Schnittpunktwissenschaft
Als Schnittpunktwissenschaft bezeichnet man ein wissenschaftliches Fach, dessen Forschungsgebiete und -methoden über die engen traditionellen Fachgrenzen nur einer akademischen Disziplin hinausreichen.Ein historisches Beispiel ist das Konzept William Sterns von der Psychologie, die er als Anteil habend an drei Bereichen, nämlich der Geistes-, Sozial- sowie Biowissenschaften praktizierte. Ein weiteres aktuelles Beipiel ist das kleine Universitäts-Fach Volkskunde, auch als "Europäische Ethnologie" oder "Empirische Kulturwissenschaft" in Deutschland bekannt und vertreten. Hier sind gleich vier Bereiche integrativ vereint:
- ein sozialgeschichtlicher Ansatz (z.B. Auswandererforschung; "einfache Leute"; kulturgesch. Museumsausbildung)
- eine empirische, sozialwissenschaftliche Ausrichtung (z.B. Vereinsforschung; "Zigeuner"-Mythos und Realität)
- ein germanistischer Ursprung (z.B. Volkslieder versus Folk-Bewegung; Märchen-, Mythen-, Witzeforschung)
- ein ethnografisch-kulturwissenschaftl. Ansatz (z.B. Flohmärkte; Denkmäler, Symbole im öffentl. Raum im Wandel der Zeit)