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sansibar

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Sansibar

Sansibar - die Inselgruppe Sansibar (deutsch auch Zanzibar, Englisch und Suaheli: Zanzibar), besteht aus der Hauptinsel Sansibar (Suaheli: Unguja, sprich: Ungudscha) und Pemba im Norden. Sie liegt vor der Ostküste Afrikas und gehört zu Tansania. Hauptstadt und ökonomisches Zentrum ist Zanzibar City mit der weltberühmten Altstadt Stone Town auf Sansibar. Die Inselhauptstadt von Pemba ist Chacke Chacke.

Table of contents
1 Bevölkerung
2 Geschichte
3 Wirtschaft
4 Flora und Fauna
5 Verschiedenes
6 Sport
7 Literatur
8 Weblinks

Bevölkerung

Die Inselbevölkerung ist ein buntes Völkergemisch aus Afrikanern, Indern und Arabern (überwiegend Muslime). Die Nationalsprache ist Kisuaheli. Auf Sansibar lebt außerdem eine kleine Gruppe von etwa 10.000 Kharidjiten. Für die Integrität des Staates Tansania und das junge demokratische Mehrparteiensystem ist die Lage auf Sansibar problematisch, da islamisch-arabische Kräfte den Ausbau der Autonomie und letztlich die Unabhängigkeit als einen Islamstaat anstreben. Dies kann auch eine Gefahr für die religiösen Minderheiten der Insel darstellen.

Geschichte

Schon im 10. Jahrhundert hatten Araber Niederlassungen in der Region gegründet, die sich zu blühenden Republiken entwickelten. Als Vasco da Gama 1498 dieselben besuchte, fand er gut gebaute und reiche Städte, die lebhaften Handel mit Indien trieben.

1503 landeten Portugiesen auf Sansibar und bilden dort eine Handelsstation. Die Mohammedaner erkannten auf der Insel Sansibar die portugiesische Oberherrschaft an, und nun wurden bald die Küstenstädte erobert und ihr Handel vernichtet.

Zu Ende des 17. Jahrhunderts verloren die Portugiesen alle ihre Besitzungen nördlich von Mosambik an den Imam von Maskat, unter dessen Herrschaft das Land, in zahlreiche kleine Staaten und Gemeinwesen zerfallend, danach verblieb. Im 17 - 19. Jahrhundert bildete Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum für den östlichen Sklavenhandel.

Ab dem 18. Jahrhundert übten die Araber auf der strategisch wichtigen Insel ihren zunehmenden Einfluss aus.

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts standen in der Stadt Sansibar nur einige Hütten und eine Burg, 1842 erst fünf Magazine. Um 1888 zählte sie über 3000 Häuser und 80.000 Einwohner.

Seyid Medschid, ein illegitimer Sohn des Imams von Maskat, machte sich 1856 zum unabhängigen Sultan von Sansibar. Nach dessen Tod (7. Oktober 1870) wurde ein jüngerer Bruder des Sultans, Bargasch ben Said, Souverän des Gebiets, und als dieser 1888 starb, folgte ihm sein zweiter Bruder, Seyid Khalifa.

Die duftende Nelkeninsel Sansibar gehörte im 19. Jahrhundert wie Tanganjika zu Deutsch-Ostafrika, (bzw. wurde sie zumindest vom Deutschem Reich beansprucht). Sie wurde nicht, wie allgemein dargestellt, 1890 von Großbritannien gegen die Insel Helgoland eingetauscht (Sansibar-Vertrag); tatsächlich war Sansibar nie deutsche Kolonie, sondern wurde als bis dahin freies Sultanat dem englischen Kolonialreich einverleibt. Jahrhundertelang war die flache Insel Sansibar (neben Madagaskar die größte Insel vor Ostafrika) eine der wichtigsten Handelsmetropolen im Indischen Ozean, Gewürze und Sklavenhandel machten die Insel reich, berühmt, berüchtigt und begehrenswert.

Die Briten, die schon vor der Afrika-Konferenz neben den Deutschen auf der Insel Fuß fassten, beendeten 1873 endgültig den Sklavenhandel.

1896 kam es zum kürzesten Krieg der Weltgeschichte. Er dauerte nur 38 Minuten und wurde zwischen Großbritannien und Sansibar ausgetragen. Der Krieg begann um 9:00 Uhr morgens, nachdem der Sultan von Sansibar gestorben war, reklamierte sein zweiter Sohn den Thron für sich (moralisch unterstützt von den Deutschen). Der britische Admiral Sir Harry Rowson ließ daraufhin nach einem Ultimatum den Palast des selbsternannten Sultans bombardieren. So lange, bis dieser die Flucht ergriff.

Am 10. Dezember 1963 erlangten Sansibar (444.000 Einwohner) und Pemba (314.000 Einwohner) die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft und bildeten gemeinsam den Staat Sansibar. (1964) vereinigten sie sich mit dem Festlandsstaat Tanganjika zu einem neuen Staat Tansania, dem sie bis heute angehören.

Immer wieder kommen in Sansibar jedoch Autonomie- oder Sezessionsbestrebungen auf.

Wirtschaft

Sansibars Wirtschaft basiert auf Gewürzen (einschl. Muskatnuss, Zimt und Pfeffer) und dem Tourismus. Darüber hinaus gibt es traditionellen Schiffbau.

Flora und Fauna

Sansibar ist die einzige Heimat des roten Colobusaffen. Die Inselstrände von Prison Island werden von Schildkröten für ihr Brutgeschäft aufgesucht.

Sehenswürdigkeiten

Die Inseln bestehen zum größten Teil aus Korallen, die meisten Steinhäuser sind ebenfalls aus Korallengestein. Viele Häuser wurden bereits restauriert.

Alte arabische Holzschiffe verkehren bis heute noch auf alten Handelsrouten, haben weder Motor noch andere Metallteile Um sie zu bauen, braucht man keine modernen Werkzeuge und keine Anleitungen. Sie halten in der Regel an 10 bis 20 Jahre bis sie zerfallen.

Vor dem Hafen der Hauptstadt liegt im Norden eine kleine Insel '"Prison Island" das britische Kolonialgefängnis ist bereits zerfallen.

Verschiedenes

Freddie Mercury wurde auf Sansibar geboren.

Am 13. April 2004 erließ die Regierung von Sansibar ein Gesetz, mit dem homosexuelle Akte künftig mit Gefängnis bestraft werden. Männer können dafür bis zu 25 Jahre ins Gefängnis kommen, Frauen sieben Jahre. Als Begründung wird angegeben, man wolle die Bevölkerung vor der "zunehmenden Akzeptanz eines besorgniserregenden Verhaltens" schützen.

Sport

Sansibar ist seit Januar 2004 eigenständges Mitglied der Afrikanischen Fussballkonföderation (CAF). Eine Aufnahme in die FIFA wird damit wahrscheinlich.

Literatur

Der Name Sansibar als literarische Fiktion

  • Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund

Weblinks

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