Schiitische Passionsspiele
Schiitische Passionsspiele (Ta'ziya)Die Tragödie von Kerbela, mit dem Tod Husain's (Ali's Sohn) , führte zu einer religiösen Heldenverehrung die unter anderem in Form von Passionsspielen zum Ausdruck kommt.
Diese Passionsspiele, vergleichbar der Oberammergauer Passionsspiele im Christentum, die es nur im schiitischen Islam und vor allem in Persien gibt, führten mit festgelegtem Ritus von Gebet, Tanz, Koranlesung zur Märtyrerhuldigung. Vor allem, die in der persischen Kultur stark verwurzelte Leidensfähigkeit und der Leidenswille, ließen die Passionsspiele über Jahrhunderte entstehen und vervielfältigen. Besonders unter Förderung der Kadscharen erlebte das Passionsspiel seinen Höhepunkt, während Riza Shah Pahlavi, der privat angeblich dem Parsismus näher stand als dem Islam, den Kult stark einschränkte bzw. gänzlich untersagte.
Bei den heute wieder stattfindenden Aufführungen erleben die aufführenden Schauspieler eine religiöse Ekstase, die bis zu Selbstverstümmelungen reicht.
Literatur:
Monchi-Zadeh: Ta'ziya. Das persische Passionsspiel. Stockholm 1967.