Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

schreibtisch ma bel

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Schreibtisch (Möbel)

Ein Schreibtisch ist ein Möbelstück, das entweder in einer Privatwohnung oder in einem Büro steht. Oft befinden sich unterhalb einer Schreibplatte mehrere Schubladen für Schreibutensilien, Papier oder Akten. In einem Büro ist die Nutzung dieses Möbelstückes eher von Funktionalität geprägt. So verfolgen zum Beispiel in Japan manche Angestellte das Prinzip, am Ende eines Arbeitstages einen leeren Schreibtisch zu hinterlassen.

Schreibtische von Schriftstellern

Auf Schreibtischen von Schriftstellern finden sich oft Gegenstände, die sie beim Schreiben animieren. Das können ganz banale Alltagsutensilien sein, aber auch - mitunter skurrile - ungewöhnliche Objekte. Ein Bild eines solchen Schreibtisches ist für Fans des Schriftstellers sehr wichtig. Viele Biographien bilden solche Schreibtische auch ab. Und in Dichtermuseen haben sie einen prominenten Platz.

Eine Beschreibung des Schreibtisches von Thomas Mann liest sich so: "Auf der geräumigen Edelholzplatte des pompösen Möbels, neupoliert und spiegelblank, drängten sich tausend Dinge: eine Leselampe; ein Abreiss-Kalender (am 11. Februar stehengeblieben); das Bildnis Fritz August Kaulbachs von Katias Jugend; Fotografien von ihr als junger Mutter und von Medi-Elisabeth; die goldeingelegte Schildpatt-Tabaksdose des Senators, die sein Sohn weder füllte noch je benutzte; eine kleine silberne Plakette mit dem Profil des alten Tolstoi; ein Savonarola-Profil; zwei Empire-Kerzenständer 'zu Häupten des Manuskripts', wie bei Schiller); eine alte russische Zigarettendose aus Papiermaché, derer sich Thomas Buddenbrook und Madame Chauchat bedienen, geschmückt 'mit einer dahinsausenden Troika'; ein siamesischer Krieger, dessen schöne Schulterlinie es Thomas Mann antat; ein bronzener Buddha, stets auf der hinteren Plattenrandmitte; die bemalte Holzfigurine eines schreitenden ägyptischen Dieners mit Perücke und Lendenschurz; Medaillen, weitere Statuetten, Büchsen; alles von der aufgeklappten Lesebrille bewacht. Kaum blieb Platz fürs Schreibgerät, die aufs sogfältigste - denn äussere Hemmungen riefen innere hervor - ausgewählten Mittel des täglichen Gebrauchs. Das weitaus meiste waren Ziergegenstände aller Art, Schmuckstücke ohne praktischen Nutzen, doch nicht ohne Wert und höheren Zweck. Vom festen Platz aus, der einem jeden streng zugewiesen war, spielten und funkelten sie ins Magische hinüber, dorthin, wo nur Wortschamanen sich so recht auskennen. Es waren Amulett und Talisman, zauberkräftige Hüter der Kalligraphie, die das Unheil schlechten Ausdrucks bannten, vor Kunstfehlern feiten und ebensosehr zum 'epischen Hausgerät' (XI, 408) gehörten wie glattes Papier, flüssige Tinte und leichtgleitende Federn." (Aus: Thomas Sprecher: Thomas Mann in Zürich. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung 1992, S. 36 f.)

Zum Thema Schreibtisch merkte Umberto Eco einst an: "Notiert euch nicht die Gedanken, die euch am Schreibtisch kommen, sondern die, die euch auf dem Klo kommen."

Ordnung und Unordnung

Schreibtische - nicht nur von Schriftstellern - variieren erheblich. Während manche Benutzer eine eher leere, große Fläche bevorzugen, ist bei anderen der Schreibtisch mit Objekten und Nachschlagewerken überladen.

Ein leerer Schreibtisch gilt 60 Prozent der deutschen Führungskräfte - egal ob aus dem Mittelstand oder aus Großunternehmen - laut einer Umfrage als Zeichen des Erfolgs.

Bauformen

Für eine ausführliche Aufstellung der verschiedenen Schreibtischformen in der englischen Wikipedia siehe: .

andere Möbelstücke, die auch als Schreibtisch dienen können

Der Schreibtisch in Form des Sekretärs kommt heute kaum noch vor.

Weblinks

  • häuslicher Schreibtisch mit Computern
  • Hermann Hesses Schreibtisch
  • Eleanor Roosevelt an ihrem Schreibtisch

Impressum

Datenschutzerklärung