Lebensweise
Beutetiere sind vor allem Fische und Krebse. Dabei tauchen sie bis zu Tiefen von 280 Meter um ihre Beute zu finden.
Zur Fortpflanzungszeit wandern die Tiere viel weiter auf das Packeis, um dort ihre Nachkommen zur Welt zu bringen. Dabei halten sie in der Nähe immer charakteristische Eislöcher offen, um bei Gefahr oder zur Nahrungssuche ins Wasser zu kommen. Die Jungen werden nach der Geburt bis zu 12 Tage mit extrem fetter Milch gesäugt, so dass sie täglich fast zwei Kilogramm an Gewicht zulegen. Die Energie der Muttermilch wird jedoch auch zum Wärmen gebraucht. Die Jungtiere ("Whitecoats") haben kein dickes Fettpolster unter der Haut, ihre Wärmeregulation erfolgt durch ein andauerndes Zittern. Auch das weiße Fell ist in diesem Zusammenhang essenziell. Dies besteht, ähnlich wie bei Eisbären, aus transparenten hohlen Haaren, die die Sonnenwärme direkt an die schwarze Haut leiten und diese erwärmen. Nach der Entwöhnung verbleiben die Whitecoats noch etwa weitere 10 Tage allein auf dem Eis, bis das weiße Jungtierfell ausfällt und durch die charakteristische silbergraue Färbung mit schwarzer Zeichnung ersetzt wird. Die Weibchen werden übrigens direkt nach der Geburt ihrer Jungtiere wieder begattet, vom gleichen Männchen wie im Vorjahr. Die Tragzeit beträgt entsprechend etwa 11,5 Monate, dabei eingeschlossen eine 4,5 Monate lange Keimruhe, in der sich der Embryo nicht entwickelt.
Schutz
Bis 1987 wurden die Whitecoats der Sattelrobben ihres Felles wegen zu Hunderttausenden gejagt und brutal mit Knüppeln erschlagen. Besonders in Neufundland wurde oft fast der gesamte Nachwuchs eines Jahres getötet, die Population drohte auszusterben. Durch internationale Proteste, allen voran den engagierten Einsatz der IFAW (International Fund for Animal Welfare), brach der Markt für Robbenfelle zusammen, die kommerzielle Jagd auf die Robbenbabys wurde durch internationalen Druck von der kanadischen Regierung weitgehend verboten. Unter strengen Regularien werden allerdings noch immer offiziell jährlich bis zu 275.000 Robben von kanadischen Robbenjägern erlegt, mit der Begründung, die Robben gefährden die Fischbestände. Dabei handelt es sich nicht mehr um die Jungtiere, die Tiere dürfen erst nach dem Fellwechsel erlegt werden. Um den Robbenjägern nicht ihre Existenzgrundlage zu nehmen, organisierte IFAW bereits kurz nach Einstellung der Robbenjagd Naturreisen zu den Robbenkolonien, "Sealwatch" ist heute ein unter Naturfreunden und Fotografen sehr beliebtes Urlaubsvergnügen.
siehe auch Robbenschlachten