Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

scanner lichttechnik

sa sb sc sd se sf sg sh si sj sk sl sm
sn so sp sq sr ss st su sv sw sx sy sz

Scanner (Lichttechnik)

Unter einem Scanner versteht man in der Lichttechnik einen multifunktionalen Scheinwerfer.
Der Scanner besitzt eine weiße Lampe, deren Licht durch verschiedene Filter läuft und durch eine Linse gezielt projeziert werden kann.

Die Lampe wird als Leuchtmittel bezeichnet und zum Einsatz kommen manchmal Halogenleuchtmittel (ca. 3200° Kelvin) meist jedoch Gas-Entladungslampen (HMI, HTI, MSR, HSR, MSD etc.) eine höhere Farbtemperatur (mit bis zu 6000° Kelvin) als Halogenleuchtmittel aufweist und dem Tageslicht-Spektrum (bis ca. 10000° Kelvin schon sehr nahe kommt. Daher sind projezierte Farben mit diesem Leuchtmittel erheblich intensiver.
Die Helligkeit des Scanners ist abhängig von dem verwendeten Leuchtmittel und der Qualität der Optik. So gibt es Leuchtmittel ab 150W bis hin zu 4000W HTI.

Mögliche Farbfilter sind entweder auf einem fest drehbaren Rad eingesetzt oder beruhen zum anderen auf einer subtraktiven Farbmischung, die durch das CMY-Farbmodell prinzipell jede Farbe erzeugen kann. Einige Scanner besitzen einen Konversions-Filter, der die Farbtemperatur der Entladungslampe derer von Halogen angleicht, um einen Parallelbetrieb ohne optische Unterschiede zu ermöglichen oder mehr Wärme im Farbton zu erzeugen.

Ein Gestaltungsmöglichkeit durch Lichtstrahlbeeinflussung ist das sogenannte Gobo. Die einfachste Variante besteht aus Metall und dient dazu, Muster wie z.B. Ringe oder ähnliches zu projezieren. Diese Gobos sitzen wie die Farbfilter auf einem Rad und können so für verschiedene Muster durchgetauscht werden. Eine andere Variante sind Glas-Gobos, die häufig aus koloriertem Glas in Verbindung mit eingearbeiteten Mustern bestehen. Dieser Filter kann zusätzlich in vielen Scannern um seinen Mittelpunkt rotiert werden, so dass rotierende Muster auf der Projektionsfläche entstehen.

Einige Geräte besitzen ein Prisma], welches die bisher entstandene Projektion multipliziert, so dass bei einem eingesetzten Gobo das Projektionsmuster nicht einmal entsteht, sondern entsprechend dem eingesetztem Prisma mehrfach.

Eine eventuell vorhandene Iris-Funktion ermöglicht die Kontrolle der Streuungswinkel. Je nach Modell läßt sich die Linse über das Steuersignal oder von Hand scharf stellen, so dass die Projektionen der Muster scharf erscheinen.

Eine abschließende "Shutter"-Funktion ermöglicht die Projektion zu stoppen. Das hat die Vorteile, dass das Leuchtmittel dauerhaft brennen kann, der Scanner seine Projektion schnell ausschalten kann und zusätzlich bei einem schnellen Shutter ein Blitzeffekt erzeugt werden kann, der auch als "Strobe"-Funktion bekannt ist.

Die letzte und wichtigste Funktion betrifft die Ausrichtung für die sich die Scanner in zwei Klassen einteilen lassen:

1) Scanner mit Spiegelablenkung
2) Kopfbewegte Scanner (ist eigentlich kein Scanner, sondern ein Moving Head)

Bei spiegelgesteuerten Scannern endet die Projektion auf einer Spiegelfläche, die mit Hilfe zweier Motoren seitlich und neigend auf die Projektionsfläche abgelenkt wird. Dies hat zwar den Vorteil, dass nur ein leichter Spiegel zu bewegen ist und die Projektion daher schnell neu ausgerichtet werden kann, jedoch ist der Bereich von Neigung und Rotation physikalisch limitiert. Aus diesen Gründen werden diese Scanner für den Disco-Einsatz oder für bestimmte Bühneneffekte bevorzugt.

Kopfbewegte Scanner oder auch Moving Heads genannt bewegen das Leuchtmittel inclusive aller Filter. Durch das erhebliche Gewicht sind diese Moving-Heads daher träger als spiegelgesteuerte Scanner, erlauben jedoch auf nahezu jeden umliegenden Punkt im Raum projezieren zu können. Die Basis-Rotationen des Scanners sind meist auf 540° limitiert während die Neigung oft bei 270° liegt. Diese Scanner eignen sich daher besonders für den Bühneneinsatz.

Die rotatorischen Scanner sind die Hybriden zwischen den spiegelgesteuerten und den kopfgesteuerten Scannern. Die Projektion wird durch einen Spiegel in der Neigung abgelenkt, jedoch erfolgt die zweite Ausrichtung durch eine Rotation der gesamten Leuchteinheit ähnlich wie beim kopfgesteuerten Scanner. Dies ermöglicht den gesamten Raum unter- oder oberhalb (je nach Aufhängung) des Scanner ausleuchten zu können. Die eingesetzten Rotationsmotoren sind nicht wie die kopfgesteuerten Scanner auf 540° beschränkt, sondern können undbeschränkt rotieren. Einige Modelle rotieren mit 120u U/min, was diese Scanner extrem schnell macht.

Eine besondere Familie bilden sogenannte TM-Scanner. Hierbei werden zwei Spiegel schräg auf zwei verschiedenen Achsen gegeneinander bewegt und können so nahe zu in alle 360°-Richtungen projezieren.

Da über das DMX-Protokoll pro Kanal nur ein Byte und daher 256 Werte versendet werden können und 256 Positionen bei Scannern zu ungenau sind, verwenden die meisten Scanner zwei DMX-Kanäle pro Ausrichtungsachse. Die Postionsmotoren sind andererseits jedoch zu ungenau, um alle 65536 möglichen Positionen zu erreichen und verwenden daher wesentlich weniger Positionen.

Ein kleinerer Abkömmling des Moving-Heads sind sogenannte "Washer". Sie besitzen keine Gobos und haben eine geriffelte Linse, um ein möglichst gleichmäßig gestreutes Licht zu erzeugen. Einfach ausgedrückt sind sie dynamisch ausrichtbare Scheinwerfer, die in der Lage sind ihre Farbe zu wechseln. Die Ausrichtung ist identisch mit denen der kopfgesteuerten Scanner.

Die Ansteuerung eines Scanners erfolgt über DMX. Aufgrund der vielen Möglichkeiten existieren Scanner mit über 20 Funktionen, so dass auch entsprechend viele DMX-Kanäle von einem einzelnen Gerät belegt werden (bis zu 32). Es gibt eine Fülle von speziellen Pulten, die speziell für die Ansteuerung von Scannern entwickelt wurden, da der Leistungsumfang erheblich größer ist als bei statischer Beleuchtung.

In der heutigen Beleuchtungstechnik sind Scanner und Moving-Heads nicht mehr wegzudenken. Häufig dienen die alten Scheinwerfer nur noch zur Grundbeleuchtung einer Bühne. Discotheken, die insbesondere neuere Musikgenres im Programm haben, sind weitestgehend mit Scannern ausgestattet und der Job eines Licht-Jockeys (LJ) wird immer attraktiver.

Impressum

Datenschutzerklärung