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santonin

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Santonin

Dieser Artikel basiert auf einem Text aus Merck's Warenlexikon
Santonin (Santoninsäureanhydrid, lat. Santoninum, frz. Santonine, engl. Santonin) ist der wirksame Bestandteil des sog. Wurmsamens, aus dem es fabrikmäßig dargestellt wird.

Zu seiner Gewinnung kocht man den Wurmsamen mit verdünnter Kalkmilch aus, zersetzt die so erhaltene Lösung des santonsauren Kalkes mit verdünnter Salzsäure, wodurch das Santonin ausgefällt wird, entfernt das gleichzeitig mit abgeschiedene Harz durch Behandlung mit heißem ammoniakalischen Wasser und kristallisiert das noch gefärbte Santonin, nach Behandlung seiner alkoholischen Lösung mit Tierkohle, aus Alkohol um. Die Ausbeute beträgt 1,8 - 2,3 %.

Seit einigen Jahren wird in Deutschland nur noch wenig Santonin hergestellt, da eine Fabrik in Taschkend wegen Ersparung der Transportkosten den Samen direkt auf Santonin verarbeitet.

Man erhält das reine Santonin in schön glänzenden, weißen, tafelförmigen Kristallen, die geruchlos und geschmacklos sind, aber in alkoholischer Lösung stark bitter schmecken. Der Schmelzpunkt liegt bei 170°. In Wasser ist das Santonin kaum löslich und gegen Lackmus indifferent. In chemischer Hinsicht ist es das Anhydrid der einbasischen Santoninsäure, C15H20O4 und der Formel C15H18O3 entsprechend. Durch Kochen von santoninsaurem Barium mit Barytwasser entsteht eine neue, aber isomere Säure, die Santonsäure. Im zerstreuten Tageslichte, schneller im direkten Sonnenlichte, färbt sich das Santonin gelb und muß daher in schwarzen Gläsern im Dunkeln aufbewahrt werden. Sein Hydrat, die Santoninsäure, erleidet dagegen im Sonnenlichte keine Farbenveränderung. Will man gelb gewordenes Santonin wieder entfärben, so muß man es aus Alkohol umkristallisieren.

Das Santonin wie auch das santoninsaure Natrium (lat. Natrium santoninicum, frz. Santonate sodique, engl. Santonate of Sodium) wird gegen Spulwürmer den Kindern gewöhnlich in Form kleiner Tabletten aus einer Eiweiß und Zucker enthaltenden leichten Schaummasse von kegelförmiger Gestalt, sog. Santoninzeltchen (lat. Trochisci santonini, frz. Pastilles de santonine, engl. Santonin Lozenges) verabreicht, von denen die schwächeren 0,03 g, die stärkeren 0,05 g Santonin enthalten. In größeren Mengen wirkt Santonin giftig.

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