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scha dlingsbeka mpfung

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Schädlingsbekämpfung

Unter Schädlingsbekämpfung versteht man chemische, physikalische oder biologische Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen, welche Pflanzen, Tiere, den Menschen und seine Wohnstätten, seine Arbeitsplätze oder seine Lagerstätten und Vorräte befallen.

Tierische Organismen bezeichnet man dann als Schädlinge, wenn sie wirtschaftliche Güter befallen, z.B. Vorräte in ihrem Wert mindern oder unbrauchbar machen, oder das Wohlbefinden oder die Gesundheit des Menschen und seiner Haustiere beeinträchtigen.

Derartige Schädlinge lassen sich unterschiedlichen Gruppen zuordnen:

  • Materialschädlinge, die Holz, Leder, Papier, Textilien etc. befallen,
  • Vorratsschädlinge, die Lebensmittel ungenießbar machen,
  • Gesundheits- und Hygieneschädlinge, die Krankheitserreger übertragen oder Allergien hervorrufen.

Auch modernste Hygienemaßnahmen können den Schädlingsbefall nie ganz verhindern, denn die abfallproduzierende Konsumgesellschaft bietet vielen Schädlingen eine Nahrungsgrundlage. Zu beachten ist allerdings, dass nicht alle Kleinlebewesen, die in Wohnungen vorkommen, zu den Schädlingen gerechnet werden. Einige, wie z.B. Spinnen, Florfliegen oder Marienkäfer sind sogar als sehr nützlich zu bezeichnen, auch wenn sie von manchen Menschen als "Ekeltiere" angesehen werden.

Vorbeugende Maßnahmen, wie die regelmäßige Reinigung der Wohnräume und die regelmäßige Sichtkontrolle gefährdeter Vorräte verringern das Risiko eines Schädlingsbefalls. Kommt es dennoch zu einem Befall, steht eine Vielzahl von chemischen, biotechnischen und physikalischen Bekämpfungsmethoden zur Verfügung. Die Bekämpfung kann dabei erfolgen:

  • 1. chemisch: durch Einsatz von Giften;
  • 2. technisch-physikalisch: durch mechanische Kräfte, durch besondere Geräte;
  • 3. biologisch: durch natürliche Feinde der Schädlinge

Leider ist die biologische Schädlingsbekämpfung, die gezielt natürliche Feinde der Schädlinge (Räuber, Parasiten oder Krankheitserreger) für die Schädlingsbekämpfung nutzt, im Haushalt meist nicht erfolgreich anzuwenden. Oft muss man hier "schweres Geschütz" auffahren, um die Plagegeister loszuwerden. Chemische Bekämpfungsmittel sollten in Innenräumen allerdings mit Vorsicht eingesetzt werden, denn die aggressiven Wirkstoffe lagern sich auf den Oberflächen von Wänden, Böden und Einrichtungsgegenständen ab und werden nach und nach unkontrolliert wieder an die Raumluft abgegeben, was gesundheitliche Auswirkungen auf die Bewohner behandelter Räume haben kann.

Problematisch ist, dass die Schädlingsbekämpfungsmittel, die im privaten Haushalt eingesetzt werden, keine Prüf- und Zulassungsverfahren durchlaufen müssen. Mit anderen Worten: solche Mittel können von jedermann ohne staatliche Prüfung auf Wirksamkeit und Unbedenklichkeit auf den Markt und dann in unbeschränkter Menge zur Anwendung gebracht werden. Vergiftungsunfälle sind daher nicht auszuschließen. Bei unnötig häufiger Anwendung besteht außerdem die Gefahr, dass die Schädlinge gegen die Wirkstoffe resistent werden. Am besten ist es also, wenn man sich im Falle eines Falles an einen anerkannten Schädlingsbekämpfer oder Kammerjäger wendet.

Die käuflichen Präparate zur chemischen Schädlingsbekämpfung im Haushalt lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Insektizide gegen Insekten
  • Akarizide gegen Milben
  • Rodentizide gegen Nagetiere

Hier eine kleine Auswahl von Schädlingen, die in normalen Haushalten öfter vorkommen:

  • Essig- oder Taufliegen der Gattung Drosophila
    • Diese kleinen Fliegen kommen auf überreifem Obst, in abgestellten Limo- oder Bierflaschen etc. vor. Die Larven ernähren sich von Obst und Gemüse, Essig, Bier und Wein. Die kleinen Fliegen können krankheitserregende Mikroorganismen übertragen.
    • Bekämpfung: generelle Sauberkeit; schnelle Beseitigung von Abfällen; Lebensmittel mit Folie abdecken; Flaschen verschlossen halten.

  • Schaben ("Kakerlaken")
    • Küchenschaben verursachen Fraßschäden an Vorräten und verschiedenen Materialien. Sie verbreiten einen üblen Geruch durch die Ausscheidungen ihrer Stinkdrüsen. Sie übertragen verschiedene Mikroorganismen (vorratsschädigende und krankheitserregende Bakterien und Pilze sowie tierische Parasiten) und rufen Allergien hervor. Sie sind tagsüber sehr lichtscheu und werden erst in der Dämmerung aktiv.
    • Bekämpfung: sehr schwierig, da diese Insekten sehr verborgen leben und meist im ganzen Haus vorkommen; Bekämpfungsaktionen müssen immer sämtliche Räume erfassen und sollten nur von sachverständigen Schädlingsbekämpfern mit den jeweils neuesten Mitteln und Verfahren durchgeführt werden. Maßnahmen: Fugen abdichten; keine Essensreste oder Abfälle offen stehen oder auf dem Boden liegen lassen. Köderdosen mit Lockstoffen aufstellen; diese etwa 3 Monate stehen lassen, damit auch Jungtiere erfasst werden.

  • Ameisen (Rasen- oder Wegameise)
    • Ameisen sind vor allem an zuckerhaltigen Lebensmitteln (Marmelade, Schokolade) interessiert. Festklebende Tiere können die Nahrung verunreinigen. Manchmal führt eine Ameisenstraße von draußen in die Wohnung, weil dort eine Zimmerpflanze steht, die süße Pflanzensäfte auf den Boden tropfen lässt oder von Blattläusen befallen ist, die von den Ameisen "gemolken" werden.
    • Bekämpfung: Auf den Ameisenstraßen Ameisenköder auslegen. Auch Hefe und spezielle Backpulversorten sollen helfen. Evtl. die Zimmerpflanze entfernen, die die Ameisen anlockt.

  • Dörrobstmotten
    • Die Raupen der Dörrobstmotte leben von getrocknetem Obst, z.B. Rosinen. Man trifft sie aber auch in Nüssenn, Mandeln, im Müsli und in Hülsenfrüchten an. Die Raupen bilden besonders vor ihrer Verpuppung starke Gespinste in den befallenen Lebensmitteln.
    • Bekämpfung: Entsorgen der befallenen Lebensmittel; Einfrieren befallener Ware für einen Tag und anschließendes schnelles Wiederauftauen; befallenen Schrank mit der Fugendüse des Staubsaugers gründlich saugen, besonders die Ritzen und Fugen, danach gründlich feucht (niemals nass) auswischen und mit einem Fön trocknen; Aufbewahrung der Lebensmittel in verschließbaren Glasgefäßen.

Allgemeine Ratschläge zur Schädlingsbekämpfung im eigenen Hause:
  • befallene Vorräte wegwerfen,
  • die fest verschlossene Mülltüte sofort in die Mülltonne außerhalb der Wohnung werfen,
  • wenn möglich keine chemischen Bekämpfungsmittel verwenden,
  • falls nötig, sich an einen geprüften Schädlingsbekämpfer oder an die örtliche Gesundheits- oder Veterinärbehörde wenden.

Einfache Vorbeugungsmaßnahmen im Hause:
  • Vorratslager sauber und übersichtlich halten,
  • Verstecke für Schädlinge wie 1 mm breite Spalten vermeiden oder beseitigen,
  • neu gekaufte Ware auf eventuellen Befall kontrollieren,
  • nicht zu viel Vorräte einkaufen und zu lange lagern,
  • zuerst eingelagerte Ware zuerst verbrauchen und zuletzt gekaufte Lebensmittel hinten einordnen,
  • Vorräte in dicht schließenden Behältern aus Glas, Metall oder Kunststoff aufbewahren; Verpackungen aus Papier oder Kunststofffolie vermeiden,
  • Vorräte möglichst kühl und trocken lagern, denn niedrige Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit verlängern die Entwicklungsdauer von Schädlingen,
  • Abfälle schnell aus dem Haus entfernen, vor allem nicht über Nacht offen stehen lassen, damit keine Fliegen, Schaben etc. angelockt werden,
  • für gute Durchlüftung sorgen, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt, denn Schimmel dient einigen Vorratsschädlingen und Ungezieferarten als Nahrung,
  • Vogelnester in der Nähe des Hauses oder Taubenschläge unter dem Dach der eigenen vier Wände vermeiden,
  • Brotkrümel, Mehlstaub und andere Reste sofort entfernen, denn sie sind ein "gefundenes Fressen" für Insekten, die nachts auf Futtersuche gehen,
  • Schädlinge mit Duftstoffen abschrecken, die sie nicht mögen, z.B. durch Duftsäckchen (mit Lavendel, Zitrone, Lorbeeren oder Wacholder) oder mit Hilfe von Duftkugeln und Duftstäbchen sowie durch Verwendung von Kleiderbügeln aus Zedernholz.

Weblinks

  • Fachinformation "Umwelt und Gesundheit": Schädlingsbekämpfung im Haushalt
  • Schädlingsbekämpfung professionell mit Unterstützung der Universität Düsseldorf
  • Pflanzenschädlinge und ihre Bekämpfung

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