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sankt paul vor den mauern

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Sankt Paul vor den Mauern

Sankt Paul vor den Mauern (italienisch: San Paolo fuori le Mura) ist eine der vier Patriarchalbasiliken von Rom.

Der Name leitet sich von ihrem Standort außerhalb der noch erhaltenen antiken aurelianischen Stadtmauer ab. Der Apostel Paulus war als römischer Bürger außerhalb der Stadt an der Via Ostiense an einem diskreten Ort enthauptet wurde. Diesen Ort benannte die Überlieferung einst ad aquas salvias genannt (an den Wassern des Lebens), heute Tre Fontane (drei Brunnen). Der Leichnam des Apostels war darauf offenbar weiter stadteinwärts an der Via Ostiense inmitten von vielen anderen Gräbern beigesetzt worden.

Die erste Sankt-Pauls-Basilika wurde im Auftrag Konstantins über dem Grab des Apostels Paulus errichtet und diese Kirche bereits 386 erheblich vergrößert. Bis zum Bau des Petersdoms war sie die größte Kirche der Welt.

Diese einzige noch intakte antike Großkirche Roms wurde durch ein Feuer in der Nacht vom 15. zum 16. Juli 1823 fast völlig zerstört. Die heutige Basilika, die nach einem Entwurf von L. Poletti entstanden ist, hält sich in den Dimensionen an das Vorbild der alten Kirche und wurde 1854 von Papst Pius IX eingeweiht. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde nach einem Entwurf von G. Calderini vor der Hauptfassade eine viereckige Säulenhalle gebaut, in deren Mitte eine Statue des Apostels Paulus von G. Obici steht. Die Fassade der Basilika wird von einem Mosaik geschmückt, das aus der Werkstatt des Vatikans stammt.

Der Innenraum läßt trotz reicher Marmor- und Alabasterarbeiten die Feinheit der ursprünglichen Ausstattung vermissen. Beim Neubau wurde beispielsweise die Kannelierung der Säulen unterlassen. Dennoch spiegelt der Säulenwald, der die Basilika in fünf Schiffe unterteilt, die ursprüngliche Raumwirkung wieder und läßt damit auch die Wirkung der ähnlich dimensionierten und konstruierten Basilika Ulpia auf dem Trajansforum erahnen.

Der Baldachin, der sich über dem Apostelgrab erhebt, stammt aus dem 13. Jahrhundert von der Hand des Arnolfo di Cambio. Auf dem Hauptaltar darunter, unter dem nach dem Brand Reste des antiken Paulusgrabes aufgespürt wurden, feiert wie auch im Petersdom traditionellerweise nur der Papst die Messe. Das Grab wurde seit über 150 Jahren keiner weiteren Untersuchung unterzogen.

Darüber steht der Triumphbogen, der ein Geschenk der Gotenkönigin Galla Placidia aus dem 5. Jahrhundert ist. Der Bogen, der Baldachin und die Apsis mit den Mosaiken aus dem 13. Jahrhundert sind die die einzigen Ausstattungsstücke aus alter Zeit. Die Alabasterfenster sind ein Geschenk des Vizekönigs Mohammed Ali aus Ägypten und die Malachitaltäre im Querschiff stiftete Zar Nikolaus I.

Über den Säulen zieht sich ein langes Band von 265 Medaillons mit den Porträts der Päpste hin. Unter ihnen befindet sich auch schon das Porträt des zur Zeit amtierenden Papstes.

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