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schach von wuthenow

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Schach von Wuthenow

Schach von Wuthenow ist eine Erzählung von Theodor Fontane, die, in den Jahren 1878 bis 1882 entstanden erstmals 1882 in der Vossischen Zeitung veröffentlicht wurde. Die Erstausgabe in Buchform erschien in Leipzig im Jahre 1883.

Die Erzählung spielt anno 1806 vor dem Ausbruch des Krieges zwischen Preußen und Frankreich. Der Protagonist, Schach von Wuthenow ist ein aussichtsreicher Rittmeister im feudalen Regiment Gensdarmes. Er umwirbt die geistreiche Witwe v. Carayon, in deren Salon er regelmäßig verkehrt. In einem Moment romantischer Gefühlsverwirrung verführt er indes die Tochter Victoire von Carayon, einst eine gefeierte Schönheit, deren Gesicht jedoch durch die Blattern entstellt ist.

Frau von Carayon drängt auf eine Heirat und wird diesbezüglich auch bei dem preußischen König vorstellig, der Schach an seine Pflicht ermahnt. Der Appell ist insofern nicht vergebens, als Schach in die Hochzeit einwilligt, sich jedoch nach der Eheschließung erschießt.

Die besondere Leistung Fontanes ist es hierbei, Schach nicht als einen oberflächlichen Schönling oder einen in einem verzerrten Ehrbegriff erstarrten Offizier zu zeichnen, sondern als einen geistig regen und tiefen Menschen, der als psychologischer Typus die Zeit des ersten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts in Preußen charakterisiert. Schach ist beides: Preußischer Offizier und Landedelmann ebenso wie Ritter und Anbeter echter Schönheit - ein Widerspruch, den er im Leben nicht zu vereinen weiß, weswegen er sich in die formale Pflichterfüllung rettet, den Spott der Umgebung aber nicht erträgt.

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