Schnee-Eule
Schnee-Eule | ||||||||||
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Schnee-Eule ? (Bubo scandiacus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Sie wurde lange Zeit als einzige Art der Gattung Nyctea geführt. Molekularbiologische Erkenntnisse haben jedoch gezeigt, dass sie zu den Uhus (Bubo) gehört und nahe mit dem Virginia-Uhu (B. virginianus) und dem Magellanuhu (B. magellanicus) verwandt ist. Die äußeren Unterschiede zu den Uhus, etwa die weiße Gefiederfarbe, können als Anpassung an den arktischen Lebensraum erklärt werden.
Die Schnee-Eule ist mit 50-70 cm Länge, 150-170 cm Flügelspannweite und bis zu 2 kg Gewicht eine recht große Eule. Weibchen sind größer als Männchen. Das Federkleid ausgewachsener Männchen ist fast völlig weiß, wogegen Weibchen und unreife Männchen an Bauch, Rücken und Flügeloberseite auf weißer Grundfarbe eine deutliche schwarze Fleckenzeichnung aufweisen. Die Füße und Zehen sind dicht befiedert, die Augen gelb gefärbt.
Die Schnee-Eule kommt in Tundrengebieten in Island, Nordeuropa, Sibirien, Alaska, Kanada und Grönland vor. Die südlichsten Vorkommen, etwa in Norwegen, finden sich in Gebirgen.
Die Schnee-Eule lebt nördlich bzw. oberhalb der Waldgrenze in übersichtlichem Gelände, etwa in Moor- und Heidegebietengebieten. In der Arktis überwintern sie in windgefegten, schneearmen Bereichen der Tundra. Wenn sie weiter im Süden überwintern, halten sie sich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auf.Aussehen
Verbreitung
In sehr kalten, schneereichen Wintern oder nach einem Zusammenbruch der Population der Lemminge weichen Schnee-Eulen nach Süden bis nach Mittelrussland, Zentralasien, in die Mandschurei und die nördlichen USA aus. Sie kommen dann gelegentlich auch bis ins nördliche Mitteleuropa.Lebensraum
Schnee-Eule ? (Bubo scandiacus) |
Fortpflanzung
Schnee-Eulen werden erst Ende des zweiten Lebensjahres fortpflanzungsfähig. Die Balzzeit beginnt bereits mitten im Winter. Dabei führt das Männchen Balzflüge aus. Es lockt das Weibchen mit gefangener Beute und füttert es damit.
Anschließend an die Balz beginnt im Mai die Brut. Das Weibchen scharrt auf einer erhöhten, schneefreien Stelle eine Erdmulde aus, polstert sie mit Moos und Federn und legt je nach Nahrungsangebot 3-11 Eier, jeweils im Abstand von 2 Tagen. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Jungvögel wiederum im 2-Tages-Abstand, sodass innerhalb einer Brut große Altersdifferenzen auftreten können. Während das Weibchen die Eier bebrütet, wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach weiteren 6-7 Wochen sind dann die Jungvögel flügge.
Der Bruterfolg schwankt von Jahr zu Jahr stark. Er hängt vor allem vom Bestand der Lemminge ab.
Abgesehen von Raubmöwen und Polarfüchsen, die unbewachte Nester plündern, besitzen die Schnee-Eulen kaum natürliche Feinde. Früher wurden in Kanada zahlreiche Vögel in ihren südlichen Winterquartieren abgeschossen. Heute kommen hier aber nur mehr selten illegale Abschüsse vor.Natürliche Feinde, Gefährdung