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schwaz

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Schwaz

Schwaz ist eine Bezirkshauptstadt im Bundesland Tirol, Österreich.

Table of contents
1 Lage
2 Geschichte
3 Der Bergbau in Schwaz
4 Sehenswertes
5 Links zum Thema

Lage

Die Bezirkshauptstadt Schwaz ist im mittleren Unterinntal am Fuß des Kellerjochs gelegen und erstreckt sich auf einer Seehöhe von 535 m. Schwaz ist sowohl in "Stadt" und "Dorf" gegliedert, als auch in geografische Siedlungsbereiche: Ried, Pirchanger, Bleiberg, Ost, Sonnseite, Surheim, Falkenstein,... Überthront vom Schloß Freundsberg, imponieren im Herzen der Stadt die gotische Pfarrkirche und am Rande die St. Martins-Kirche. Die Ansiedlung ist seit Jahrhunderten vom Lahnbach bestimmt, der durch Schottertransport und Überschwemmungen den ortsbestimmenden Schuttkegel aufbaute und die Stadt in zwei Hälften teilt.

Geschichte

Der Raum um Schwaz war schon in Jungsteinzeit (4000-2000 v. Chr.) und Bronzezeit (ab 1500 v. Chr., Funde bei St. Martin) besiedelt. Die Stadt selbst wurde 930 erstmals urkundlich als "Suates" erwähnt. Um 1770 errichteten die Fruntsberger einen einfachen Wohnturm auf dem Hügel über Schwaz, den sie im 13. Jahrhundert zum ortsbestimmenden Schloß Freundsberg ausbauten. War das Ortsbild anfänglich bäuerlichen Charakters, stieß es nach der Entdeckung der Silber- und Kupfervorkommen bald in großstadtähnliche Dimensionen vor. Zur Blütezeit des Bergbaus im 15. und 16. Jahrhundert war Schwaz als die größte Bergbaumetropole Europas mit 20.000 Einwohnern (heute etwa 15.000) nach Wien die zweitgrößte Ortschaft im Habsburger Reich.

Der Aufstieg nach der abgeflauten Zeit des Bergbaus wurde durch folgende Einrichtungen eingeleitet:

Seit 1999 blickt Schwaz auf eine hundertjährige "Stadt"geschichte zurück, denn im Jahr 1898 wurde neben dem Marktort Imst auch Schwaz zur Stadt erhoben. Dies erfolgte per Urkunde vom 16. September 1899 anhand der Entschließung vom 28. April durch Kaiser Franz Joseph I. Nach der schwierigen Zeit des 1. und 2. Weltkrieges fand Schwaz schließlich seinen bedeutenden Platz in Tirol als Handels-, Industrie-, Schul- und Fremdenverkehrsstadt

Der Bergbau in Schwaz

Bereits um 1500 v. Chr. wurde im Gebiet um Schwaz Kupfer abgebaut, das in Verbindung mit Zinn zur Herstellung von Bronze benötigt wurde. Der Sage nach soll 1409 n. Chr. die Magd Gertraud Kandlerin beim Ackerpflügen auf dem Kogelmoos (Bereich oberhalb der Stadt) einen silberhaltigen Stein entdeckt haben. Um 1420 wurden erstmals reichhaltige Erzgruben am Falkenstein aufgetan und die Zuwanderung von bergmännischem Fachpersonal aus Böhmen, Sachsen und deutschen Landen begann. Innerhalb weniger Jahre wurde die Schwazer Metallproduktion ein europäischer Wirtschaftsfaktor und der Falkenstein wurde zur Silber- und Geldquelle der Habsburger. Das große Geschäft mit dem Silber lockte schließlich bedeutende Personen der damaligen Zeit nach Schwaz: die Augsburger Welthandelsfirma der Fugger und Baumgartner bestimmten lange Zeit das Leben in der Knappenstadt. Auch der Naturwissenschaftler und Arzt Paracelsus (Philipp Aureol Theophrast Bombast von Hohenheim in Egg an der Sihl, geboren am 17. Dezember 1493) besuchte auf seinen Forschungsreisen zweimal (1516 und 1533/1534) Schwaz, um sich mit bergmännischen Krankheiten auseinanderzusetzen.

Unterstützten die Fugger im Jahre 1519 noch mit 850.000 Gulden (aus Schwazer Erzen) die Ernennung des Habsburgers Karl V. zum deutschen König, so fand um 1550 nach allgemein schlechter Wirtschaftslage die Augsburger Handelgesellschaft ein jähes Ende. Nach dem Einzug des Großteils der Knappen in die Landesverteidigung und dem Import von "billigem" Silber aus amerikanischen Tageabbauten begann das schleichende Ende der "Silberzeit" in Schwaz.

In den erzreichen Bergen und Hängen der Stadt Schwaz wurde in einem Zeitraum von 1420 bis 1827 Metall abgebaut, die Ausbeute an Silber (2.571 Tonnen) und an Kupfer (190.999 Tonnen) verdeutlicht den wirtschaftlichen und weltpolitischen Einfluß der Silberstadt.

Über die "Mutter aller Bergwerke wurde folgender Reim geschrieben:

Swatz ist aller perckhwerck muater zwar

Davon nert sych ayn gar gross schar

Ob treyssygh taussent, hab ich recht behalten

Von mannen, frauen, yungh und altn. Georg Rösch, 1558

Sehenswertes

Altstadt

Das Handelshaus ist ein spätgotisches Bürgerhaus mit einem schönen Arkadenhof, es dient heute als Rathaus. Die Franz-Josef-Straße bildet die ehemalige Haupstraße und ist heute eine Fußgängerzone. Sie wirkt trotz des Brandes von 1809 als geschlossener Straßenzug. Am Ende der Straße liegt das barockisierte Palais Tannenberg-Enzenberg.

Die Stadtpfarrkirche, eine 1460 erbaute dreischiffige Hallenkirche, wurde 1502 erweitert und ist heute die größte Hallenkirche Tirols. Links saßen die Bürger, rechts durch eine Holzwand getrennt die Knappen.

Das Franziskanerkloster mit seinem sehenswerten Kreuzgang mit gotischer Wandbemalung wurde 1515 eingeweiht.

Außerhalb

Burg Freundsberg (Frundsberg) auf einem Hügel 170 m oberhalb der Stadt, Haus der Völker (Volkskundemuseum mit Exponaten aus Afrika und Indien) und das Schaubergwerk, wo eine Grubenbahn 800 m in den Sigmundstollen aus dem Jahr 1491 einfährt und die Bergwerksarbeit erklärt wird.

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