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sankt valentin

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Sankt Valentin

St.Valentin ist die westlichste Stadtgemeinde im Bundesland Niederösterreich in der Republik Österreich.

Geographie

An das Gemeindegebiet von St.Valentin grenzen die Gemeinden Kronstorf, Ennsdorf, St.Pantaleon/Erla, Stadt Haag und Ernsthofen. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von 272m. Das östliche Stadtgebiet wird vom Hügelland der Strengberge eingenommen, die bis zu 340m hoch sind. In St.Valentin treffen die Donauufer- und die Steyrtalbahn auf die Westbahn, weshalb der örtliche Bahnhof ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist. Seit 2002 verläuft die Westbahn in Richtung Wien durch den Sieberg-Tunnel, der an Stadt Haag vorbeiläuft. Die A1 Westautobahn verläuft durch das Gemeindegebiet von Ost nach West, im Stadtteil Rems befindet sich ein Autohof und eine Raststation. Die westliche Gemeinde-Grenze verläuft entlang des Enns-Flusses, von dem der Enns-Donau-Kanal zur Speisung des Kraftwerkes Pyburg abzweigt. In Thurnsdorf befindet sich ein Ennskraftwerk.

Geschichte

Bereits im 6. Jahrhundert wurde das Gebiet des heutigen St.Valentins erstmals von Bayern besiedelt. Vermutlich geht die Geschichte bis ins Jahr 700 n.Chr. zurück, wo Awaren die Siedlungen um Enns verwüsteten. Seit 1050 ist St.Valentin eine eigenständige Pfarrgemeinde. 1476 dürfte der Chorraum der heutigen Pfarrkirche errichtet worden sein, bis 1887 prägte ein keilförmiges Dach die Kirche. Zwischen 1867 und 1880 wurde die Kirche vom Linzer Dombauarchitekten Otto Schiemer in neugotischen Stil umgebaut. Die Innenausstattung wurde 2002 renoviert und ist sehr sehenswert. In den Jahren 1683 und 1736 vernichteten Brände einen Großteil des Ortskerns. 1775 wurde Ernsthofen dem Pfarrgebiet St.Valentins ausgegliedert.

Seit 21.11.1858 befindet sich St.Valentin ein Bahnhof, gelegen an der Westbahn Wien - Salzburg. Später wurde ab St.Valentin die Steyrtalbahn, später auch die Donauuferbahn befahren. Um 1900 wuchs die Einwohnerzahl der Gemeinde stark an, weshalb es auch zu Wohnungsknappheit kam. Der St.Valentiner Josef Stöckler gründete 1903 die erste Molkerei Niederösterreichs und 1906 den nö. Bauernbund. Der Erhalt der weißen Lippizaner für Österreich war 1918 sein Verdient. 1938 fuhr Adolf Hitler nach dem Anschluss Österreichs durch die Gemeinde, die ab 1939 Standort des Nibelungenwerkes (Ni-Werk) waren.

Im Nibelungenwerk St.Valentin wurden Panzer für die Front produziert, etwa die Hälfte der Standard-Panzer des Deutschen Reiches. Die Belegschaft wurde von KZ-Häftlingen aus Mauthausen verstärkt (etwa 10.000 Personen). Ab 1944 war die Gemeinde Ziel von Bombenangriffen. Am 20.08.44 verfehlten die Bomben das Ni-Werks, am 23.03.1945 wurden 609 Sprengbomben über St.Valentin abgeworfen, die die Panzerfabrik schwer beschädigten. Am 7.5.1945 befreiten die Amerikaner die Gemeinde. Am 8.5.1945 übernahmen St.Valentin die Russen das Kommando und errichteten am 11.5.1945 eine Militärkommandantur. Viele Bürger flohen noch bevor der Sperrung der Enns-Brücke nach Oberösterreich in die amerikanische Besatzungszone.

Nach 1955 wurde St.Valentin Produktionsstandort der Steyr Traktoren. 1983 erhob man die Gemeinde zur Stadtgemeinde, die wenige Jahre später mit Engel Spritzgussmaschinen einen neuen Großbetrieb ansiedeln konnte.

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