Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

schwarmfisch

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Schwarmfisch

Das Bilden eines Schwarmes ist ein besonderes Verhalten bestimmter Fischarten.

Oberflächlich betrachtet stellt ein Schwarm eine mehr oder minder große Ansammlung parallel schwimmender Fische dar, die parallel zueinander in gleichem Abstand in die gleiche Richtung schwimmen.

Die Schwarmbildung ist für die Spezies mit Vor- und Nachteilen verbunden. Nachteilig ist vor allem, dass die vorgefundene Nahrung zwischen vielen Mitgliedern des Schwarmes geteilt werden muss. Vorteilig ist demgegenüber der im Schwarm für das einzelne Tier größere Schutz vor Räubern und die höhere Wahrscheinlichkeit, einen Geschlechtspartner zur Fortpflanzung zu finden.

Tatsächlich gibt es die Schwarmbildung in graduell unterschiedlicher Ausprägung:

In ihrer stärksten Form führt sie dazu, dass der Schwarm eine Art Superorganismus bildet, in den die einzelnen Exemplare als Glieder integriert sind. Dieser Superorganismus tauscht Wahrnehmungen und Erfahrungen aus, so dass es zu einer Art kollektiven Bewusstsein kommt. Die Folge dessen ist, dass sich ein isoliertes Tier verängstigt zeigt und im Extremfall bald verendet, weil ihm der für sein Überleben wichtige Austausch mit den anderen Schwarmtieren fehlt. Als Elemente dieser stärksten Ausprägung des Schwarmverhaltens können der konstante Abstand zwischen den einzelnen Schwarmangehörigen, die fein aufeinander abgestimmten Bewegungen der einzelnen Schwarmtiere, die starke Desorientierung vereinzelter Tiere (s.o.) nebst der damit verbundenen regelmäßig lebenslangen Zugehörigkeit des Individuums zum Schwarm und eine im Einzelfall nicht immer leicht nachzuvollziehende, an ihren Ergebnissen aber messbare Kommunikation innerhalb des Schwarmes feststellen.

Unterhalb dieser Ebene lassen sich bei etlichen Fischen darunter auch beliebten Aquarienfischen, wie etwa den Salmlerarten der Gattungen Hyphessobrycon, Hemigrammus und Paracheirodon soziale Verhaltensweisen feststellen, die zwar dazu führen, die Tiere als Schwarmfische zu bezeichnen, die aber mit den oben genannten Kriterien nicht in gänzlicher Übereinstimmung stehen. Diese Tiere grenzen innerhalb des vom Schwarm bewohnten Gebiets durchaus kleinere Reviere ab, die sie untereinander hüten und gegeneinander verteidigen. Zum uneingeschränkten Zusammenschluss des Schwarmes kommt es hingegen zur Abwehr und in Anwesenheit äußerer Feinde.

In einem fließenden Übergang lassen sich sodann von den Schwarmfischen solche Tiere unterscheiden, die lediglich in Gruppen zusammenleben. Aus der Aquaristik bekannte Vertreter dieser Kategorie wären etwa die Panzerwelse der Gattung Corydoras. Auch hier zeigt sich das ausgeprägte Sozialverhalten der Tiere nur in der Gruppe, das isoliert gehaltene Tier ist aber längst nicht in dem Maße desorientiert wie der vereinzelte Schwarmfisch.

Mit Schwarmbildung nichts mehr zu tun hat die Lebensweise in Familienverbänden, die vor allem der Aufzucht der Jungtiere geschuldet ist.

Siehe auch: Schwarmintelligenz

Impressum

Datenschutzerklärung