der italienische Arzt Carlo Urbani, der als erstes auf die Lungenkrankheit aufmerksam gemacht hatte, selbst in Thailand an dem Virus.

Im Sommer 2003 ging die Zahl der Erkrankten beständig und schließlich vollständig zurück. Im Dezember 2003 gab es jedoch eine Neuerkrankung bei einem Militärarzt in Taiwan, der mit dem Virus experimentierte.

Behandlung

Spezielle Behandlungsmaßnahmen gibt es bisher keine. Ärzte verabreichen zunächst das Anti-Viren-Medikament Ribavirin sowie Steroide. Danach erhalten die Betroffenen meist einen Cocktail aus verschiedenen Antibiotika, um die begleitende Entzündung der Atemwege durch Bakterien abheilen zu lassen. Die zusätzliche bakterielle Infektion macht nämlich die Lungenentzündung erst so gefährlich. Der genetische Code des mutmaßlichen SARS-Erregers ist zwar in Kanada entschlüsselt worden, jedoch ist die Entwicklung eines wirksamen Medikaments noch nicht in Sicht. Mit Hilfe der Gen-Daten könnten zwar neue Diagnoseverfahren entwickelt werden, aber bis Arzneimittel oder Impfstoffe zur Verfügung stünden, können noch Wochen oder Monate vergehen.

Prävention

Am 15. März 2003 wurde von der WHO eine Reisewarnung ausgesprochen, was als sehr drastische Maßnahme angesehen werden kann. Reisende, die nach dem Besuch betroffener Regionen Symptome bemerken, sollen sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Bis vor kurzem nahm man an, dass nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Infizierten an der Virusinfektion sterben. Doch diese Ansicht musste nach Angaben der Fachzeitschrift Lancet vom 7. Mai revidiert werden: Die Todesrate ist wesentlich höher als bisher vermutet. In jedem fünften Fall führt die Infektion zum Tode. Die erste umfangreiche wissenschaftliche Studie über die Ausbreitung der Seuche, basierend auf exakten Daten aus Hong Kong, ergab, dass SARS bei Menschen, die jünger als 60 Jahre sind, in sieben bis 13 Prozent der Fälle tödlich verläuft, bei Menschen über 60 sogar in 43 bis 55 Prozent der Fälle. Besonders ältere Menschen müssen sich also vorsehen. Reisende, die in Südostasien unterwegs sind, sollten Vorsichtsmaßnahmen beachten und etwa Menschenansammlungen meiden und in Verkehrsmitteln einen Mundschutz tragen. Obwohl die WHO auch die Übertragung durch Tiere nicht ausschließt, ist die wichtigste Infektionsquelle vermutlich die Tröpfcheninfektion über die Atemluft. Das heißt, Personen können sich z.B. über den Husten von Infizierten in einem Umkreis von rund ein bis zwei Metern anstecken. Daneben kann das Virus auch indirekt übertragen werden, vor allem über Gegenstände, die Infizierte angefasst haben. Die ursprüngliche Annahme, dass das Virus an der Luft nicht sehr resistent sei, musste ebenfalls revidiert werden. Es überlebt nach neueren Erkenntnissen bis zu 24 Stunden außerhalb des menschlichen Körpers. Eine Übertragung über Klimaanlagen hält man dennoch für nicht sehr wahrscheinlich. Bedenkt man ferner, dass das Virus offenbar erst in größeren Mengen und ab einem bestimmten Entwicklungsstadium der Krankheit ansteckend ist, dürfte es angesichts der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen zu einer Ausbreitung von SARS in Deutschland nicht kommen. Allerdings gibt es auch anderslautende Hinweise, dass das Virus doch stärker über die Umwelt verbreitet werden könnte, als man bisher dachte.

Panikmache

Sorgen bereiten die Aussagen des Hongkonger Mikrobiologen Yuen Kwok Yung. Der Forscher hält es für möglich, dass das SARS-Virus zu einer Biowaffe entwickelt werden kann. Auf einer Konferenz von 2.000 Wissenschaftlern zur Bekämpfung der Seuche in der taiwanesischenen Hauptstadt Taipeh sagte Yuen am 21. April 2003: "Das Virus aus der Familie der Corona-Viren schädigt nicht nur die Atemwege, sondern auch Rückgrat, Milz und Nervensystem." Weil es ständig mutiere und gefährlicher werde, ähnele es den Milzbrandsporen.

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