Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

schriftregion

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Schriftregion

Die Welt lässt sich nach der Art der jeweils verwendeten Schriftsysteme in unterschiedliche Schriftregionen einteilen. Auffällig ist, dass die These von David Diringer "Das Alfabet folgt der Religion" seine Berechtigung hat. So lässt sich in etwa sagen, dass katholisch und evangelisch beeinflusste Regionen in lateinischer Schrift schreiben, christlich orthodoxe Regionen in kyrillischer oder griechischer Schrift und islamische Regionen in arabischer Schrift. Mit dem Buddhismus wanderte das indische Schriftsystem nach Südostasien und über die Vermittlung durch chinesische Mönche die chinesische Schrift nach Korea und Japan.

Table of contents
1 Ostasien
2 Südasien und Südostasien
3 Naher Osten
4 Europa
5 Amerika

Ostasien

Dieser Bereich umfasst im Wesentlichen die chinesische Schrift (Hanzi), die japanische Schrift (Kanaund Kanji) sowie die koreanische Schrift (Hangeul) und Hanja). Die chinesische Schrift verbreitete sich nach Korea und von dort aus nach Japan, beides Länder mit völlig anders gearteten Sprachen. Außerdem führte in beiden Ländern die Übernahme der fremden Schrift dazu, dass für die meisten Zeichen die originale Aussprache der koreanischen bzw. japanischen Wörter beibehalten wurden, aber mit den chinesischen Schriftzeichen auch die chinesische Aussprache übernommen wurde.

Chinesische Schrift

Im 2. Jahrtausend v. Chr entsteht die chinesische Schrift, ungefähr 1500 v. Chr. wird sie kodifiziert, und zwischen 200 v. Chr und 200 n. Chr in ein Ordnungssystem gebracht. Diese alte Schrift entspricht bis auf ein paar Vereinfachungen im wesentlichen dem noch heute geschriebenem Chinesisch. Anfänglich schreiben Priester Schriftzeichen auf Schildkrötenpanzer und Knochen, die ihnen zu Orakelzwecken dienen. Piktogramme sind in China ebenfalls die ersten verwendeten Zeichen. Eine Abstraktion von den Piktogrammen, wie in anderen Schriften, hat in der chinesischen Schrift in der Form nicht stattgefunden. Heute noch sind die ursprünglichen Bildzeichen in dieser Schrift erkennbar. Die chinesische Schrift hat eine ganz besondere Eigenheit: der gesprochene Laut kann je nach Schreibweise Träger für ganz verschiedene Bedeutungen sein. Damit ist die Schrift in China das Hauptelement der sprachlichen Verständigung, und weitaus wichtiger als die gesprochene Sprache, die sich geographisch ohnehin extrem voneinander unterscheidet. Das chinesische Schriftzeichen setzt sich aus einem begrifflichen sinnbestimmenden Element und einem lautlichen Element (Deuter-Lauter) zusammen, das einen Hinweis auf die Aussprache gibt. Alltagschinesisch wird von links nach rechts gelesen, die Schriften der Wissenschaft und Dichtungen sowie Zeitungen in Hongkong und auf Taiwan werden von oben nach unten und von rechts nach links gelesen.

Literatur und Verweise

  • Edoardo Fazzioli: Gemalte Wörter. 214 chinesische Schriftzeichen - Vom Bild zum Begriff. ISBN: 3937715347
  • Bernhard Karlgren: Schrift und Sprache der Chinesen. ISBN: 3540421386
  • Wolfgang G. A. Schmidt: Einführung in die chinesische Schriftkunde und Zeichenkunde. ISBN: 3875481089
  • Cao Rong Fang und Klaus-Dieter Hartig: Chinesische Kalligraphie. ISBN: 3426668297

Kurzzeichen, Langzeichen, Pinyin, Bopomofo, Wade-Giles, Radikal, Liste traditioneller Radikale, Hanzi,

Japanische Schrift

Die japanische Schrift besteht im Wesentlichen aus drei Schriftsystemen, den chinesischen Kanji-Zeichen, der Hiragana- und der Katakana-Silbenschrift. Ist Chinesisch eine isolierende Sprache, bei der jedes Wort in jedem Zusammenhang unverändert ist, sind Koreanisch und Japanisch agglutinierende Sprachen, bei denen Endungen und Partikel enorm wichtig sind. Dies führte dazu, dass sich in Japan zwei Silbenalphabete, Katakana für Fremdwörter (in buddhistischen Texten) und Hiragana für japanische Partikel heraus bildeten.

Kanji

Etwa 3.600 Schriftzeichen Kanji ?? unterscheiden sich in der chinesischen und japanischen Lesart. Seit 1981 gibt es ministerielle Richtlinien, so dass heute 1.945 Kanji in der Grundausbildung gelehrt und in Veröffentlichungen benutzt werden. Kanji werden für Verben, Adjektiva und Substantiva verwendet.

Kana

Für die grammatikalischen Endungen und andere Worte, die nicht durch Kanji ausgedrückt werden können, finden die ?? Kana-Schreibsysteme Anwendung. Was das Lesen von Kanji-Texten so enorm schwierig macht, sind die verschiedenen Schreibweisen für das gleiche Schriftzeichen. Es gibt eine Kun-Lesung, in der das Kanji nach der ursprünglichen japanischen Aussprache eines Begriffs ausgesprochen wird und meherere On-Lesungen (on = Laut) nach der chinesischen Aussprache zur Zeit der Übername eines Schriftzeichens.
Hiragana
Hiragana ????, die rundere japanische Silbenschrift wird vorwiegend für Partikel und Endungen verwendet.
Katakana
Katakana ????, die eckigere japanische Silbenschrift wird vorwiegend für Fremndwörter verwendet.

Romaji

Romaji ist die Bezeichnung für die Übertragung japanischer Schriftzeichen in das lateinische Alfabet. Der Begriff setzt sich aus den Kana ???; für roman und dem Kanji ?; für Zeichen zusammen. R?maji ??? wird vorwiegend in den Naturwissenschaften (z. B. in der Chemie) verwendet.

Literatur und Verweise

  • Edith W. Lewald: Nicht überall schreibt man mit ABC. Die Bedeutung chinesischer und japanischer Schriftzeichen. Für Asienfreunde. Für China-/Japan-Reisende. Mit Schriftzeichenvorlagen für Designs & Tattoos. ISBN: 3980563782
  • Wolfgang Hadamitzky: Langenscheidts Handbuch und Lexikon der japanischen Schrift, Kanji und Kana, Bd.1, Handbuch. ISBN: 3468493886
  • Berthold Schmidt und Sven Günzel: Einführung in die Schrift und Aussprache des Japanischen
  • Andreas Foerster und Naoko Tamura: Kanji ABC

Koreanische Schrift

Die koreanische Schrift (?? Hangeul, frühere Umschrift Hangul) ist eine Buchstabenschrift der besonderen Art. Sie ahmt die quadratische Form der chinesischen Schriftzeichen nach, gibt aber die Laute der koreanischen Sprache gänzlich wieder. Korea führte unter König Sejong eine Alphabetschrift ein, die in Nordkorea die chinesischen Schriftzeichen (?? Hanja) ganz und ins Südkorea zum größten Teil verdrängt hat. Zur Erinnerung an diese Erfindung wurde der 9. Oktober zum Hangeul-Tag. 1446 stellte König Sejong das neu erfundene koreanische Alphabet vor. Damals wurde das koreanische Alphabet Hunmin Jeongeum ???? oder , "die richtigen Laute zur Unterweisung des Volkes" genannt. Hangeul ist unter den Schriftsystemen der Welt einzigartig, da es zu einem bestimmbaren Zeitpunkt von konkreten Personen und ohne Einfluss von außen erfunden wurde. Weiterhin ist es durch ein erklärendes Werk verbreitet worden. Hangeul verfügte ursprünglich über 28 Buchstaben, von denen allerdings später vier außer Gebrauch kamen, 14 Konsonanten und 10 Vokale. Das Hunmin Jeongeum wurde zum Nationalgut Nr. 70 erklärt und 1997 in die Liste der UNESCO Welt-Denkmäler aufgenommen.

Literatur und Verweise

  • Bruno Lewin und Tschong Dae Kim: Einführung in die koreanische Sprache. ISBN: 3875481534

Südasien und Südostasien

Ausgehend von der altindischen Brahmi- und Gupta-Schrift bildeten sich in der gesamten Region Silbenschriften heraus. Die bekannteste dieser Schriften ist die Devanagari-Schrift (kurz: Nagari = Stadt), in der Sanskrit geschrieben wurde. Gemeinsamkeit aller dieser Schriften ist, dass sie alle Silbenschriften sind und nahezu alle den Vokal "a" quasi in jeder Silbe eingebaut haben. Soll ein anderer Vokal folgen, wird dies durch diakritische Zeichen über, unter oder neben der Silbe angezeigt. Die Form der Zeichen ändert sich mit dem verwendeten Schreibmaterial. Lassen die Birkenrinden in Nordindien gerade Linien zu, würden diese, die in Südindien verwendeten Palmblätter spalten. Die Eckpunkte dieser Entwicklung sind die Devanagari-Schrift, bei der alle Silben an einer Linie wie an einer Wäscheleine aufgehängt sind und die birmanische Schrift, die im Wesentlichen aus Kreisen besteht.

Nordindische Schriften

werden in folgenden Sprachen verwendet:
  • Tibetisch (China-Tibet) ist von der Devanagari-Schrift abgeleitet, wirkt aber im Schriftbild enger und spitzer. Von ihr leitet sich die Passepa-Schrift der Mongolen ab.
  • Nepalesisch (Nepal, in Devanagari)
  • Pandschabi und die religiösen Schriften der Sikh-Religion wird in der Gurmukhi (guru = Lehrer + mukhi = Mund) geschrieben
  • Hindi (offizielle indische Staatsprache, geschrieben in Devanagari)
  • Gujarati (Bundesstaat Gujarat, die Heimat Mahatma Gandhis; die Schrift ähnelt der Devanagari, hat aber nicht deren charakteristische Oberlinie)
  • Bengali (Bangla Desh und Bundesstaat Westbengalen) ähnelt der Devanagari-Schrift, ist aber vom Schriftbild her schlanker und spitzer
  • Oriya (Bundesstaat Orissa) ähnelt den nordindischen Schriften in der Struktur aber nicht so sehr in der Form.

Literatur und Verweise

  • Elvira Friedrich: Einführung in die indischen Schriften, Tl.1, Devanagari. ISBN: 3875481763
  • Elvira Friedrich: Einführung in die indischen Schriften, Tl.2, Gujarati, Gurmukhi, Bengali, Oriya. 2002. ISBN: 3875482190
  • Wolfgang-Ekkehard Scharlipp, Dieter Back:Einführung in die tibetische Schrift. 1995. ISBN: 3875481143

Pali, Panini, Kharoshthi, Batak, Grantha,

Südindische Schriften

werden in folgenden Sprachen verwendet:
  • Kannada (Kanaresisch, eng verwandt mit Telugu)
  • Telugu (Bundesstaat Andra Pradesh; von der kanaresischen Schrift nicht leicht zu unterscheiden)
  • Sinhala (Singhalesisch in Sri Lanka)
  • Tamilisch (Bundesstaat Tamil Nadu und Sri Lanka)

Südostasiatische Schriften

werden in folgenden Sprachen verwendet:
  • Birmanisch (Mehrheitsvolk in Myanmar): Die birmanische Schrift ähnelt den südindischen Schriften von ihren abgerundeten Formen her, hat aber im Gegensatz zu den südindischen Schriften sieben Vokale und drei Töne, was das Vokalsystem erheblich komplizierter macht.
  • Laotisch (Laos):
  • Kambodschanisch (Khmer, Kambodscha, Kampuchea): Die Khmer-Schrift liegt zwischen den indischen Schrift und der Thaischrift und hat keine eigenen Zeichen für Vokale. Alle eigenständigen Zeichen sind Konsonanten.
  • Thai (Thailand): Die Thaischrift ähnelt der Khmer-Schrift und hat wie diese keine eigenen Zeichen für Vokale. Alle eigenständigen Zeichen sind Konsonanten, die alle den Vokal "o" mit sich führen.

Literatur und Verweise

  • Rawiwan Bunnak Kaldrack: Thai als Fremdsprache.Teil 1: Das thailändische Schriftsystem. ISBN: 3000043349

Naher Osten

Im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes sind die frühesten Schriftsystem der Welt zu finden. Die Erfindung der Schrift begann vermutlich mit der Keilschrift (Wortschrift und Silbenschrift). Erheblich jünger sind die verschiedenen ägyptischen Schriften (Hieroglyphen, Hieratisch, Demotisch), die hebräische Schrift (Konsonantenschrift) und die arabische Schrift (Konsonantenschrift). Abgeleitet von einer älteren Stufe der arabischen Schrift ist die äthiopische Schrift (Silbenschrift). Man nimmt heute an, dass die Erfindung der Schrift mit der Buchführung im alten Mesopotamien ihren Anfang nahm. Hohlkugeln aus Ton (so genannte Bullen) enthielten verschiedene tönerne Symbole, die auf der Außenseite zur Kontrolle in den Ton eingedrückt waren. Eine Änderung des Betrages war nur durch Zerschlagen der Tonhülle möglich. Später ersetzten Zeichnungen der Symbole diese und deren Abdrücke. Auch wenn die ägyptische Hieroglyphenschrift auf den ersten Blick wie eine Bilderschrift aussieht war sie doch nicht weit davon entfernt, eine Buchstaben- oder zumindest Konsonantenschrift zu werden. Konsonantenschriften sind auch die hebräische und die arabische Schrift. Wer in diesen Schriften liest, muss sich die Vokale selbst hinzudenken. Die Punktuationen, die in beiden Sprachen verwendet werden, finden nur bei Kinderbüchern und religiösen Schriften Verwendung.

Keilschrift

Im Mesopotamien des 4. vorchristlichen Jahrtausends, in einem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris, begann die eigentliche Geschichte der Schrift. Das Land gliederte sich in das Reich der Akkader im Norden und dem der Sumerer im Süden. Im sumerischen Uruk werden die ersten Tontafeln mit Keilschrift hergestellt. Diese ersten schriftlichen Aufzeichnungen stellen keine Mythen oder Versdichtungen dar, sondern sind in erster Linie landwirtschaftliche Listen und Tabellen, die als Gedächtnisstütze für die Buchführung und als Informationen über die soziale Verwaltung des Reiches verstanden werden können. Durch die Aufzeichnungen wird deutlich, dass die Sumerer sowohl ein Rechensystem und Zahlungsmittel erfunden haben, als auch Zinsen und Darlehen kannten. Eigentumsurkunden wurden gleichfalls gefunden.

Literatur und Verweise

Assyrisch, Babylonisch, Hethitisch, Ugarit, Rawlinson,

Hieroglyphen

Die frühesten Hieroglyphenfunde stammen aus dem Zeitraum von 3000 v. Chr, es ist aber nicht gesichert, ob die Schrift nicht schon früher entstand. Bis ca. 390 n. Chr bleibt die Schrift im wesentlichen erhalten, die Anzahl der verwendeten Zeichen erhöht sich aber von etwa 700 auf erstaunliche 5000. Erst durch den Ägyptologen Jean-Francois Champollion wird die Hieroglyphenschrift 1822 entziffert, und damit die Geschichte des Alten Ägypten bekannt. Die Hieroglyphenschrift besteht, wie die Piktogramme der Keilschrift gleicher Zeit, aus stilisierten Zeichnungen. Sie unterscheidet sich aber von ihr insofern, als die einzelnen Zeichen schon die gesprochene Sprache wiedergeben, und sie in der Lage ist, sowohl konkrete als auch abstrakte Realitäten zu formulieren. Landwirtschaftliche und medizinische Texte werden ebenso niedergeschrieben, wie Texte zu Erziehungsfragen, Gebete, Legenden, Rechtstexte und Literatur verschiedener couleur. Die Hieroglyphenschrift erlaubt eine enorme Vielfalt und Originalität, weil sie 3 Arten von Zeichen enthält:
  • Piktogramme, die stilisierte Bildzeichen für Objekte und Lebewesen darstellen, die in spezieller Zeichenkombination aber auch Gedanken ausdrücken können,
  • Phonogramme, oft dieselben Zeichen, die aber Laute kennzeichnen, und
  • Determinative, Zeichen, die eine Unterscheidung zwischen Piktogrammen und Phonogrammen deutlich machen.

Literatur und Verweise

  • Maria C. Betro: Heilige Zeichen. ISBN: 3932412125
  • Karl-Theodor Zauzich: Hieroglyphen ohne Geheimnis. ISBN: 3805304706
  • Christian Jacq: Sag's mit Hieroglyphen. ISBN: 3499212404

koptische Schrift

Phönizisches Alfabet

Der Ursprung phönizischer Zeichen ist bis heute ungeklärt. Eine Theorie leitet diese Neuerung innerhalb der Schriften auf eine schrittweise umgewandelte Keilschrift her, eine andere These besagt, dass sich die phönizischen Zeichen aus dem Demotischen abgeleitet hätten. Das phönizische Alphabet enthält nur Konsonanten, wie es auch heute noch eine Besonderheit der semitischen Sprachen, z.B. des Hebräischen und des Arabischen, ist, dass ihre Schrift sehr wenige Vokale enthält. Die Forschung vermutet, dass das phönizische Alphabet als Quelle für die aramäische, die hebräische und die Arabische Schrift diente.

Aramäische und Hebräische Schrift

Im 8. Jahrhundert v. Chr befindet sich das Land Aram, im heutigen Syrien, im Gebrauch des aramäischen Alphabets, das in nur wenigen Details vom ehemaligen phönizischen Alphabet abweicht. In dieser Schrift werden einige Bücher des Alten Testaments verfasst. Die ältesten Schriftfunde des alten Hebräisch, auch eckiges Hebräisch bezeichnet, gehen bis in das 7. Jahrhundert v. Chr zurück. Die größten Teile des Alten Testaments wurden in Hebräisch niedergeschrieben. Schrift und Sprache unterscheidet sich nicht wesentlich von der heutigen offiziellen Schriftsprache Israels. Neben einer Druckschrift werden für das alltägliche Schreiben Kursivbuchstaben verwendet. Die bekanntesten Schriftfragmente sind die Lederrollen aus Qumram am Toten Meer, die in Hebräisch und Aramäisch verfasst wurden.

Literatur und Verweise

  • Johannes Kramer, Sabine Kowallik: Einführung in die hebräische Schrift. 1994. ISBN: 3871189863

Arabische Schrift

Die ersten arabischen Inschriften werden auf 512/513 n. Chr. datiert, die Verbreitung der Schrift beginnt aber erst 612, als der Prophet Mohammed die ersten Texte des Korans als Botschaft Allahs niederschreibt. Mit der Flucht des Propheten 622 nach Medina beginnt die moslemische Zeitrechnung, und die Etablierung der Worte Mohammeds durch seine Nachfolger in arabischer Schrift.

Literatur und Verweise

  • Mohammad-Reza Majidi: Einführung in die arabisch-persische Schrift. 1986. ISBN: 3871187283
  • Mohammad-Reza Majidi: Geschichte und Entwicklung der arabisch-persischen Schrift. 1986. ISBN: 3871187275

  • kufi, nastaliq, naskhi, pehlevi, thuluth, alefba,

Europa

Ausgangspunkt der europäischen Schriften ist die griechische Schrift (Alfabetschrift), von der sich die lateinische Schrift, die kyrillische Schrift und letzten Endes auch die Runenschrift ableiten lassen.

Griechische Schrift

Bei der Übername der phönizischen Schrift ist den Griechen eine folgen- und segensreicher Fehler unterlaufen als sie z. B. das "Alef" nicht als einen (semitischen) Konsonanten erkannten sondern für den Laut "a" hielten. Sie übernahmen aber noch die semitischen Buchstabennamen (Alpha, Beta, Gamma ...), die die Etrusker und in ihrer Folge die Römer fallen ließen (a, be, ce ...).

Literatur und Verweise

Bustrophedon, Alfabet, Linear A, koptische Schrift

Lateinische Schrift

Besonderheiten, die sich in der lateinischen Schrift herausbildeten, wurden nach und nach von anderen Schriftsystemen übernommen. Die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben (Majuskeln und Minuskeln) kam erst mit der Renaissance auf als die Humanisten die lateinischen Texte in karolingischen Minuskeln lasen und die Inschriften auf den altrömischen Monumenten vor Augen hatten. Die Abstände zwischen den einzelnen Wörtern gibt es zum Beispiel im Chinesischen nicht.

Literatur und Verweise

Capitalis, Rustika, Unziale, Textur, Fraktur, Kursive, Antiqua

Kyrillische Schrift

Im Jahre 863 sollten von zwei Mönchen, den Brüdern Konstantinos (827-869) und Methodios (815?-885) auf Befehl des Kaisers Michael mehrere Kirchenbücher in die slawischen Sprachen übersetzt werden. Zu diesem Zweck entwickelten sie eine neue Schrift, die für die slawischen Sprachen geeignet war. Die Schrift bestand anfangs aus 43 Buchstaben, wovon 24 Buchstaben aus der griechischen Unzialschrift entnommen waren. Der Klostername des Konstantinos lautete "Kyrill" und so wurde die Schrift kyrillische Schrift genannt.

Literatur und Verweise

glagolitisch, slawisch, russische Sprache, weißrussische Sprache, ukrainische Sprache, serbische Sprache,

Runen

Runen nennt man die Buchstaben des alten germanischen Alfabets. Sie wurden gewöhnlich in Holz, Knochen oder Metall geritzt, später auch in Stein eingemeißelt, daher bestehen die Zeichen fast nur aus geraden Linien. Es gab 24 verschiedene Zeichen. Nach den Anfangsbuchstaben dieses Alfabets nennt man es auch Futhark. Den Runen wurden geheimnisvollen Kräfte zugeschrieben. Das Wort "Rune" bedeutet etwa "geheimnisvolle Kunde". Runen bedeuteten den Wikingern sehr viel. Selbst, als sie Christen geworden waren, hielten sie weiter an ihrem Glauben an Runen und deren Magie fest.

Literatur und Verweise

  • Berthold Forssman: Studien zu einer runenschwedischen Grammatik . Die Nominalflexion in den Runeninschriften Västergötlands. ISBN: 3830005121
  • David V. Barrett: Kleine Orakelkunde, 6 Bände, Runen, und was sie bedeuten. ISBN: 3881891706

Kensington, Ogham

Amerika

In Nord-, Mittel- und Südamerika haben sich unterschiedliche Schriftsysteme herausgebildet, die meisten davon vor der Kolonialzeit.

Cherokee

Neueren Datums ist die Silbenschrift der Cherokees. Der Analfabet Sequoyah (ihm zu Ehren haben die Mammutbäume ihren wissenschaftlichen Namen Sequoiadendron giganteum) schuf für den Stamm der Cherokee eine Silbenschrift, die sich rasch durchsetzte und sogar heute noch verwendet wird.

Cree

Die Silbenschrift der Cree-Indianer wurde von dem Missionar James Evans geschaffen und ist ebenfalls eine Silbenschrift, die allerdings keine lateinischen Buchstaben verwendet, sondern durch Drehung der einzelnen Elemente verschiedene Silben ausdrückt. Diese Schrift wird heute auch von den kanadischen Inuit für ihre Sprache Inuktitut verwendet.

Maya und Azteken

Beweis einer unabhängigen Schrifterfindung ist die mittelamerikanische Schrift der Maya mit der sich alles, was gesprochen wurde auch schriftlich wiedergeben ließ. Bei dem Schriftsystem der Azteken handelt es sich nicht um eine Vollschrift.

Inka

Die Quipus (khipu) der peruanischen Inkas sind nicht als Vollschrift anzusehen, denn bei der Knotenschrift handelt es sich lediglich um eine Zahlenschrift für die Buchhaltung.

Osterinsel

Die sprechenden Hölzer Rongorongo auf der zu Chile gehörenden Osterinsel (Rapanui) sind bis heute noch nicht entziffert.

Impressum

Datenschutzerklärung